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Alpine im Angriffsmodus
Sechs Upgrades in zehn Rennen

Alpine gibt Gas. Die Franzosen wollen mit Macht Best of the rest sein. Auf McLaren fehlen noch sechs Punkte. Auf einen stürmischen Saisonbeginn folgte eine Flaute. Jetzt geht es dank vieler Upgrades wieder aufwärts. In Silverstone kommt schon die sechste Ausbaustufe.

Fernando Alonso - Alpine - GP Kanada 2022 - Montreal
Foto: Wilhelm

Alpine kennt dieses Spiel. Das Team, das in den letzten drei Jahren drei Mal als Fünfter die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft abschloss, liegt nach neun Rennen wieder auf seinem Stammplatz. Mit einer ansteigenden Formkurve. McLaren auf Platz 4 ist ein realistisches Ziel. Der englische Rennstall hat nur sechs Punkte Vorsprung.

Der vierte Platz ist für das Team der Franzosen in diesem Jahr Pflicht. Weil es ein Zeichen wäre, dass es vorwärts geht. Zu Saisonbeginn legte Alpine gut los. In Jeddah und Melbourne sahen die blauen Autos sogar wie ein möglicher Gegner für Mercedes aus. "Aber dann hat Mercedes seine Probleme mit dem Bouncing gelöst und wir sind ein paar Plätze zurückgefallen", stellte Fernando Alonso fest.

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Alpine - Technik - GP Kanada 2022
ams
Den unteren Heckflügel aktualisierte Alpine in den letzten beiden Rennen.

Neuer Unterboden in Silverstone

Trotzdem hat Alpine mit der Ausnahme Imola immer gepunktet. "Unsere Stärke sind Strecken für wenig oder mittleren Abtrieb. Wenn wir bei maximalem Anpressdruck besser werden wollen, brauchen wir neue Teile", fordert Alonso. Die kommen bei Alpine gerade im Minutentakt. Kaum ein Team entwickelt so fleißig wie die Truppe aus Enstone. Mit dem Erfolg, dass Fernando Alonso und Esteban Ocon in den letzten vier Rennen drei Mal doppelt WM-Zähler abgeräumt haben.

In Montreal packte Alpine schon sein fünftes Upgrade aus. Und in Silverstone soll das sechste folgen. Ein neuer Unterboden verspricht einen ordentlichen Schritt nach vorne. Einschränkung aus Technikerkreisen: "Wenn die Teile fertig werden. Wir arbeiten gerade rund um die Uhr daran." Alan Permane relativiert: "In Silverstone werden viele mit Upgrades auftauchen. Wahrscheinlich reicht es am Ende dafür, dass wir den Kopf über Wasser halten."

Gleicher Abtrieb, weniger Luftwiderstand

Der Alpine A522 ist eine ständige Baustelle. In Australien gab es modifizierte Bremsbelüftungen hinten und neue Leitbleche im Einlassbereich des Unterbodens. Beim GP Emilia Romagna wurde der komplette Boden nachgeschoben. Dazu kam ein neuer Unterflügel im Heck. Beides verbunden mit einer Gewichtsreduzierung. Nach einem Rennen Pause legte das Konstruktionsbüro unter Pat Fry in Barcelona nach: Frontflügelendplatte, Heckflügel, Winglets an der hinteren Bremshutze.

Die Anpassungen an die Vorderradaufhängung für die engen Kurven von Monte Carlo zählen gar nicht als Upgrade. Man braucht sie nur ein Mal im Jahr. Dafür änderte der A522 in Baku erneut sein Gesicht. Der Einlass in die Seitenkästen wanderte um gut 15 Zentimeter nach vorne. Dazu gab es einen neuen Satz aus Frontflügel, Heckflügel und Unterflügel für mittleren Abtrieb. Ziel: Gleicher Abtrieb bei weniger Luftwiderstand.

Operation geglückt: Seitdem zählen die Alpine zu den schnellsten Autos auf den Geraden. Und sind trotzdem schnell im Regen. Fernando Alonso stellte den Alpine in Montreal auf den zweiten Startplatz. Im Heck gab es einen weiteren neuen Unterflügel mit verbesserter Effizienz. Er soll auf allen Streckentypen zwischen einem und eineinhalb Zehntel bringen.

Esteban Ocon - Alpine - Formel 1 - GP Kanada - Montreal - 17. Juni 2022
xpb
Die Baustelle von Alpine ist die hohe Abnutzung der Reifen im Rennen.

Schreckgespenst Reifenmanagement

Unter dem Strich müsste Alpine eigentlich weiter vorne stehen. Das Team verschenkte viele Punkte, teils durch Pech, durch Defekte oder falsche Strategieentscheidungen. Alonso trauert einem 6. Platz in Jeddah nach, dem ihm ein Motorschaden klaute. Er träumte vom Podium in Melbourne, ging aber nach einem Unfall in der Qualifikation mit einer Risikotaktik ins Rennen, die sich nicht auszahlte.

In Imola traf Mick Schumacher im Startgetümmel seinen Seitenkasten. Die Strafen von Miami und Montreal waren hausgemacht. Vielleicht wäre der Spanier im Vorjahr damit davongekommen, doch nachdem er die neue Rennleitung und Sportkommissare einmal scharf kritisiert hatte, hat das Renn-Tribunal ein besonderes Auge auf den Veteranen geworfen.

In Barcelona zwang ihn der Einsatz des vierten Motors in die letzte Startreihe. Ein Sammelsurium an Problemen ließ den Ex-Weltmeister in Montreal um sieben Plätze abstürzen: Pech beim Boxenstopp-Timing, Leistungsverlust, fünf Sekunden Strafe. Auch Ocon kam nicht immer ungeschoren durch. Technikprobleme warfen ihn in der Startaufstellung in Imola, Monte Carlo und Baku weit zurück. Dazu gab es noch eine Strafe in Monte Carlo.

Das Bouncing war bei Alpine nur ein Mal ein Thema. "In Barcelona hatten wir es schlimmer als Mercedes in Baku", übertreibt Alonso. Ein Schreckgespenst bleibt das Reifenmanagement. Das Auto tendiert dazu, den jeweils schwächeren Reifen zu stark zu strapazieren. Eine generelle Lösung ist noch nicht gefunden. Die Ingenieure adaptieren das Setup immer unter der Prämisse, lieber einen Platz in der Startaufstellung aufzugeben, dafür nicht im Rennen zu leiden. In Monte Carlo, Baku und Montreal hat das gut geklappt.

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