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Alpha Tauri AT03 für F1-Saison 2022
Alpha-Tier mit Red-Bull-Technik

Alpha Tauri hat sein Formel-1-Auto für die Saison 2022 vorgestellt. Mit dem AT03 will man den positiven Trend der letzten Jahre fortsetzen und im Mittelfeld weiter nach vorne rücken. Dabei helfen soll die enge Technik-Partnerschaft mit dem großen Bruder Red Bull.

Alpha Tauri AT03 - F1-Auto 2022
Foto: Red Bull

Den angepeilten fünften Platz konnte Alpha Tauri in der Vorsaison nicht ganz realisieren. Im spannenden Duell mit Alpine fehlten am Ende lediglich 13 Zähler. Dabei hatte die Scuderia aus Faenza in den meisten Fällen das schnellere Auto. Doch unnötige Fehler bei der Strategie, Zwischenfälle auf der Strecke und Ärger mit der Zuverlässigkeit sorgten am Ende für eine suboptimale Punkteausbeute.

Auch mit etwas konstanteren Leistungen von Yuki Tsunoda hätte man den Zweikampf gegen die Franzosen wohl locker gewonnen. Der mit viel Selbstbewusstsein gestartete Rookie bezahlte in seinen ersten Rennen ordentlich Lehrgeld. Nach einigen heftigen Unfällen musste der Japaner sein Tempo auf Anraten der Teamleitung etwas drosseln. Erst gegen Ende des Jahres fand der jüngste Fahrer im Feld etwas besser in die Spur.

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Trotz der aufgezählten Probleme sammelte Alpha Tauri am Ende beachtliche 142 WM-Punkte. Seit 2009 schickt Red Bull ein B-Team in der Formel 1 ins Rennen, aber so viele Zähler gab es seitdem noch nie. Vor allem Pierre Gasly deutete im Qualifying immer wieder das große Potenzial des AT02 an, der in der Startaufstellung regelmäßig zwischen McLaren und Ferrari parkte.

"Es ist fast ein wenig schade, dass wir ausgerechnet jetzt ein komplett neues Auto bauen mussten, wo wir gerade so eine gute Basis hatten", ärgerte sich Technikchef Jody Egginton. "Aber ein neues Auto bietet auch immer wieder neue Chancen. Wir Ingenieure freuen uns natürlich immer über eine solche Herausforderung, bei der man mit einem weißen Blatt Papier anfangen kann."

Alpha Tauri AT03 - F1-Auto - 2022
Red Bull
Die Seitenkasten fallen wie eine Rampe zum Heck ab. Hier geht Alpha Tauri einen anderen Weg als McLaren und Aston Martin.

Alpha Tauri trägt Red-Bull-Komponenten

Einer der Gründe für den Aufwärtstrend in den letzten Jahren lag in der Entwicklungshilfe von Red Bull Technologies in Milton Keynes. Seitdem beide Energy-Drink-Teams mit Honda-Motoren unterwegs sind, arbeiten die Ingenieure eng zusammen. Um Geld zu sparen und Entwicklungsressourcen in anderen Bereichen freizusetzen, übernahm die kleine Schwester aus Italien so viele Bauteile wie möglich vom großen Bruder.

Auch im Alpha Tauri AT03 stecken unter der Haube jede Menge Komponenten, die wir auch im Red Bull RB18 sehen werden. Da Adrian Newey seinen neuen RB18 bei der Launch-Veranstaltung in der Vorwoche noch gar nicht zeigen wollte, war das Interesse an der Enthüllung des Schwesterautos umso größer. Und immerhin lieferte Alpha Tauri am Montag (14.2.) mit den Computer-Renderings des AT03 mehr als nur einen kleinen Einblick in die neue Technik.

Besonders die extreme Form der Seitenkästen fällt direkt ins Auge. Wie beim Aston Martin ist der Eingang der Kühler quadratisch modelliert. Aber während die Seitenkästen beim AMR22 fast waagerecht nach hinten ragen und stark unterschnitten sind, zieht sich die Ausbeulung der Verkleidung beim AT03 wie eine schräge Rampe zum Heck nach unten.

Ansonsten wirkt das Auto eher konservativ gezeichnet. Bei den Aufhängungen setzt man im Gegensatz zu McLaren weiter auf Pushrod vorne und Pullrod hinten. Das könnte schon ein erster Hinweis darauf sein, dass es Red Bull genauso macht.

Beim Frontflügel ist das Hauptblatt fest mit der Nase verbunden. Das haben die Techniker bei McLaren und Aston Martin anders gelöst. Bei den Konkurrenzmodellen schwebt das vordereste Elemente frei. Ansonsten wurde bei der Form des Alpha-Tauri-Flügels sicher noch nicht alles gezeigt. Die Flaps sind so gleichmäßig angeordnet, wie es in der Realität kaum der Fall sein dürfte.

Alpha Tauri AT03 - F1-Auto - 2022
Red Bull
Die Seitenkästen ziehen sich nicht so extrem zusammen wie beim McLaren. Dafür erinnert die Öffnung im Heck an den MCL36.

AT03 verzichtet auf Kühlschlitze in der Haube

Interessant sind die Finnen ganz unten an den vorderen Radträgern, die weit nach innen ragen. Auch die Spiegelhalterungen sind aerodnamisch geformt und helfen dabei, den Luftstrom nach hinten in die gewünschten Bahnen zu lenken. Die Form der Airbox erinnert an den AT02 aus dem Vorjahr. Der Schnorchel ist nun aber durch einen horizontalen Steg in zwei Kanäle getrennt. Kühlschlitze in der Haube sind nicht zu erkennen. Stattdessen trägt der AT03 hinten in der Verkleidung eine breite Öffnung unter dem Auspuff, über die heiße Luft nach außen geleitet wird.

Auch einen Blick auf den Diffusor geben die ersten Computer-Bilder bereits frei. Im Gegensatz zur Konkurrenz sind die Ecken von Dach zu den Seitenwänden abgerundet. Hier wird somit nicht die maximal erlaubte Fläche ausgenutzt. Die Renderings sind in diesem sensiblen Bereich allerdings mit Vorsicht zu genießen. Das kann beim echten Auto ganz anders aussehen.

Neues gibt es auch in Sachen Farbdesign. Die Flügel vorne und hinten sind jetzt nicht mehr in Blau lackiert, sondern in Weiß. Auch beim großen Teamlogo auf der Motorhaube wurden die beiden Kontrast-Farben umgedreht. Der Schriftzug "Alpha Tauri" ist auf der Verkleidung zudem deutlich größer angebracht. Was externe Sponsoren angeht, ist aktuell noch nicht viel zu erkennen. Nur Partner "FlexBox" hat sich einen prominenteren Platz an der Außenseite der Frontflügel-Endplatten gesichert.

Wie gut sich das Auto im Vergleich mit der Konkurrenz schlägt, wird man erst mit Beginn der Wintertests in Barcelona am 23. Februar sehen. Die Teamführung hat wieder Platz fünf als Zielmarke ausgegeben. Sollte das nicht klappen, müssen sich die Verantwortlichen immerhin keine großen Sorgen um ihren Job machen. Dank des Budget-Deckels und der Synergien mit Red Bull verlangt das Ausbildungszentrum in Faenza längst nicht mehr so viele Investitionen von Red-Bull-Oberhaupt Dietrich Mateschitz wie früher.

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