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Alpine droht Piastri
Endet Transfer-Saga vor Gericht?

Alpine kämpft um Oscar Piastri, der lieber für McLaren fahren will. Notfalls will der französische Rennstall seinen Nachwuchsfahrer vor Gericht bringen. Und sich die Kosten für teure Formel-1-Tests zurückzahlen lassen.

Oscar Piastri - Alpine - GP Aserbaidschan 2022 - Baku
Foto: Motorsport Images

Was wird aus Oscar Piastri? Der Meister der Formel 2 und Formel 3 weigert sich, im kommenden Jahr für Alpine zu fahren. Stattdessen will sich der Australier McLaren anschließen – ausgerechnet dem Team, gegen das Alpine um den vierten Platz in der Weltmeisterschaft streitet. Allein das schmerzt den französischen Nationalrennstall.

Den Stachel bohrt Piastri aber besonders tief in die französische Seele, weil ihm Alpine einen großen Teil seiner Ausbildung bezahlt hat. Weil der Rennstall mit Sitz in Enstone ihn um die Welt für Testfahrten in einem Formel-1-Auto auf verschiedenen Rennstrecken schickt. Das verschlingt Millionen. Zu Dankbarkeit oder Loyalität scheint sich Piastri dennoch nicht verpflichtet zu fühlen.

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Alonso & Piastri - GP Bahrain 2022
xpb
Oscar Piastri weigert sich, die Nachfolge von Fernando Alonso bei Alpine anzutreten.

Alpine will notfalls Kompensation

Man muss vorsichtig sein mit einem Urteil, weil nur die involvierten Parteien die Details kennen. Also Alpine, Piastri und vermutlich McLaren. Und um genau diese kleinen Details geht es in diesem Fall, der sich zur Transfer-Saga des Jahres aufgebaut hat. Alpine pocht darauf, einen gültigen Vertrag mit seinem 21-jährigen Jungstar zu haben, der auch eine Leihe zu einem anderen Team beinhalte. Piastri weigerte sich aber offenbar, zu Williams abgeschoben zu werden. Er und sein Management scheinen sicher zu sein, ein Schlupfloch gefunden zu haben, durch das er zu McLaren steigen könnte. Vielleicht gibt es auch einfach keinen bindenden Vertrag.

Der Fall könnte vor Gericht landen. Alpine bereitet sich auf eine Auseinandersetzung vor den Richtern vor. "Es ist zu über 90 Prozent wahrscheinlich, dass wir vor das Obergericht ziehen", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer. Das ist in England der High Court. Schlimmstenfalls will sein Rennstall erzwingen, dass Piastri die in ihn gesteckten Millionen zurückzahlt.

Szafnauer hat laut Reuters-Bericht bereits das sogenannte "Formula One Contract Recognition Board" aufgesucht – kurz CRB. Diese Abteilung beschäftigt sich mit den Verträgen innerhalb der Königsklasse. "Sollte das CRB zu Piastri sagen, seine Lizenz sei nur für Alpine gültig, und er antwortet, er werde aber nie für uns fahren, sondern stattdessen ein Jahr aussetzen, müssen wir vor den High Court, um Kompensationszahlungen zu erwirken."

Otmar Szafnauer - Alpine
Wilhelm
Otmar Szafnauer kann die Sommerpause vergessen. Er muss die Transfer-Posse des Jahres für Alpine lösen.

Millionen für F1-Tests

Für die Testfahrten stellt Alpine seinem Youngster ein Vorjahresauto. Piastri sollte sich damit auf die Formel 1 vorbereiten. Allein der V6-Turbomotor mit den dazugehörigen Elektromaschinen kostet rund 1,75 Millionen Euro. Dazu kommen Kosten für Teileverschleiß, Wartung, Streckenmiete, Reisen, Hotels, Mechaniker, Ingenieure. Das sind Millionen, die Alpine in Piastri steckt. Die will man nicht bezahlen, um ihn am Ende in einem McLaren zu sehen.

"Wir haben uns noch nicht mit den Buchhaltern zusammengesetzt, und alles bis auf den Cent berechnet. Das müssten wir bei einem Gerichtsprozess tun", sagt der Teamchef. Szafnauer wird sich in diesem Chaos keinen Sommerurlaub leisten können. Dabei wurde der angebliche Vertrag, von dem Alpine spricht, im letzten November aufgegleist. Noch vor seiner Zeit.

Szafnauer übernahm den Posten des Teamchefs erst im Februar dieses Jahres. Das restliche Management von Alpine ist abgetaucht. Szafnauer soll und muss es richten. Eine gemeinsame Zukunft mit Piastri wird bei all den Streitigkeiten immer unwahrscheinlicher – selbst wenn Alpine im Recht wäre. Das Tischtuch zwischen Team und Fahrer scheint zerschnitten.

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