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Tost nimmt Ingenieure in die Pflicht
„Traue nur noch den Rundenzeiten“

Alpha Tauri ist mit einer Enttäuschung in die neue Saison gestartet. Teamchef Franz Tost traut seinen Ingenieuren und den Daten nicht mehr. Statt Fortschritts-Ankündigungen will er jetzt gute Rundenzeiten sehen.

Nyck de Vries - Alpha Tauri - Formel 1 - Jeddah - GP Saudi-Arabien 2023
Foto: Red Bull

Alpha Tauri ist in die Saison gestartet, wie man das vergangene Jahr beendet hat. Auf dem vorletzten Platz. Nur McLaren war noch schlechter. Haas brachte wenigstens am Samstag ein Auto in die Top Ten. Da war es dann auch kein Trost, dass Yuki Tsunoda nach einem guten Rennen WM-Punkte vor Augen hatte. Er verlor sie an Williams-Fahrer Alexander Albon, ausgerechnet einen Mitkonkurrenten im hart umkämpften Tabellenkeller.

Red-Bull-Sportdirektor Helmut Marko hatte das Schwesterteam schon letztes Jahr in die Kritik genommen. Den neunten Platz in der Konstrukteurs-WM nannte der Grazer "inakzeptabel". Nach dem verkorksten Saisonauftakt mahnte der Doktor Änderungen an. Alpha Tauri sei sportlich wie wirtschaftlich ein Sanierungsfall.

Unsere Highlights
Franz Tost - Alpha Tauri - Bahrain F1-Test - 2023
Red Bull
Franz Tost fand in Saudi-Arabien deutlich Worte für den enttäuschenden Saisonstart.

Rundenzeit einzige Währung, die zählt

Teamchef Franz Tost lässt keine Ausreden zu. Der 67-jährige Österreicher ging mit seinem Team hart ins Gericht: "Bahrain hat uns das Leistungsniveau unseres Autos gezeigt. Auch wenn es in Jeddah etwas besser aussieht, haben wir noch viel Arbeit vor uns, um das Auto schneller zu machen. Speziell auf der aerodynamischen Seite müssen wir zulegen."

Tost spricht von Upgrades, die ab dem GP Australien im stetigen Rhythmus der nächsten Rennen folgen werden, doch er bleibt skeptisch: "Es laufen gerade mehrere Programm, und die Ingenieure erzählen mir von Fortschritten und präsentieren mir tolle Daten. Aber ich vertraue ihnen nicht mehr. Ich will jetzt Rundenzeiten sehen. Das ist die einzige Währung, die zählt."

Yuki Tsunoda - Alpha Tauri - Formel 1 - Jeddah - GP Saudi-Arabien 2023
Motorsport Images
In den nächsten Rennen soll es jedes Mal Upgrades geben, um den AT04 wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen.

Zu wenig Red Bull im Alpha Tauri

Dem Alpha Tauri AT04 fehlt es vor allem an Abtrieb. Deshalb ist das Auto instabil auf der Bremse, leidet unter chronischem Untersteuern, überhitzt die Hinterreifen und hat eine schlechte Traktion. Die Fahrer tun sich schwer, in den Kurven den Scheitelpunkt zu treffen. "Es fehlt alles, was du brauchst, um gute Rundenzeiten zu erzielen", resigniert Tost.

Der eiserne General in Red Bulls B-Team akzeptiert auch nicht den Umzug in den Windkanal des großen Bruders als Grund für die Misere. "Das ist letztes Jahr passiert und hatte keinen Einfluss auf das aktuelle Auto." Auch der Budgetdeckel, so Tost, schränkt das Designteam nicht ein, bessere Arbeit abzuliefern. "Bahrain hat uns gezeigt, wo es fehlt. Die Ingenieure sollten jetzt in der Lage sein, die richtigen Schlüsse zu ziehen und die Mängel abzustellen."

Verwunderlich ist, dass noch immer nicht alle Synergien mit dem A-Team genutzt werden, so wie es Haas mit Ferrari praktiziert. Motor, Getriebe und Hinterachse stammen zwar aus dem Red Bull, doch die Vorderachse ist eine Alpha-Tauri-Eigenkonstruktion. Und genau dort vermutet man eines der vielen Geheimnisse des Red Bull RB19. Weil die eigenwillige Anordnung der Querlenker auch die Gewichtsverteilung und die Aerodynamik im vorderen Bereich des Autos beeinflusst.

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