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Alain Prost beendet Berater-Vertrag
Schmutzige Trennung von Alpine

Nach der Trennung von Technikchef Marcin Budkowski hat nun auch Alain Prost bestätigt, dass er nicht mehr in beratender Funktion für das Alpine-F1-Team arbeitet. Der vierfache Weltmeister hatte zum Abschied keine netten Worte für die Führung des Werksteams übrig.

Alain Prost - Alpine F1 - F1-Saison 2021
Foto: Wilhelm

In der Führungsebene von Alpine will keine Ruhe einkehren. Im Zuge des Namenswechsels von Renault zu Alpine vor gut zwölf Monaten hatte bereits Teamchef Cyril Abiteboul seinen Hut nehmen müssen. Er wurde durch eine Doppelspitze bestehend aus Technik-Direktor Marcin Budkowski und Rennleiter Davide Brivio ersetzt.

Von Budkowski hat sich Alpine zum Jahreswechsel verabschiedet. Auch Brivio wird wohl in der kommenden Saison nicht mehr an Bord sein, wenn man den Gerüchten im Fahrerlager glaubt. Und jetzt wurde auch noch die Trennung von Teamberater Alain Prost bekannt. Das britische Magazin "Autosport" meldete am Montag (17.1.) als erstes, dass der Vertrag mit dem 66-Jährigen nicht verlängert wird.

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Der vierfache Weltmeister fand auf seinem Instagram-Account klare Worte zur Verkündung der Trennung: "Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie die Nachricht jetzt veröffentlicht wurde. Eigentlich hatten wir verabredet, dass es eine gemeinsame Bekanntgabe mit dem Alpine F1 Team geben wird. Kein Respekt, sorry!"

Hinter den Kulissen lief es zuletzt offenbar nicht sehr harmonisch ab. "Ich habe das Angebot in Abu Dhabi zur Vertragsverlängerung für die Saison 2022 wegen persönlicher Beziehungen abgelehnt und ich sollte Recht behalten. An die Teams in Enstone und Viry möchte ich sagen: Ich werde Euch vermissen."

Alain Prost - Alpine F1 - F1-Saison 2021
xpb
Das Tischtuch zwischen Alain Prost (links) und Alpine-Geschäftsführer Laurent Rossi (rechts) ist offenbar zerschnitten.

Schmuzige Wäsche zum Abschied

Prost war beim Comeback des Renault-Werksteams in die Formel 1 im Jahr 2015 zunächst als Markenbotschafter aktiv. Seit 2019 nahm er dann eine formellere Rolle im Rennstall als Direktor in beratender Form an, bei der sein Vertrag jährlich verlängert wurde. Prost behauptet nun, er habe eine weitere Zusammenarbeit von sich aus abgelehnt. Vom Team gibt es dazu noch keine offizielle Stellungnahme.

Offenbar begann der Ärger schon vor einem Jahr, als Laurent Rossi als neuer Alpine-Geschäftsführer eingesetzt wurde und im Rennstall die Fäden zog. "Ich war plötzlich nicht mehr in die Entscheidungen involviert, manchmal habe ich mich sogar gegen sie gestellt, aber nach außen musste ich die offizielle Linie vertreten", ärgert sich Prost in einem Interview mit dem französischen Sportmagazin "L’Equipe".

Intern lief es demnach alles andere als harmonisch ab: "Sogar als Mitglied des Aufsichtsrats wurde ich über manche Entscheidungen erst in letzter Minute informiert. Man mag nicht auf einen hören, aber wenigstens sollte man rechtzeitig vorgewarnt werden. Das ist eine Frage des Respekts. Die Beziehungen wurden immer komplizierter. Ich hatte das Gefühl, dass da sehr viel Eifersucht im Spiel war."

Für Geschäftsführer Laurent Rossi hatte Prost zum Abschied keine netten Worte parat: "Er will alleine entscheiden und nicht von anderen gestört werden. Er hat mir selbst gesagt, dass er keinen Berater mehr braucht. Das war in Katar. In Abu Dhabi hat er mir dann aber trotzdem einen Vertrag angeboten, den ich aber abgelehnt habe."

Alain Prost - Alpine F1 - F1-Saison 2021
xpb
Alain Prost kritisiert die Zusammenarbeit mit der Alpine-Teamführung und den mangelnden Respekt.

Kritik an Rossis Führungsstil

Der 51-fache Grand-Prix-Sieger gibt ein paar interessante Einblicke in das Innenleben des Werksrennstalls: "Ich glaube immer noch an das Projekt. Das hat der ganzen Mannschaft viel Motivation gegeben. Aber jetzt ist der Wunsch da, einige Leute an die Seitenlinie zu stellen. Laurent Rossi will das ganze Scheinwerferlicht für sich selbst. Mich interessiert dagegen vor allem das Zusammenspiel als Team und wie ich in Entscheidungen eingebunden werde. Ich habe mich freiwillig im Hintergrund gehalten, obwohl ich auf diskrete Art und Weise viel Einfluss hatte – trotz der vielen Meinungsverschiedenheiten, die ich aber für mich behielt."

Die große Frage lautet, wie es nun mit Alpine weitergeht. Schon in der zweiten Saisonhälfte tauchten Gerüchte im Fahrerlager auf, dass Otmar Szafnauer als neuer Teamchef eingesetzt werden soll. Der US-Amerikaner hatte erst zum Jahreswechsel seinen Abschied von Aston Martin bekanntgegeben. "Das Team wird mit neuen Gesichtern antreten, warum nicht. Ich mag Otmar, sollte er kommen", erklärte Prost zu der Personalie. "Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die ganze harte Arbeit von den Leuten in Viry und Enstone erledigt wird. Ich habe nichts gegen Veränderung, aber was ich nicht mag, ist der mangelnde Respekt gegenüber den Leuten."

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