Alessandro Alunni Bravi: Wechsel von Sauber zu McLaren

Neuer Job für Alessandro Alunni Bravi
Sauber-Interims-Chef geht zu McLaren

Zuletzt aktualisiert am 24.01.2025

Alessandro Alunni Bravi bleibt der Formel 1 erhalten. Weil beim Sauber-Team kein Platz mehr für den 2017 von Frederic Vasseur verpflichteten Manager war, musste sich der Interims-Boss eine neue Aufgabe suchen. Am Donnerstag (24.1.) bestätigte McLaren, dass man den 50-Jährigen als neuen "Chief Business Affairs Officer" verpflichtet hat. Alunni Bravi wird in der neu geschaffenen Rolle vor allem kommerzielle Aufgaben übernehmen und direkt unter Firmenboss Zak Brown angesiedelt.

Zu seinen konkreten Aufgabengebieten gehört das Beackern verschiedener McLaren-Geschäftsfelder, zu denen auch juristische Themen, wie das Prüfen von Fahrerverträgen, und die Kommunikation mit den Rechteinhabern der FOM gehört. Dazu wird Alunni Bravi die Aufsicht über das McLaren-Nachwuchsprogramm von Stephanie Carlin übernehmen, die aber weiterhin im Unternehmen bleibt.

"Ich freue mich sehr, dass Alessandro mit seiner großen Fachkenntnis und langer Motorsport-Erfahrung zu uns stößt", erklärte Brown bei der Verkündung des Neuzugangs. "Neben den Aufgaben im juristischen Bereich und bei der Nachwuchsförderung, wird er auch wertvolle Unterstützung bei allen Geschäftsangelegenheiten rund um unsere Fahrer leisten, sowie bei Themen rund um die Rechteinhaber, die Beziehung zu den Aufsichtsbehörden und anderen Geschäftsfeldern unserer verschiedenen Rennaktivitäten."

Alessandro Alunni Bravi - Sauber - Formel 1 - 2024
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Lange Vergangenheit bei Sauber

Anfang Februar soll der Wechsel vollzogen werden. Zuvor hatte Alunni Bravi einen bemerkenswerten Aufstieg bei Sauber hingelegt. Als Frédéric Vasseur Anfang 2023 von Hinwil nach Maranello wechselte, war der Verkauf des Schweizer Traditionsteams an Audi schon beschlossene Sache. Das Problem: Der neue Besitzer wollte sein Werksteam offiziell erst mit dem Wechsel auf das neue Reglement in der Saison 2026 an den Start bringen. Bis dahin sollte der Rennstall weiter unter dem alten Namen und Schweizer Flagge segeln.

Der Plan sah eigentlich vor, dass Andreas Seidl nach seinem Abschied von McLaren die Rolle des neuen Audi-Teamchefs einnehmen sollte. Um das Projekt vom Start weg erfolgreich zu gestalten, beauftragte die Geschäftsführung des Autobauers aus Ingolstadt den Bayern mit der Modernisierung der Fabrik in Hinwil und dem Aufstocken des Personals.

Seidl sollte sich dabei allerdings im Hintergrund halten und sich nicht auch noch gleichzeitig um das Tagesgeschäft kümmern. Um die Phase bis zum Einstieg zu überbrücken, wurde also eine neue Führungsfigur gesucht, die an der Rennstrecke die Verantwortung übernimmt und als Ansprechpartner für die Presse fungiert.

Alessandro Alunni Bravi - Sauber - Formel 1 - 2023
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Abschied von Alunni Bravi

Für diesen Job wurde schließlich Alessandro Alunni Bravi ausgewählt. Der Italiener bekam offiziell die Funktion des "Team-Repräsentanten" verpasst. Zuvor war Alunni Bravi im Rennstall vor allem als Jurist und Marketing-Manager tätig. Dabei saß er auch bei den Verkaufsgesprächen mit Audi am Tisch, um den früheren Sauber-Besitzer, den schwedischen Milliardär Finn Rausing, zu beraten.

Sauber hatte bereits am Mittwoch (15.1.) offiziell mitgeteilt, dass der 2017 von Frédéric Vasseur verpflichtete Manager seinen Posten Ende Januar räumen wird. "Das ist jetzt, wo meine Reise mit Sauber zu Ende geht, eine sehr emotionale Zeit für mich", erklärte der Italiener zum Abschied.

Mit dem letzten Platz in der Konstrukteurswertung lief die Saison 2024 sportlich eher enttäuschend. Trotzdem versuchte Alunni Bravi die positiven Seiten hervorzuheben: "Ich habe gesehen, wie das Team unvorstellbar gewachsen ist und sich verändert hat. Die ganze Organisation hat eine aufregende, aber auch schwierige Zeit hinter sich. Dabei ging aber nie die Motivation verloren, was für mich sehr inspirierend war. Ich war stolz darauf, dieses Team in der Öffentlichkeit zu repräsentieren."

Jonathan Wheatley & Mattia Binotto - Red Bull - Formel 1
Red Bull

Neue Leitung mit Binotto und Wheatley

Seine Nachfolge im Team war schon seit einigen Monaten geregelt. Mattia Binotto bekam von Audi die Gesamtprojektleitung übertragen. Der Italiener ersetzte damit Andreas Seidl. Binotto dankte seinem Landsmann für die geleistete Arbeit in turbulenten Zeiten.

"Nach unserer engen Zusammenarbeit seit meiner Ankunft in Hinwil möchte ich Alessandro meine Anerkennung aussprechen. Er ist ein echter Teamplayer, der den Sauber-Geist über die Jahre verkörpert hat", sagte Binotto. "Er hat eine Vielzahl von Rollen übernommen und das Team durch schwierige und aufregende Zeiten gesteuert. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute."

Mit dem ehemaligen Red-Bull-Teammanager Jonathan Wheatley konnte Audi noch eine weitere hochkarätige Neuverpflichtung verkünden. Der Brite wird sich als Teamchef um das sportliche Tagesgeschäft kümmern. Es war also schon vorher klar, dass in der neuen Struktur kein Platz mehr für Alunni Bravi sein würde.

Ursprünglich wurde verkündet, dass der Brite seine Arbeit in Hinwil spätestens im Juli aufnehmen soll. Zuletzt fanden allerdings Gespräche zwischen Audi und Red Bull statt, um eine vorzeitige Freigabe zu erwirken. Nach Informationen von "The Race" soll aktuell ein Einstieg Anfang April im Raum stehen. Eine offizielle Bestätigung von Audi gibt es dazu aber noch nicht.