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Trendwende mit Silverstone-Upgrade?
Erste Details zum neuen Alpine-Frontflügel

GP Großbritannien 2023

Es ist bisher keine Saison nach dem Geschmack von Alpine. Der A523 hat den Anschluss an die Spitzengruppe immer noch nicht hergestellt. Mit einem neuen Frontflügel will Alpine den Rückstand verkürzen. Wir haben bei den Ingenieuren nachgefragt, wie das Upgrade die Performance verbessern soll.

Alpine - Formel 1 - GP Österreich - Spielberg - Donnerstag - 29.6.2023
Foto: ams

Die Saison hält für Alpine bisher nur wenige Highlights bereit. Der GP Monaco war sicher das größte. Esteban Ocon raste dort auf den dritten Platz. Teamkollege Pierre Gasly hätte mit einer besseren Strategie ebenfalls auf dem Podium landen können. Er wurde Siebter. Machte für Alpine in Summe 21 WM-Punkte. In den anderen acht Grands Prix hat das Team zusammen 26 Zähler eingesammelt. Das reicht für den fünften Platz im Konstrukteurs-Pokal.

Unsere Highlights

McLaren liegt 18 Punkte zurück. Und doch droht Gefahr. Durch das umfassende Upgrade in Österreich scheint der Traditionsrennstall aus Woking einen größeren Schritt gemacht zu haben. Silverstone muss die Bestätigung bringen. Für Alpine jedenfalls war es mehr als ein Weckruf. Die englisch-französische Mannschaft muss selbst den Vorwärtsgang einlegen. Man macht es mit einem Upgrade für den GP England. Denn das Saisonziel heißt weiter, das viertschnellste Auto zu stellen.

Esteban Ocon - Alpine - Formel 1 - GP Österreich 2023 - Spielberg - Sprint
xpb
Alpine muss an der Performance arbeiten. Ziel ist es, spätestens am Jahresende das viertschnellste Auto zu haben.

Neue Tür bei Entwicklung

Eigentlich war der neue Frontflügel schon für Spielberg fertig. Dort verzichtete Alpine jedoch bewusst auf einen Einsatz. Sprintwochenenden sind ohnehin hektisch. In Baku ist man schon mal auf die Nase gefallen. Da wollte sich Alpine nicht noch einen zusätzlichen Stolperstein einbauen. In Silverstone wird man drei Freie Trainings haben, um das neue Bauteil zu prüfen, und auf den Rest des Autos abzustimmen. Alpine verspricht sich mehr Performance. Also bessere Rundenzeiten. Obendrein stößt Enstone eine andere Tür bei der Entwicklung auf. Der neue Frontflügel soll den Charakter des Autos zum Guten verändern.

Monaco war gewissermaßen trügerisch. Im Fürstentum stimmte der Speed in langsamen Kurven, den Alpine ansonsten bemängelt. "Mit dem neuen Flügel wollen wir das Untersteuern kurieren, das uns gerade in langsamen und mittelschnellen Kurven verfolgt. Das Auto ist bei diesen Geschwindigkeiten ein bisschen faul und träge. Es rotiert nicht schnell genug am Scheitelpunkt. Das verfolgt dich dann bis zum Kurvenausgang. Dir fehlt es an Traktion", schildert Pierre Gasly.

Frontflügel bestimmt Strömung

Der Frontflügel rückt wieder stärker ins Visier der Formel-1-Ingenieure. Nicht, dass er vorher missachtet wurde. Zu Beginn der Groundeffect-Ära kümmerten sich die Techniker jedoch eher um den Unterboden und Diffusor. Diese Spielwiese bringt die meiste Rundenzeit. Jetzt verlagert sich die Aufmerksamkeit mehr in Richtung der Frontpartie.

"Mit dem letztjährigen Auto war der Frontflügel anfangs etwas unempfindlich. Doch als wir im Heck mehr und mehr Abtrieb draufgepackt haben, konnten wir auch vorne mehr Performance finden. Es ist wie ein Kreislauf. Wenn du erst hinten arbeitest, gehst du irgendwann vor und verbesserst die Vorderachse. Und dann verlagerst du dich wieder mehr nach hinten", erzählt Alpine-Technikdirektor Matt Harman.

Der vordere Flügel ist insofern ein immens wichtiges Bauteil, als dass er das gesamte Strömungsbild des Autos definiert. Die Luft trifft zuerst auf den Frontflügel und wird von dort rund ums Auto geschickt. Er beeinflusst die Strömung zum Unterboden und zum Heck. Mit dem neuen Bauteil sieht Alpine mehr Spielraum bei zukünftigen Entwicklungen in anderen Bereichen.

"Es ist ein anständiger Entwicklungsschritt", erzählt der Technikchef. "Die Last verteilt sich anders über die Flügelflächen hinweg. Auch die Höhe ist eine andere. Dieser Flügel brachte ein paar strukturelle Herausforderungen mit sich. Wir haben sie gelöst, ohne dabei zu viel Gewicht draufzupacken." Die Nase sei von der Korrektur nicht betroffen.

Esteban Ocon - Alpine - GP Monaco 2023 - Rennen
Wilhelm
Der GP Monaco war das bisherige Saisonhighlight für Alpine.

Hier ist Alpine die Nummer 2

Silverstone sollte insofern ein guter Test sein, als dass man für die vielen schnellen Kurven eine willige Vorderachse braucht, um Schwung mitzunehmen. Andererseits muss das Heck stabil auf der Straße kleben. Die Balance macht’s. Bei Alpine reisen sie mit der Erwartungshaltung an ein vielversprechendes Wochenende an. Die Rennstrecke liegt nur rund 26 Meilen (ca. 42 km) von der Fabrik in Enstone entfernt.

Das Ziel ist es, die Lücke nach vorne zu Mercedes, Ferrari und Aston Martin zu schließen. Diese drei Teams wechseln sich in der Verfolger-Rolle von Klassenprimus Red Bull ab. "Wir liegen immer rund drei Zehntel dahinter. Egal, wer von diesen drei Teams auf der jeweiligen Rennstrecke das beste Paket hat", rechnet Gasly die interne Kalkulation vor.

Bis jetzt kann die Saison eher als Enttäuschung verbucht werden. Damit sie besser verläuft und endet, als sie angefangen hat, schiebt Alpine weiter regelmäßig neue Teile nach. Vor der Sommerpause soll es in jedem Rennen Updates geben. Und auch danach will Alpine den A523 mit neuen Teilen besser machen. Immerhin in einer Statistik ist man die Nummer zwei im Feld. Bei den gefahrenen Rennrunden. Hier führt Red Bull mit der Maximalausbeute von 1.114 Runden. Alpine kommt auf deren 1.095.

Das 2024er Auto treibt Alpine übrigens auch schon voran. "Wir haben damit in Kalenderwoche 40 im letzten Jahr begonnen", verrät Technikdirektor Harman.

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