Andretti will F1-Team: Bewerbung bei FIA für 2024

Andretti will Formel-1-Team
Bewerbung an die FIA ist raus

Veröffentlicht am 21.02.2022
Andretti Autosport Logo
Foto: Motorsport Images

Michael Andretti spielt schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken, seinen eigenen Rennstall "Andretti Autosport" in der Königsklasse an den Start zu bringen. Das Team aus Indianapolis ist bereits erfolgreich in der IndyCar-Serie, der IMSA, der Formel E, der Extreme E und der australischen Supercars Championship unterwegs. Nun will man so schnell wie möglich auch in der boomenden Formel 1 partizipieren.

Mit Übernahmeangeboten an Haas und Alfa Romeo war Andretti in den letzten Jahren allerdings abgeblitzt. Die angebotenen Summen reichten nicht aus, um bestehende Teams zu kaufen. Deshalb probieren die US-Amerikaner nun einen neuen Weg. Michael Andretti hat sich bei der FIA offiziell um einen weiteren Platz im Formel-1-Feld beworben.

Bekannt wurde das Vorhaben durch eine Twitter-Nachricht von Vater Mario Andretti. "Michael hat bei der FIA eine Bewerbung eingereicht, um in der Saison 2024 ein Team an den Start zu bringen. Seine Nennung, Andretti Global, besitzt alle notwendigen Ressourcen und erfüllt alle Kriterien. Jetzt erwartet er das Urteil der FIA."

Michael Andretti - Formel E
Motorsport Images

Keine Plätze zu vergeben

Es ist jedoch unklar, was genau der US-Rennstall an Papieren eingereicht hat. Laut FIA gibt es nämlich aktuell gar keinen offiziellen Anmelde-Prozess. Es stehen somit auch keine fixe Kriterien fest, nach denen der Weltverband eine Zulassung durchwinken oder ablehnen könnte. Auch die Rechteinhaber der Formel 1 von Liberty Media suchen aktuell nicht aktiv nach neuen Teilnehmern. Mit zehn gesunden Teams sei die Formel 1 aktuell sehr gut aufgestellt, betont F1-Boss Stefano Domenicali.

Das letzte Ticket hatte Gene Haas gelöst, der seit 2016 im Motorsport-Oberhaus mitmischen darf. Damit sich ab sofort nur seriöse Projekte bewerben, hatte die FIA die Bedingungen für einen Formel-1-Einstieg in den letzten Jahren noch einmal verschärft. So muss ein Neueinsteiger erst einmal 200 Millionen US-Dollar auf den Tisch legen.

Diese Summe würde dann unter den zehn anderen Teams aufgeteilt – quasi als Ausgleich für den zu erwarteten Verlust an Einnahmen. Der Prämienkuchen müsste künftig ja unter elf Rennställen aufgeteilt werden und nicht mehr unter zehn. Die hohe Einstiegshürde hat zudem dafür gesorgt, dass der Wert der bestehenden Teams zumindest auf dem Papier gestiegen ist.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff äußerte sich im Interview mit auto motor und sport zuletzt skeptisch, was eine Ausweitung der Startplätze angeht. "Ich finde zehn Teams gut. Mehr verwässert nur die Einkommen", erklärte der Österreicher. "Welches Team würde es denn verdienen, an der Champions League im Motorsport teilzunehmen? Wenn ein Hersteller käme, müsste man sicher darüber reden. Aber noch hat kein glaubwürdiger Kandidat angeklopft."