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Szafnauer und Permane müssen gehen
Alpine wirft Teamchef und Sportdirektor raus

Alpine trennt sich von Teamchef Otmar Szafnauer und Sportdirektor Alan Permane. Dazu verlässt auch Technikchef Pat Fry das Team aus Enstone. Bruno Famin, der erst vor zwei Wochen als Motorsportdirektor eingesetzt wurde, soll nach der Sommerpause die Rolle als Interims-Teamchef einnehmen.

Otmar Szafnauer - Alan Permane - Formel 1 - 2023
Foto: xpb

Der Freitag hatte für Alpine schon schlecht begonnen. In der F1-Kommission wurde der Antrag der Franzosen abgelehnt, das Motoren-Defizit gegenüber der Konkurrenz mittels Erhöhung der Durchflussmenge oder über technische Weiterentwicklung auszugleichen. Stattdessen soll nun in der Arbeitsgruppe für Motoren diskutiert werden, welche anderen Möglichkeiten bestehen, Alpine in Sachen PS-Leistung wieder auf die Beine zu helfen.

Am Nachmittag ließ Alpine dann die nächste Bombe platzen. Nach dem Freien Training verkündete die französische Equipe, dass man sich von Teamchef Otmar Szafnauer und Sportdirektor Alan Permane trennen wird. Beide absolvieren in Belgien ihr letztes Rennwochenende für den Rennstall aus Enstone. In der Sommerpause müssen sie ihre Büros räumen.

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Szafnauer war erst 2022 zum britisch-französischen Werksteam gestoßen, nachdem er kurz zuvor seinen Abschied von Aston Martin bekanntgegeben hatte. Beim Team aus Silverstone hatte er unter verschiedenen Besitzern 18 Jahre lang gearbeitet. Doch nach nur 18 Monaten in der Verantwortung ist das Alpine-Abenteuer nach der Sommerpause schon wieder beendet.

Bruno Famin - Alpine - Formel 1 - 2023
xpb
Bruno Famin wird Szafnauer ab Zandvoort als Interims-Teamchef beerben.

Famin übernimmt ab Zandvoort

Als Vertretung von Szafnauer wird Bruno Famin ab dem Niederlande-Grand-Prix als Interims-Teamchef eingesetzt. Der Franzose war erst vor zwei Wochen in den neugeschaffenen Posten des Motorsport-Direktors von Alpine befördert worden. Nun rückt er einen Stuhl weiter.

"Wir haben irgendwann gemerkt, dass wir nicht die gleichen Vorstellungen haben, wie wir an die Spitze der Formel 1 kommen. Deshalb haben wir uns getrennt", erklärte Famin die Personalrochade. Die Entscheidung sei nicht von Famin selbst getroffen worden, sondern in den oberen Etagen des Alpine-Konzerns.

Der Abschied von Szafnauer hatte schon länger in der Luft gelegen. Obwohl es im Fahrerlager viele Gerüchte über seine Absetzung gab, bekräftigte der US-Amerikaner stets seinen Willen, Alpine wieder in die Erfolgsspur zu führen. Nach Platz 4 in der Teamwertung im Vorjahr war das Team jedoch zuletzt in der Rangfolge auf Rang 6 zurückgefallen.

"Wir sind nicht da, wo wir sein wollen", gab Famin zu. "Wir wollen diese Saison den vierten Platz aus dem Vorjahr noch verteidigen. Vielleicht geht ja sogar noch was in Richtung Platz drei. Die Teams in Enstone und Viry-Chatillon werden hart arbeiten, um am Ende das maximale Ergebnis rauszuholen."

Pat Fry - Alpine - Formel 1 - 2023
xpb
Mit Pat Fry verliert Alpine noch einen dritten hochrangingen Mitarbeitet. Er geht zusammen mit Permane zu Williams.

Williams angelt sich Pat Fry

Dass neben Szafnauer auch Alan Permane seinen Hut nehmen muss, sorgte für deutlich mehr Überraschung. Der Brite war immerhin 34 Jahre beim Team in Enstone angestellt. Er hatte schon mit Michael Schumacher (Benetton) und Fernando Alonso (Renault) zusammengearbeitet und genießt im Fahrerlager den höchsten Respekt aller Teams.

Der 56-Jährige wurde bereits von anderen Teams kontaktiert. Eine der Adressen soll Williams sein. Teamchef James Vowles, der erst seit dieser Saison im Amt ist, ist gerade dabei, den Traditionsrennstall umzubauen und mit erfahrenem Personal aufzurüsten.

Williams hat sich zudem noch einen weiteren hochkarätigen Alpine-Mitarbeiter geangelt. Pat Fry wird ab November als neuer Technik-Chef in Grove anheuern. Bei Alpine hatte er als "Chief Technical Officer" zuvor die Oberaufsicht über alle Projekte in der Entwicklungsabteilung.

Der Brite ist seit 1987 in der Formel 1 unterwegs und arbeitete vor seinem Stint bei Alpine auch schon für McLaren und Ferrari. "Er war ein wichtiger Bestandteil von vielen Siegerteams. Er ist genau der Richtige, um bei uns wichtige Struktur-Entscheidungen in der Technikabteilung zu treffen", begründete Vowles die Verpflichtung.

Die Frage lautet, wie Alpine den Abgang von Szafnauer, Permane und Fry kompensieren will. Alle drei verfügen über mehr Motorsport-Kompetenz als die komplette Alpine-Konzernführung zusammen. Einige Experten im Fahrerlager bezeichneten die Entscheidung bereits als Exodus. Erst vor einer Woche hatte sich der Konzern auch schon von Geschäftsführer Laurent Rossi getrennt.

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