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Aston feiert viertes Podium
Wahre Prüfung erst in Imola

Wenn es eine Konstante im Feld gibt, dann Fernando Alonso. Der Aston Martin-Pilot wurde zum vierten Mal Dritter. Doch für Teamchef Mike Krack werden Podestplätze nie Routine.

Fernando Alonso - GP Miami 2023
Foto: xpb

Bei seinen 133 GP-Starts zwischen dem GP Ungarn 2014 und dem GP Abu Dhabi 2022 stand Fernando Alonso ein einziges Mal auf dem Podium. Jetzt wird die Champagnerdusche schon fast zur Gewohnheit für den Mann mit den sechstmeisten Podestplätzen. Vier der ersten fünf Rennen dieser Saison beendete der 41-jährige Spanier als Dritter. "Und zum fünften Podestplatz haben uns gerade mal acht Zehntel gefehlt."

Alonso ist der Weltmeister in einer Welt ohne Red Bull. "Sie sind im Moment unantastbar. Vom Speed und der Zuverlässigkeit her. Wir können nur hoffen, dass bei denen mal etwas schiefläuft und wir dann zur Stelle sind. Ein zweiter Platz wäre zur Abwechslung auch mal ganz schön", erzählte der WM-Dritte in aufgeräumter Stimmung nach dem Rennen in Miami.

Unsere Highlights

Der grüne Allrounder

Für Aston Martin-Teamchef Mike Krack werden dritte Plätze nie zur Selbstverständlichkeit. "Podestplätze sind das Produkt harter Arbeit. Das darf nie Routine werden. Die Konkurrenz ist extrem stark. Wenn du nicht 100 Prozent in allen Bereichen gibst, dann ist das Podium weg."

Nicht nur der WM-Stand zeigt, dass Aston Martin der erste Verfolger der Red Bull ist. Alonso hängte die Mercedes um sieben und die Ferrari um elf Sekunden ab. "Es war bislang unser stärkstes Rennen. Ohne Safety-Car hat man den wahren Speed gesehen. Für mich war es ein ziemlich einsamer Nachmittag. Keine Chance nach vorne, keine Gefahr von hinten", urteilte der Veteran.

Miami unterstrich die Stärken des Aston Martin AMR23. Das Auto ist immer gleich gut in Form. Bei viel und wenig Grip, bei 40 oder 53 Grad Asphalttemperatur, mit und ohne Wind, auf eine Runde und über die Distanz. Das grüne Auto schont die Reifen ähnlich gut wie der Red Bull. Je länger die Autos auf einem Reifensatz unterwegs sind, desto mehr gleichen sich die Rundenzeiten an. In den Runden 40 bis 50 fuhr Alonso fast genauso schnell wie Sergio Perez.

Fernando Alonso - GP Miami 2023
Motorsport Images
Fernando Alonso freute sich auch über das vierte Podium emotional.

Gründe für den Taktik-Split

Aston Martin splittete wie Red Bull die Strategien unter seinen Fahrern. Fernando Alonso begann das Rennen vom zweiten Startplatz mit Medium-Reifen, Lance Stroll aus der vorletzten Reifen mit Pirellis harten Sohlen. Für Krack eine logische Risikoverteilung: "Bei Fernando wollten wir uns im ersten Stint keinen Nachteil einhandeln. Es gibt immer die Gefahr von Safety-Cars am Anfang des Rennens. Wenn du dann auf dem falschen Reifen bist, kannst du schnell dafür bezahlen."

Dass Max Verstappen mit der alternativen Taktik gewonnen hat, ist für Krack kein Argument: "Max hätte mit jeder Strategie gewonnen."

Bei Stroll war die Ausgangsposition völlig anders. "Wir wollten ihn lang schicken und ihn damit aus dem Verkehr bringen. Er sollte in der Phase, in der die Medium-Starter ihre harten Reifen abholen, auf freier Strecke Zeit gutmachen. Leider waren ziemlich viele Fahrer auf dieser Strategie unterwegs und haben auch nicht gestoppt. So ergab sich nie die Möglichkeit, weil er selbst im Verkehr festgesteckt ist."

Fernando Alonso - Formel 1 - GP Miami 2023
xpb
In Miami war Alonso deutlich schneller als die Ferrari und die Mercedes.

Was war da mit Alonsos Funkspruch?

Auch taktisch gibt sich der Zweite der Konstrukteurswertung keine Blöße. Aston Martin ließ ich nicht durch den geplanten Undercut von Ferrari mit Carlos Sainz herausfordern. "Wir wollten unserem Plan folgen und uns nicht von anderen durch Undercuts einen früheren Boxenstopp aufzwingen lassen. Hätten wir reagiert, wären wir in den Verkehr gefallen. Da besteht die Gefahr, dass man sich die Reifen kaputtmacht. Zu dem Zeitpunkt war auch noch nicht ganz klar, wie lange die harten Reifen am Ende halten würden", erklärte Krack.

Dafür spricht auch Alonsos kryptischer Funkspruch in der 12. Runde. "Ich glaube, das wird Plan A minus zwölf". Während der Ex-Champion das Thema nicht vertiefen wollte und von einem Fehler sprach, klärte der Teamchef auf: "Fernando hatte in der Phase das Gefühl, dass die Reifen überhitzen. Wenn die Reifen zurückkommen, tun sie das in der Regel gleich. Deshalb wollte er uns einen Hinweis geben, dass die Medium-Reifen stärker abbauen als gedacht. Zwei Runden später haben wir festgestellt, dass sie sich doch erholen."

Fernando Alonso - GP Miami 2023
Wilhelm
Fällt Aston Martin zurück, wenn die Konkurrenz in Imola ihre großen Upgrades zeigt?

Upgrade-Wettlauf in Imola

Der Aston Martin war bis jetzt auf jedem Streckentyp ein Podiumskandidat. Damit werden die Fragezeichen weniger. Offen ist noch, wie gut das Auto in Monte Carlo mit maximalem Abtrieb und in Monza beim Gegenteil ist. Der letzte Streckenabschnitt in Miami mit seinen langsamen Kurven gab schon mal einen Hinweis für das Stadtrennen in Monaco. Da kam der Aston Martin fast auf die Sektorzeiten des Red Bull.

Die wahre Prüfung beginnt aber mit Imola. Bei europäischen Saisonauftakt startet das Upgrade-Rennen. "Es werden harte drei Wochen mit Monaco dazwischen, was wegen der Ausnahmestellung des Rennens immer eine Herausforderung ist", baut Krack vor. "In Imola haben alle haben neue Teile dabei, wir auch. Da geht es darum diese so schnell wie möglich zu verstehen."

Der Luxemburger erwartet in den nächsten Rennen den Generalangriff von Mercedes und Ferrari. Da muss man nicht nur bei der Fahrzeugentwicklung dagegenhalten, sondern darf sich auch operativ keine Fehler leisten. "So ein Fehler wie der mit Lance im Q1 darf uns nicht mehr passieren. Es war unnötiges Risiko, nur um sich einen Reifensatz zu sparen", bemängelt Krack. Es waren auch verschenkte Punkte. Stroll hatte den Speed, wenigstens vor den Alpine ins Ziel zu kommen.

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