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Ingenieure in der Sackgasse
Hakt Alpine die Saison ab?

Alpine hat erst zwei Punkte auf dem Konto. Die Entwicklung des A524 steckt in einer Sackgasse. Jetzt diskutieren die Ingenieure, wie die nächsten Schritte aussehen müssen. Sind das Auto und die Saison noch zu retten?

Pierre Gasly - Alpine - GP Monaco 2024
Foto: xpb

Alpine ist grandios abgestürzt. Vor einem Jahr lag der französische Rennstall nach acht Rennen mit 44 Punkten noch auf dem fünften Platz. Jetzt geht Alpine mit zwei WM-Zählern in das zweite Saisondrittel. Noch lässt sich die Wende nicht erkennen. Dafür sind die Baustellen zu groß. Interne Turbulenzen helfen auch nicht.

Der A524 wurde als Flop geboren. Zu schwer, aerodynamisch ineffizient, mit miserabler Traktion. Zu Saisonbeginn war das blaue Auto das schlechteste im Feld. Der Werksrennstall blamierte sich. Inzwischen hat man die rote Laterne an Sauber abgegeben, die noch ein Werksteam werden wollen.

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Der bescheidene Fortschritt steht auf zwei Pfeilern. Alpine gelang es, das Übergewicht von sieben Kilogramm in nur sechs Rennen abzuspecken. Und ein neuer Unterboden verschaffte den Fahrern etwas mehr Abtrieb und etwas mehr Berechenbarkeit. Esteban Ocon und Pierre Gasly waren sich in ihrem Urteil dennoch einig: "Um regelmäßig in die Punkte zu fahren, muss noch mehr kommen."

Bruno Famin - Alpine - GP Monaco 2024
xpb

Bruno Famin betont den Fortschritt. Doch eine echte Wende ist noch nicht zu erkennen.

Was kommt in Phase zwei?

Die beiden WM-Zähler in Shanghai und Monte Carlo hat Alpine allein seinen Fahrern zu verdanken. Sie waren besser als ihr Auto. Teamchef Bruno Famin verkaufte den leichten Aufwärtstrend der letzten Wochen als großen Erfolg: "Wir haben schnell auf unsere Probleme reagiert und die Upgrades früher als geplant gebracht. Das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass die Mannschaft zusammensteht."

Jetzt folgt Phase zwei, erklärt der Teamchef. Wie der genau aussieht, kann Famin noch nicht sagen. Abgesehen von der üblichen streckenspezifischen Entwicklungsarbeit ist noch kein weiteres großes Upgrade in Planung. Manche sagen, das liege daran, dass dieser A524 nur mit einem Radikalumbau zu heilen ist.

Das derzeitige Vakuum liegt daran, dass neue Leute im Technikbüro das Sagen haben. Der bei McLaren ausgemusterte David Sanchez ersetzt Matt Harman als Technikdirektor, der ehemalige Red-Bull-Aerodynamiker Michael Bradhurst soll neue Impulse setzen. Der frühere Aerodynamikchef Dirk de Beer hatte sich mit Harman verabschiedet.

Esteban Ocon - Alpine - GP Monaco 2024
xpb

Nach Monaco brachte Alpine neue Flügel. Ein großes Upgrade-Paket ist aber aktuell nicht in Sicht.

Neue Ingenieure suchen Richtung

Offenbar hat sich Alpine mit seinem A524 in eine Sackgasse entwickelt. Stimmen aus dem Team lassen vermuten, dass mit den neuen Leuten auch eine neue Entwicklungsrichtung festgelegt werden soll. Das kann dauern. Famin spricht große Worte, ohne viel zu sagen. "Team und Auto müssen sich entwickeln."

Viel spricht dafür, dass Alpine diese Saison abschreibt und sich schon voll auf 2025 konzentriert. Da brauchen die Franzosen eine gute Basis, weil nächstes Jahr das 2026er Auto die volle Entwicklungskapazität verlangt. Es bleibt nur wenig Zeit und Budget übrig, einen technischen Fehlstart zu korrigieren.

Zur Ruhe trägt auch die Trennung von Esteban Ocon nicht bei. Es ist bekannt, dass sich Ocon schon vorher bei anderen Teams umgesehen hat. Auch Pierre Gasly klopft an anderen Türen. Famin heuchelt Gelassenheit: "Wir haben gute Fahrer. Sie sind nicht unser Problem. Wenn es nötig ist, können wir uns auch aus unserem Junioren-Pool bedienen. Wir sind da mit Doohan und Martins gut besetzt."

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