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Aston Martin nur „Best of the Rest“
Kann Newey das Ruder herumreißen?

Aston Martin dümpelt weiter im Mittelfeld herum. Teamchef Mike Krack warnt seine Ingenieure davor, jetzt die Füße hochzulegen und auf die Ankunft von Adrian Newey zu warten.

Fernando Alonso - GP Singapur 2024
Foto: Aston Martin

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Vor zwölf Monaten hatte Aston Martin in den ersten 18 Rennen 236 Punkte gesammelt. Zum gleichen Zeitpunkt dieser Saison sind es gerade einmal 86. An der Position hat sich allerdings nichts geändert. Nach wie vor liegt der Rennstall aus Silverstone auf Rang fünf zwischen den Top-Teams und dem restlichen Mittelfeld.

"Unser Ziel zu Saisonbeginn war ganz klar, die Lücke zu den Top-4-Teams zu schließen. Das haben wir nicht geschafft. Die hinteren Teams haben mehr auf uns aufgeholt als wir nach vorne. Das ist die Realität. Wir müssen die Probleme jetzt verstehen", gab Teamchef Mike Krack vor der Herbstpause zu. Dabei sahen die letzten Ergebnisse mit den Plätzen sechs und acht für Alonso in Baku und Singapur nicht so schlecht aus.

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Laut Krack dürfe man sich davon aber nicht blenden lassen. Ausfälle der Konkurrenz, gute Strategie-Entscheidungen und ein überragender Alonso hätten das Auto besser aussehen lassen, als es ist. Lance Stroll, der zuletzt fünf Mal in Folge die Punkte verpasst hat, ist da schon eher ein realistischer Maßstab. Krack nimmt den Kanadier aber in Schutz: "Lance fehlt gerade das Vertrauen. Wir müssen ihm wieder ein Auto geben, mit dem er sich wohlfühlt."

Mike Krack - Aston Martin - GP Singapur 2024
Aston Martin

Laut Teamchef Mike Krack hat Aston Martin seine Ziele in dieser Saison bislang verfehlt.

Krack nimmt Ingenieure in die Pflicht

Beim Rest des Teams fällt die Analyse des Luxemburgers schonungslos aus. "Die positiven Resultate dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns verbessern müssen. Wir punkten zwar regelmäßig, aber die Teams vor uns sammeln jedes Rennen drei oder vier Mal so viele Punkte." Von Platz fünf in der WM kann man sich nichts kaufen: "Der schlimmste Titel, den man uns geben kann, ist: Best of the Rest."

Der Teamchef warnt seine Truppe davor, jetzt in den Selbstzerstörungsmodus zu gehen. Allerdings müssen die Probleme klar angesprochen werden. "Es ist einfach: Unsere Upgrades haben nicht so viel gebracht. Die anderen haben ihre Autos mehr verbessert als wir. Da müssen wir selbstkritisch sein. Vielleicht haben es die anderen schneller verstanden als wir."

Wie die meisten anderen Teams versucht Aston Martin die Saison mit einer aufsteigenden Formkurve zu beenden. Dafür werden für die kommenden drei Rennen noch einmal Upgrades nachgeschoben. "Wir haben noch nicht aufgegeben", betont Krack. "Wir haben sowohl in schnellen als auch in langsamen Kurven Defizite. Um uns zu verbessern, müssen wir sowohl auf der mechanischen als auch auf der aerodynamischen Seite einen guten Schritt nach vorne machen."

Fernando Alonso - GP Singapur 2024
Aston Martin

Gibt es mit Upgrades noch eine Steigerung in den letzten sechs Rennen? Oder muss es Adrian Newey nächstes Jahr richten?

McLaren als Vorbild für Aston Martin

Dass man aktuell noch im Windkanal von Mercedes arbeitet, bis die eigene Anlage Anfang 2025 ans Netz geht, ist für Krack keine Ausrede. Mercedes selbst nutzt den Windkanal ja auch und habe deutlich mehr Erfolg auf der Strecke. "Mit den Werkzeugen, die uns zur Verfügung stehen, müsste mehr möglich sein", so Krack.

Aston Martin möchte sich an McLaren und Mercedes ein Beispiel nehmen: "Wir lagen in den ersten Rennen mit Mercedes auf einem Level. Und jetzt haben sie mehrere Rennen gewonnen. Wenn man das Auto in ein stabiles Fenster bekommt, so wie es die Fahrer haben wollen, ist es möglich, größere Sprünge zu machen. Es geht nicht mehr nur darum, maximalen Abtrieb zu finden, wie es früher der Fall war. Jetzt geht es mehr um Stabilität und die richtige Balance."

Krack hat kein Problem damit, sich bei Marktführer McLaren etwas abzuschauen: "Wir verfolgen genau, wann sie größere Schritte gemacht haben und versuchen das dann mit bestimmten Upgrades zu verknüpfen. In manchen Fällen kann man gut erkennen, welche Teile neu waren und was sie gebracht haben. Es wäre dumm, sich das nicht anzuschauen."

Die große Frage lautet, ob mit der Verpflichtung von Adrian Newey automatisch alles besser wird. Krack warnt seine Angestellten davor, sich jetzt auszuruhen und einfach auf die Ankunft des Messias im März 2025 zu warten: "Wenn ich so etwas sehe, dann ist derjenige nicht mehr lange da. Wir müssen Adrian zeigen, zu was wir fähig sind. Das sollte eigentlich uns allen als Motivation dienen."

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