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Alpine-Upgrade in drei Schritten
Neue Teile in Baku, Miami und Imola

GP Aserbaidschan 2023

Trotz des Doppelcrashs in Melbourne hat Alpine schon ein großes Upgrade für die nächsten Rennen in der Pipeline. Es soll in drei Schritten ausgerollt werden. Zudem haben die Ingenieure analysiert, warum Pierre Gasly beim Australien-Grand-Prix plötzlich mit den Top-Teams mithalten konnte.

Alpine - Test - Bahrain 2023
Foto: xpb

Der Saisonauftakt verlief ziemlich bescheiden für Alpine. Das französische Nationalteam fuhr einsam und allein hinter den Top-4-Teams und vor dem großen Mittelfeld. Mit genug Luft zu beiden Seiten. Umso erstaunter stellte man in Melbourne fest, dass Pierre Gasly plötzlich dem Tempo von Ferrari und Aston Martin folgen konnte.

Selbst innerhalb des Teams konnte man sich den Leistungssprung zunächst nicht erklären, fehlte doch auf eine schnelle Runde im Qualifying noch die übliche halbe Sekunde auf Ferrari, Mercedes und Aston Martin. Und Alpine hatte bis auf eine kleine Änderung am Halo keine Upgrades mit nach Australien gebracht.

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DRS-Zonen bügeln Defizite aus

Nach der Analyse in der Fabrik wissen die Ingenieure nun, was dem Alpine A523 Flügel verliehen hat. Zum einen verstehen sie ihr Auto immer besser. Wie Technikchef Matt Harman schon bei der Präsentation betont hat, ist der A523 sowohl vom Fahrwerk als auch beim Aerodynamikkonzept Neuland. "Wir lernen immer noch beim Setup, und jedes Mal wird es besser", gibt Sportdirektor Alan Permane zu.

Der zweite Grund für das Alpine-Wunder hatte mit der Strecke zu tun. Die vier DRS-Zonen waren gleichmäßig über den Kurs im Albert Park verteilt. Wer sich im DRS-Bereich der Autos vor ihm halten konnte und permanent mit geöffnetem Heckflügel fuhr, gewann eine Sekunde pro Runde auf seine normale Rundenzeit.

Permane rechnet vor: "Selbst wenn das Auto vor dir unter gleichen Bedingungen eine halbe Sekunde schneller fahren kann, kannst du den Anschluss halten. Sainz hat uns gezogen. Wir durften nur nicht abreißen lassen."

Carlos Sainz & Pierre Gasly - GP Australien 2023
Wilhelm
In Australien heftete sich Gasly dem Ferrari von Sainz an die Fersen.

Zwei große, eine kleine Portion

Diesen Luxus gibt es in Baku nicht, obwohl die DRS-Zonen auf der Zielgerade und der Gegengerade lang und damit für den Angreifer ein Vorteil sind. Doch zwischen dem zweiten und der ersten DRS-Bereich liegen vier Kilometer Strecke, auf denen der Fahrer im schnelleren Auto flüchten kann.

Jetzt muss es bei Alpine ein Upgrade richten. Es kommt in zwei großen und einem kleinen Schritt. Teil eins in Baku, Teil drei in Imola mit kleineren Anpassungen dazwischen in Miami. Dem Unterboden in Baku folgt drei Wochen später die dazugehörige Verkleidung, die dem Auto vor allem im Bereich der Seitenkästen ein neues Gesicht geben wird.

Früher hätte man gewartet und den Entwicklungsschritt in einer Portion gebracht. Doch Alpine hängt an seiner Just-in-Time-Politik fest, die sich schon letztes Jahr bewährt hat. Alles, was Rundenzeit bringt, kommt sofort ans Auto. Auch wenn der volle Effekt des Upgrades erst in Imola sichtbar wird. Weil das eine ins andere greift.

Alpine - Test - Bahrain 2023
xpb
Nach drei Rennen in Rosa kehrt Alpine in Baku zu traditionellen blauen Farbe zurück.

Trotz Mehrarbeit im Zeitplan

Alpine hat den Kraftakt trotz der Kollision seiner Fahrer in Melbourne geschafft. Die Bestandsaufnahme war heftig: Zwei zerstörte Unterböden, zwei Frontflügel und zwei Heckflügel für den Sondermüll. Dazu jede Menge Aufhängungskomponenten und Verkleidungsteile als Abschreibeposten. Selbst Esteban Ocons Monocoque musste in der Fabrik repariert werden.

Das Upgrade hat die Materialvernichtung aber nicht betroffen. "Die zwei Unterböden von Melbourne hätten wir sowieso wegschmeißen müssen, weil drei neue für Baku eingeplant waren. Beim Rest hat die Fabrik großartige Arbeit geleistet. Mit den Ersatzteilen sind wir wieder auf dem alten Stand", lobt Permane. Wichtig, weil auch in Baku Kleinholz droht. Jeder Fehler endet hier in der Mauer.

Technikchef Harman hofft auf einen signifikanten Schritt nach vorne, auch wenn er vielleicht nicht so groß ausfällt, wie er in den Medien verkauft wurde. "Es ist wichtig, dass wir unser Entwicklungstempo hochhalten um am Ende zu dem Ergebnis zu kommen, das wir uns vorgestellt haben." Und das ist nicht der fünfte Platz.

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