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Alonso-Trick hat Folgen
Zwei Strafen, null Punkte

GP Miami 2022

Alpine freute sich zu früh über sechs WM-Punkte in Miami. Zwei Stunden nach dem Rennen flog Fernando Alonso aus den Punkterängen. Zwei Strafen kosteten zehn Sekunden. In einem Fall trickste sich der Spanier selbst aus.

Fernando Alonso - GP Miami 2022
Foto: Motorsport Images

Es will einfach nicht klappen bei Fernando Alonso. In der Qualifikation ist er regelmäßig drei bis vier Zehntel schneller als Esteban Ocon, doch nach Punkten steht es 24:2 für den langen Franzosen. Alonso wartet seit dem Saisonauftakt auf ein Top-Ten-Ergebnis. Eine Mischung aus Pech, widrigen Umständen und auch Fehlern ließ den ältesten Fahrer im Feld in Miami wieder einmal leer ausgehen.

Auch diesmal meinte es das Schicksal nicht gut mit Alonso. In der Qualifikation stand ihm Carlos Sainz im Weg. Damit blieb der Alpine-Pilot auf dem elften Startplatz sitzen. Nach Alonsos Einschätzung hätte er es unter normalen Umständen in die dritte Startreihe geschafft.

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Der Spanier machte das Malheur auf dem ersten Kilometer wieder gut und kehrte als Siebter aus der Startrunde zurück. Er hatte schon bei der Fahrerparade gesehen, dass die Außenspur ordentlichen Grip bieten sollte, den andere dort nicht vermutet hatten. Mit ein bisschen Feindberührung boxte sich Alonso gegen Lewis Hamilton durch.

Fernando Alonso - GP Miami 2022
Motorsport Images
Für Fernando Alonso läuft es dieses Jahr nicht, obwohl das Auto deutlich besser ist als im Vorjahr.

Gasly-Strafe zu hart

Es war der Auftakt zu einem aggressiven Rennen, das für Alonso gleich mit zwei Strafen endete. Nachdem er das halbe Rennen hinter Pierre Gasly verhungert war, ging ihm in der 39. Runde die Geduld aus. Der Angriff auf den Alpha-Tauri-Piloten in der ersten Kurve endete mit einem Radkontakt. Gasly musste einen weiten Weg nehmen, und Alonso war endlich vorbei. Die Strafe folgte auf dem Fuße. Fünf Sekunden für das Verursachen einer Kollision.

Alonso nahm die Schuld auf sich. Erst hinterher wunderte man sich im Team über die strenge Regelauslegung der Sportkommissare. Es gab mit Lando Norris gegen Pierre Gasly oder Sebastian Vettel gegen Mick Schumacher viel schlimmere Kollisionen mit weitreichenderen Folgen, doch entweder wurde gar nicht ermittelt oder beide Beteiligten freigesprochen.

Fernando Alonso - GP Miami 2022
Motorsport Images
Fernando Alonso entkam seinen Verfolgern am Ende mit einem unerlaubten Trick.

Der alte Fuchs und die Schikane

Mit der zweiten Strafe schoss sich der zweifache Ex-Weltmeister dann ein Eigentor. Nach dem Re-Start hingen ihm Mick Schumacher und Teamkollege Ocon im Getriebe. Alonso musste die beiden aus seinem DRS-Bereich schütteln, wenn er Achter bleiben wollte. Nach Ansicht der Haas-Mannschaft kürzte Alonso mit voller Absicht in der Schikane ab, um sich die die nötige Luft zu verschaffen. "Er hat uns ausgetrickst", ärgerte sich Einsatzleiter Ayo Komatsu.

Haas-Teammanager Peter Crolla konnte eine gewisse Bewunderung für Alonso nicht verbergen. "Er ist halt ein alter Fuchs. Fährt in der Schikane geradeaus, lässt es wie einen Fehler aussehen und nimmt kurz den Fuß vom Gas, damit es hinterher keinen Ärger gibt. So hatte Mick keinen DRS-Schutz mehr und war Ocon ausgeliefert. Das hat dann am Ende das ganze Chaos ausgelöst, das zu der Kollision zwischen Mick und Vettel geführt hat."

Fernando Alonso - GP Miami 2022
xpb
Mit seiner Aktion half Alonso wenigstens seinem Teamkollegen Ocon.

Ocons Helden sind die Mechaniker

Zu dem Zeitpunkt wussten sie bei Haas noch nicht, dass sich im Büro der FIA-Sportkommissare Unheil über Alonso zusammenbraute. Dort war man der Ansicht: Der Alpine-Pilot habe zwar den Fuß vom Gas genommen, aber nicht genug. Und der Vorteil sei insofern nachhaltig gewesen, weil Schumacher damit aus dem DRS-Fenster fiel und seinerseits einen Nachteil gegenüber Ocon hatte. Alpines Einwand, Alonso habe alle Regeln befolgt, wurde abgeschmettert.

Die zweite Fünfsekunden-Strafe ließ Alexander Albon und Lance Stroll in der Wertung aufrücken. Stroll schlug Alonso im Kampf um den letzten WM-Punkt auf dem Papier um 0,102 Sekunden. Immerhin hat Alonso seinem Teamkollegen geholfen. Ocon ging als Sieger dieser Gruppe hervor und schaufelte wenigstens noch vier Zähler auf das Alpine-Konto. Sein Dank ging an die Mechaniker: "Sie sind die wahren Helden, weil sie mir nach meinem Unfall am Samstag ein neues Auto zusammengeschraubt haben."

Alpine kann mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Wieder waren die Autos auf eine Runde schneller als über die Distanz, auch wenn diesmal die Reifen nicht so dramatisch eingebrochen sind wie in Bahrain, Melbourne oder Imola. Trotzdem muss man sich bei den Franzosen Sorgen machen, weil Alonso mit den harten Reifen weder den Aston Martin noch den Haas entscheidend davonfahren konnte und ihm trotz DRS der Top-Speed fehlte, schon viel früher und komfortabler an Gasly vorbeizugehen. Erst das hat ihn in eine Situation gebracht, sich mit Händen und Füßen zu verteidigen. Mit der Gefahr von Strafen.

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