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Neue Teile für Aston Martin in Belgien
Montreal-Upgrade verantwortlich für Absturz?

GP Belgien 2023

Im ersten Teil der Saison hatte Aston Martin ein Abonnement auf das Podium. Doch seit drei Rennen ist Sand im Getriebe. Schuld ist möglicherweise das Montreal-Upgrade, das einige Schwächen abgestellt, dafür andere geschaffen hat.

Fernando Alonso - Aston Martin - GP Ungarn 2023 - Budapest - Formel 1
Foto: Wilhelm

Zu Saisonbeginn war Aston Martin der Shooting-Star der Formel 1. Fernando Alonso fuhr in acht Rennen sechs Mal auf das Podium. In Monte Carlo forderte der Spanier sogar Max Verstappen heraus. Seit drei Rennen hat sich das Bild gedreht. McLaren übernahm die Rolle als Favoritenschreck, und Aston Martin rutschte ans Ende der Verfolgergruppe.

Es braucht bei dem engen Feld nicht viel, um von einem Extrem ins andere zu fallen. Auf dem Hungaroring trennten nur 0,577 Sekunden die Top Ten. Verstappen inklusive. Wenn im Feld dahinter einer zwei Zehntel gewinnt und der andere zwei verliert, ist der Schaden angerichtet. Aston-Martin-Teamchef Mike Krack gibt zu: "Andere Teams haben uns eingeholt oder überholt. Wir haben nicht die gleichen Fortschritte gemacht wie unsere Gegner."

Unsere Highlights
Aston Martin - Formel 1 - GP Ungarn 2023
Aston Martin
Aston Martin hat die Form aus dem ersten Saisondrittel verloren.

Aus Stärken wurden Schwächen

Der Luxemburger lässt für die neue Situation keine Ausreden zu. Weder der Umzug in die neue Fabrik, noch Pirellis steifere Reifenkonstruktion hätten Sand in das Getriebe gebracht. Vielmehr hat das große Upgrade, das in Montreal debütierte, einerseits an einigen Ecken Verbesserungen gebracht, an anderen aber neue Löcher aufgerissen. "Einige unserer alten Stärken sind jetzt unsere Schwächen", bedauert Krack.

Zum Beispiel die langsamen Kurven, die der Aston Martin AMR23 zu Saisonbeginn noch so gut konnte. Oder das berechenbare Fahrverhalten, das plötzlich verschwunden ist. Oder die Reifenabnutzung, die einmal ein Pluspunkt des Pakets war, jetzt aber Fernando Alonso und Lance Stroll im Rennen bremst. "Wenn das Auto mehr rutscht, stresst das die Reifen. Das eine ist eine Folge des anderen", hebt Krack hervor.

Aston Martin muss Fehler verstehen

Das Ziel der Ingenieure ist, die Fortschritte in schnellen Kurven und bei der aerodynamischen Effizienz zu konservieren und dafür die neuen Schwachstellen wieder abzubauen. "Wir haben in Bezug auf die Entwicklung und das Setup die ein oder andere falsche Entscheidung getroffen", räumt Krack ein.

Ein Salto rückwärts ist nicht möglich. Da würde man zu viel herschenken. Auch ein direkter Vergleichstest mit der alten Version nicht. Krack erklärt: "Du stehst vor der Wahl, schneller zu lernen oder ein Rennen für einen deiner Fahrer wegzuwerfen. Von den Daten her war das Upgrade schneller. Also musst du es bringen."

Das resultiert darin, dass vermeintliche Fortschritte oft erst einmal eine Seitwärtsbewegung sind und erst mit der Zeit ihr Potential zeigen. Aston Martin hat sich jetzt drei Rennen Zeit genommen, um herauszufinden, wo der Fehler steckt. Krack sieht das Team da auf einem guten Weg.

Aston Martin - Formel 1 - GP Ungarn 2023
Wilhelm
In den letzten zwei Rennen holte Aston Martin nur neun Punkte.

Mehr Abtrieb allein nicht die Lösung

Mit Ausnahme von Red Bull und zuletzt vielleicht McLaren scheinen alle mit diesen Groundeffect-Autos im Nebel zu stochern. "Sie sind einfach wahnsinnig komplex. Es ist nicht damit getan, einfach nur Abtrieb draufzupacken. Schlimmstenfalls bekommst du Bouncing oder die Balance passt nicht mehr."

Mit Balance ist das Fahrverhalten durch die Kurve von Eingang bis Ausgang gemeint. Je länger der Radius, umso mehr Zeit kostet es, wenn das Auto vom Unter- ins Übersteuern fällt oder umgekehrt. Die neue Fahrzeuggeneration reagiert viel kritischer auf Schräganströmung, eingeschlagene Räder oder Änderungen der Bodenfreiheit als die alte. Weil der Großteil des Anpressdrucks unter dem Auto generiert wird und wenige Millimeter zwischen Gut und Böse entscheiden.

Krack ist optimistisch, dass seine Techniker verstanden haben, warum der AMR23 nicht mehr das Auto ist, das er im ersten Saisondrittel war. Bis spätestens nach der Sommerpause will man dem Auto die Flausen austreiben. Schon in Spa sollen ein neuer Unterboden und ein spezieller Heckflügel für die Hochgeschwindigkeitsstrecke den Aston Martin wieder etwas konkurrenzfähiger machen.

Krack ist bewusst, dass sein Team da vor einer großen Herausforderung steht: "Sprint, wechselhaftes Wetter und wenig Trainingszeit sind eine schlechte Konstellation. Aber was sollen wir machen? Wir versprechen uns eine Verbesserung, also bringen wir die Teile."

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