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Alonso warnt Verstappen
Zehn Jahre Warten auf erste Reihe

GP Kanada 2022

Fernando Alonso startet zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder aus der ersten Startreihe. Das Wetter, ein gutes Basis-Setup und Alonsos Erfahrung waren in Montreal der Cocktail für die Sternstunde. Beim Start muss sogar Max Verstappen aufpassen.

Fernando Alonso - Alpine - Formel 1 - GP Kanada - Montreal - 18. Juni 2022
Foto: xpb

40 Jahre und kein bisschen leise. Fernando Alonso musste fast genau zehn Jahre lang auf diese Sternstunde warten. Zum ersten Mal seit dem GP Deutschland 2012 startet der Spanier wieder aus der ersten Reihe. Und das in einem Alpine.

Der Routinier hatte das Protokoll für solche Fälle schon komplett vergessen. Und auch für sein Team war die Situation neu. Beim Gruppenbild auf der Zielgerade lag noch nicht einmal eine Kappe für den Piloten parat. Und anstatt danach direkt zur FIA-Pressekonferenz abzubiegen, schaute der 40-Jährige erst einmal bei den verdutzten TV-Crews vorbei, bevor ihn ein FIA-Mann auf den richtigen Weg lotste.

Unsere Highlights

Für den Veteran der Formel 1 ist der zweite Startplatz aber nur ein Etappenziel. "Die Punkte werden morgen vergeben. Da erwarte ich die beiden Red Bull und Ferrari vor uns. Auch wenn Perez und Leclerc weit hinten stehen. Unser persönlicher Sieg ist der fünfte Platz."

Die ersten beiden Trainingstage in Montreal erinnerten an die Melbourne-Story. Auch dort schien ein Startplatz in der ersten Reihe möglich, bis ein Unfall den schönen Traum zerplatzen ließ. Auch dort zählte der Alpine in jeder Trainingssitzung zu den Top 5.

Die Überraschung von Montreal war beileibe kein Zufall. Alonso war Dritter im ersten Training, Fünfter im zweiten, Sieger im dritten. In der Qualifikation ging es im gleichen Stil weiter. Platz zwei im Q1, Q2 und Q3. Esteban Ocon auf Startplatz sieben spricht für eine gute Mannschaftsleistung.

Fernando Alonso - Alpine - Formel 1 - GP Kanada - Montreal - 18. Juni 2022
xpb
Alonso zeigt im Alter von 40 Jahren immer noch Glanzleistungen.

Alpines aggressives Entwicklungsprogramm

Alonso fühlte sich von der ersten Runde an wohl in seinem Auto. Der Alpine fuhr aus der Garage und war nahezu perfekt auf die 4,361 Kilometer lange Strecke abgestimmt. "Wir mussten nicht mit dem Setup herumspielen. So habe ich schnell Vertrauen und einen guten Rhythmus aufgebaut, was extrem wichtig auf dieser Strecke ist. Du brauchst das Vertrauen, wenn du über die Randsteine drüber musst und bis an die Mauer ranfahren willst." Alonso gibt aber auch zu: "Das Wetter hat uns heute in die Karten gespielt. Auf trockener Strecke fahren wir nicht so weit vor."

Dazu kam, dass Alpine seinen A522 in den letzten Wochen aggressiv aufgerüstet hat. Neue Flügel und Seitenkästen in Baku, ein neuer Unterflügel in Montreal. Und für Silverstone sind weitere neue Aerodynamikteile avisiert.

Das Upgrade von Baku verfolgte das Ziel: Gleicher Abtrieb bei weniger Luftwiderstand. Die Modifikation in Montreal war eher Feintuning. Das untere Element des Heckflügels, das jetzt stark an den Red Bull erinnert, gibt etwas mehr Anpressdruck im Heck. Trotzdem insistiert Alonso: "Zu Beginn der Saison waren wir in Relation zu den anderen besser. Wir müssen auf der technischen Seite weiter Druck machen."

Fernando Alonso - Alpine - Formel 1 - GP Kanada - Montreal - 18. Juni 2022
xpb
Nur Max Verstappen konnte Alonso im Qualifying von Montreal schlagen.

Unter allen Bedingungen schnell

Für Montreal lohnte sich der Aufwand der Fabrik in Enstone. Der Alpine lag in allen drei Sektoren in den Top 3. Und er ist wie schon in Baku im Top-Speed bei der Musik. Auf den Red Bull fehlen nur 2,8 km/h.

Den Rest erledigte die Erfahrung des Piloten. Alonso kennt den Kurs seit 2001, und er weiß, dass man sich unter stark wechselnden Bedingungen auf sich selbst konzentrieren muss: "Jede Runde nimmt der Grip zu. Du weißt aber nie, um wie viel in den einzelnen Kurven. Das ist der Moment, wo sich dein Alter und deine Erfahrung auszahlen."

Es war für alle eine Fahrt ins Ungewisse. "Wenn du jede Runde schneller fahren kannst, weil die Strecke abtrocknet, hast du keine Ahnung auf welchem Platz du liegst. Es ändert sich alles so schnell. Du musst einfach sicherstellen, dass jede Runde passt und dass die letzte Runde deine beste ist."

Anpassungen an die Bedingungen ist gefragt. "Das haben wir an diesem Wochenende bis jetzt perfekt geschafft", lobte Alonso. "Alle Trainingssitzungen waren unterschiedlich. Eine grüne Strecke im ersten Training. Viel Grip im zweiten. Regen im dritten. Gemischte Bedingungen in der Qualifikation. Wir haben uns auf alles gut eingestellt."

Die große Prüfung für Alpine kommt noch. In diesem Jahr ging die Reise am Sonntag oft genug rückwärts, weil das Auto die Reifen zu stark beansprucht hat. Der Longrun am Freitag auf den harten Reifen gibt Hoffnung. Die Zeiten lagen konstant und auf gutem Niveau. Von der weichen Mischung wird Alpine die Finger lassen. Mit dem C5-Reifen hatte man nicht immer die beste Erfahrung gemacht.

Auch wenn Max Verstappen im Rennen nicht sein Gegner ist, schickte Alonso eine Warnung an den Weltmeister: "Beim Start werde ich dich angreifen." Der Spanier weiß genau, dass Verstappen im Ernstfall zurückstecken wird. Der Red Bull-Pilot fährt mit Blickrichtung WM-Titel.

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