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Formel-1-Werk in Viry wird umfunktioniert
Alpine macht den Motor aus

Es bleibt beim Motoren-Ausstieg von Renault für die Saison 2026. Das bestätigte die Konzerntochter Alpine nun. Die Umstrukturierung hat bereits begonnen. Wie geht es in Viry-Châtillon weiter?

Esteban Ocon - Alpine - Formel 1  - GP Italien 2024
Foto: Motorsport Images

Lange hatte sich die Belegschaft von Alpine gewehrt. Doch aller Kampf war vergeblich: Wie bereits im Sommer dieses Jahres verkündet, zieht Mutterkonzern Renault beim neuen Formel-1-Antrieb für 2026 den Stecker. Das bestätigten die Franzosen am Montagabend (30.9.), somit tritt im kommenden Jahr letztmals eine Power Unit des Turbo-Pioniers in der Formel 1 an. Renault strukturiert das Motoren-Werk in Viry-Châtillon um. Zukünftig soll dort ein Technologie-Zentrum entstehen, welches als "Hypertech Alpine Project" bezeichnet wird.

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Gegen die am 30. September begonnene Umstrukturierung war neben den Angestellten auch die französische Gewerkschaft Sturm gelaufen. Konzernchef Luca de Meo geriet in die Kritik der Mitarbeiter. Ende August 2024 hatten sich die Arbeitnehmer an Journalisten gewandt und versendeten über den Sozial- und Wirtschaftsrat des Unternehmens ein umfangreiches Presse-Kit. Dort warfen die Angestellten de Meo gar Verrat vor, denn er würde das Erbe der Formel-1-Geschichte von Renault nicht schützen. Auch wenn alle Mitarbeiter ihren Job in Viry-Châtillon behalten können, waren sie ob der Entscheidung verstimmt.

Power Unit Mercedes
Mercedes

Gerüchten zufolge soll ab 2026 ein Mercedes-Motor im Heck des Alpine stecken.

Proteste in Monza

Kurz darauf versammelten sich beim Grand Prix von Italien Alpine-Mitarbeiter auf einer Tribüne, um ihren Unmut bildstark zu äußern. Danach folgten Diskussionen mit Vertretern und die Hoffnung kehrte zurück, dass Renault einen Rückzieher vom Rückzieher machen könnte. Dazu kam es aber nicht mehr. Ein letztes Treffen mit Luca de Meo am 20. September blieb ergebnislos. Auch der Vorschlag 2026 doch mit einem Renault-Antrieb zu starten, zeigte keine Wirkung. Die Power Unit für das neue Motoren-Reglement ab 2026 soll laut der Belegschaft vielversprechende Ergebnisse abgeliefert haben. Bei einem Einlenken wären die Mitarbeiter im Gegenzug bereit gewesen, sich für die Umstrukturierung des Werks in Viry-Châtillon zu öffnen.

Der strategische Schritt, sich aus der Motorenentwicklung zurückzuziehen, soll laut Unternehmensangaben auf die langfristige Ausrichtung der Marke abzielen. Renault will sich demnach auf andere Geschäftsbereiche konzentrieren, während Alpine in Zukunft auf Kundenmotoren setzen wird. Als kommender Partner fiel in der Vergangenheit häufig der Name Mercedes. Die Motoren-Fabrik in Brixworth hätte auch die Kapazitäten Alpine zu beliefern, verliert man mit Aston Martin doch für 2026 einen Kunden. Die Grünen bilden dann ein Tandem mit Honda.

Flavio Briatore &  Luca de Meo - GP Spanien 2024
xpb

Flavio Briatore (links) ist seit diesem Jahr bei Alpine und berichtet direkt an Renault-CEO Luca de Meo (rechts).

Alpine vor Formel-1-Ende?

Das kommende Jahr bestreitet man bei Alpine mit einem Rumpfteam auf der Motoren-Seite. Weiterentwicklungen an der aktuellen Generation der Power Units sind ohnehin nicht möglich. In Viry-Châtillon konzentriert man sich deshalb nur noch auf die Wartung und wickelt die letzte Saison ab. Das Werk soll aber weiterhin eine Rolle im Motorsport spielen. Das Hypercar-Programm in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), das Formel-E-Engagement mit Nissan, sowie das beginnende Dacia-Abenteuer bei der Dakar und der Kundensport behalten ihre Heimat in Viry-Châtillon.

Die französische Nationalmannschaft in der Formel 1 zerbröckelt mit dem Motoren-Rückzug von Renault. Das Chassis entsteht seit jeher im englischen Enstone. Ohne einen in Frankreich entwickelten Antrieb, erscheint ein unter dem Namen Alpine startendes Team in der Formel 1 als widersinnig. Viele Experten im Fahrerlager unken bereits seit Monaten, dass Alpine für den Verkauf vorbereitet werden soll. Das wischte der seit diesem Jahr als Berater fungierende Flavio Briatore zwar beiseite, doch die Gerüchte halten sich weiterhin hartnäckig und haben jetzt neues Feuer gefangen.

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