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Alpha Tauri bringt Unterboden-Upgrade
Ingenieure erwarten großen Schritt

Alpha Tauri feiert in Imola sein Heimspiel. Damit am Ende ein paar Punkte rausspringen, wird der Rennstall aus Faenza mit einem neuen Unterboden antreten. Das Upgrade verspricht einen ordentlichen Fortschritt.

Yuki Tsunoda - Alpha Tauri - Formel 1 - GP Miami - 5. Mai 2023
Foto: Red Bull

Mit dem Wechsel auf die Ground-Effect-Autos in der Saison 2022 hat Alpha Tauri im Kräfteverhältnis der Formel 1 einen Schritt zurück gemacht. Das Schwesterteam von Red Bull konnte die Geheimnisse der neuen Aerodynamik-Formel nicht annähernd so gut entschlüsseln wie der große Bruder. Im Vorjahr belegte die Scuderia Rang 9 im Endklassement. Und auch dieses Jahr hat aktuell nur Williams eine schlechtere Punktausbeute vorzuweisen.

Der Start wurde verpatzt. Der AT04 konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Teamchef Franz Tost äußerte schon in Bahrain öffentlich Kritik an den Ingenieuren. In Miami war das Vertrauen zu seiner Technik-Abteilung plötzlich wieder hergestellt. Der Sinneswandel habe laut Tost auch damit zu tun, dass ein Mitarbeiter den Rennstall verlassen habe. Angeblich handelt es sich dabei um den leitenden Aerodynamiker am Standort Bicester.

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Die Umstrukturierung sieht vor, dass Franz Tost selbst am Ende der Saison ebenfalls seinen Posten verlässt. Er wird durch Laurent Mekies ersetzt, der aber erst noch den Absprung von Ferrari schaffen muss. Dazu wurde dem B-Team von oben auferlegt, künftig die Zusammenarbeit mit Red Bull Racing zu intensivieren. Das heißt: Künftig müssen mehr Teile, wie zum Beispiel die vordere Aufhängung, in Milton Keynes eingekauft werden.

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Entwicklungsrichtung geändert

Für diese Saison kommt das aber noch zu früh: "Wir diskutieren intern gerade darüber, welche Synergien wir nächstes Jahr am besten nutzen", erklärte Einsatzleiter Guillaume Dezoteux in Miami. Der Blick geht aber nicht nur in die Ferne. Noch dieses Jahr sollen die Grundlagen für die Trendwende geschaffen werden. "Wir haben unsere Entwicklungsrichtung geändert", gibt der Ingenieur zu. "Wir wollen uns nun auf andere Bereiche konzentrieren als ursprünglich geplant."

Bis die ersten Ergebnisse der Kursänderung sichtbar sind, wird es noch etwas dauern. Alle Upgrades, die bisher in der Saison ans Auto kamen, waren schon vor dem Start geplant. Da wusste man aber noch nicht genau, wo die Defizite des Autos liegen. Tatenlosigkeit kann man den Ingenieure nicht vorwerfen. Nach Australien reiste das Team mit einem neuen Unterboden. In Baku legte man mit Spezial-Flügeln für wenig Luftwiderstand (vorne und hinten) nach.

Für Miami wurde dann ein komplett neuer Frontflügel gebaut, der mehr Abtrieb generieren sollte. Er leitet die ankommende Luft stärker nach außen, wie Dezoteux verriet. "Das Reglement versucht, die Luftführung nach außen zu verhindern. Wir Teams suchen aber immer nach Gegenmaßnahmen. Davon profitiert dann der Unterboden, der mehr Abtrieb produziert." Dazu kamen noch neue Flügelchen an den Rückspiegeln. "Sie sollen den Luftstrom besser zum Heck leiten. Sie sorgen bei unterschiedlichen Bedingungen für eine konstantere Anströmung."

Yuki Tsunoda - Alpha Tauri - Formel 1 - Jeddah - GP Saudi-Arabien 2023
Motorsport Images
Ein neuer Unterboden soll Alpha Tauri in Imola wieder in die Punkte bringen.

Optimismus vor Imola-Heimspiel

Großen Erfolg brachten die Maßnahmen nicht. Yuki Tsunoda verpasste schon das dritte Mal dieses Jahr auf Rang 11 knapp die Punkte. In Baku hatte es sieben Tage zuvor noch für einen WM-Zähler gereicht. "In Baku braucht man ein Auto, das schnell auf den Geraden ist und einen guten mechanischen Grip aufbaut. Das kam unserem Auto entgegen", erklärt Dezoteux. "In Miami wird mehr Abtrieb verlangt, um gut durch die schnellen Kurven zu kommen. Da haben wir uns etwas schwerer getan."

Schon beim Heimspiel in Imola soll die Formkurve aber wieder nach oben zeigen. Für den Trip an die nur 15 Kilometer von Faenza entfernte Rennstrecke packen die Ingenieure komplett neue Unterböden ein, mit denen das Abtriebsdefizit zur Mittelfeld-Konkurrenz wettgemacht werden soll. "Wir freuen uns schon auf den Einsatz. Wir erwarten einen großen Schritt. Natürlich gibt es immer ein Fragezeichen, was die Korrelation mit den Simulationen zur Rennstrecke angeht. Aber bisher haben die Upgrades immer das gebracht, was vorher berechnet wurde."

Die ersten Rennen des Jahres haben gezeigt, dass im engen Mittelfeld auch kleine Zeitgewinne große Auswirkungen haben können. "Wenn der Schritt groß genug ist, können wir hoffentlich gleich mehrere Positionen gutmachen", gibt sich Dezoteux optimistisch. "Aber die anderen stehen ja leider auch nicht still. Wir sehen hier schon das ganze Jahr einen harten Kampf. Das Rennen im Mittelfeld wird wohl auch in Zukunft interessant bleiben."

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