Der Fahrerlager-Funk hatte es schon in der zweiten Saisonhälfte 2021 vermeldet. Nun hat es auch Aston Martin offiziell verkündet: Otmar Szafnauer hat das Formel-1-Werksteam verlassen. Der gebürtige Rumäne war seit der Gründung des Force-India-Rennstalls im Jahr 2009 in verantwortlicher Position in der Fabrik in Silverstone aktiv – zunächst als Geschäftsführer, seit der Übernahme durch den kanadischen Milliardär Lawrence Stroll im Jahr 2018 dann auch als Teamchef.
"Wir wollen ihm für die geleisteten Dienste in den letzten 12 Jahren danken und ihm für die Zukunft alles Gute wünschen. Er wird mit Sicherheit einige neue Herausforderungen suchen", erklärte sein Team zum Abschied. Schon seit einigen Monaten kreisten im F1-Zirkus Gerüchte, dass es Szafnauer zum französischen Alpine-Team zieht. Der 57-Jährige hatte entsprechende Meldungen bisher aber nie bestätigen wollen.
Sebastian Vettel dürfte von dem Abschied nicht gerade begeistert sein. Szafnauer ist ein langjähriger Freund des Heppenheimers. Nur dank der Überredungskünste des Teamchefs konnte Vettel zu einem neuen Vertrag bei Aston Martin überredet werden. Dort hatte der Deutsche mit Szafnauer stets einen Verbündeten im Team, das wegen Besitzer Stroll ansonsten eher auf Sohnemann Lance fixiert ist.
Noch kein Ersatz für Szafnauer
Ein direkter Nachfolger für Szafnauer wurde bei der Verkündung des Abschieds noch nicht präsentiert. "Bis ein Ersatz gefunden ist, wird das interne Führungsteam die Aufgaben übernehmen", heißt es in dem Statement. "Wir sind zum Glück in der Situation, dass unser Management aus einer starken Gruppe von Einzelpersonen besteht. Wir können uns dadurch Zeit lassen, alle Optionen auszuloten, bevor wir eine neue Teamstruktur verkünden. Aktuell liegt unser Fokus darauf, ein möglichst konkurrenzfähiges Auto für den Start der Saison 2022 vorzubereiten."
Bei der Wahl des Ersatzmanns wird sicher der Name Martin Whitmarsh eine Hauptrolle spielen. Der 63-Jährige war erst in der vergangenen Saison zum Aston-Martin-Rennstall gestoßen. Bekannt wurde der Brite vor allem durch seine Zeit bei McLaren, wo er von 2009 bis 2013 das Zepter als Teamchef schwang. Whitmarsh hat die Erfahrung und die Kompetenz, um das nun entstandene Machtvakuum zu füllen.