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VW Polo GTI im Fahrbericht
Mehr Dampf mit Handschaltung

Äußerlich tut sich beim neuen Polo GTI wenig, unter der Haube umso mehr: ein Lader weniger, aber mehr Hubraum und ein manuelles Getriebe. Wie fahren 192 PS im Polo?

VW Polo GTI
Foto: Achim Hartmann

So, nun steckt ein ganzes Stück Golf GTI im kleinen Polo. Dessen Spitzenmodell treibt nämlich ein vom Zweiliter-Aggregat abgeleiteter 1,8-Liter-Vierzylinder an. Moment mal – kein Downsizing mehr? Wo doch der zuvor eingesetzte 1,4-Liter-TSI mit Turbolader und Kompressor als die Lösung aller Effizienzprobleme gefeiert wurde? Nein, denn der Neue kann alles besser, leistet 192 statt 180 PS, entwickelt ein maximales Drehmoment von 320 statt 250 Newtonmeter, verbraucht keinen Tropfen mehr – und legt los wie nichts Gutes.

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Im Polo GTI ist das Turboloch zu

Nahezu verzögerungsfrei überspringt der Direkteinspritzer mit doppelter Nockenwellenverstellung ein drohendes Turboloch, zeigt keine Schwäche, kämpft sich wacker durch das Drehzahlband, bis über 6.500/min, was absolut kein Muss ist, denn das üppige Drehmoment macht durchaus gelassen.

Gelassen? Ein Polo GTI? Nein. Also schnell die Sport-Taste in der Mittelkonsole drücken, Lenkung, Sound und Dämpfer werden scharf geschaltet, und der Polo fürchtet sich auch nicht mehr vor Rennstrecken. Na gut, prinzipiell untersteuert er auch dort noch immer ein wenig, daran ändern das unter anderem mit dickeren Stabilisatoren und neuen Koppelstangen modifizierte Fahrwerk nicht viel, doch wer Mut auf der Bremse und am Gas zeigt, spürt, wie das Heck drückt.

ESP ist nicht abschaltbar

Kritische Heckschwenks verhindert das nicht abschaltbare ESP, es lässt in der zweiten Stufe lediglich die Zügel etwas lockerer. Die elektronische Differenzialsperre geht es auch etwas lockerer an. Sie arbeitet nun zwar unter Zug und Schub, beim Herausbeschleunigen aus Spitzkehren pfeift’s dann aber doch am entlasteten Vorderrad. Dafür beeindruckt die Traktion auf nasser Fahrbahn, hier bleibt der Polo äußerst Spurstabil. Na, und eigentlich passt auch auf trockenem Asphalt alles, zumindest beim lustigen Kurvenräubern auf der Landstraße. Egal wo: Die neue, elektromechanische Lenkung hilft immer mit präziser Arbeitsweise, die karierten Sportsitze bieten sehr guten Seitenhalt, sind jedoch Kleinwagen-typisch hoch montiert.

Ja, und LED-Scheinwerfer gäbe es nun noch für den VW Polo GTI (kostet übrigens mindestens 22.275 Euro) sowie noch ein wenig Kosmetik mehr. Doch es ist der Motor, der begeistert, vor allem in Kombination mit dem leicht und exakt schaltbaren Sechsganggetriebe, mit dem der Polo zwei Zehntelsekunden schneller von Null auf 100 km/h beschleunigen (6,7 Sekunden), aber nicht mehr verbrauchen soll als bislang (6,0 L/100 km).

Doch lieber DSG? Das gibt es weiterhin, bedingt aber eine Reduzierung des Motordrehmoments auf 250 Nm. Aber wer will das schon. Schließlich steckt erst mit der vollen Kraft so viel Golf GTI im Polo wie noch nie zuvor. Und dass der Handschalter so schnell beschleunigt wie der Automat mit Doppelkupplung ist ja inzwischen selten – und Balsam für die Sportfahrerseele.

Technische Daten
VW Polo GTI GTI
Grundpreis23.325 €
Außenmaße3983 x 1682 x 1452 mm
Kofferraumvolumen204 bis 882 l
Hubraum / Motor1798 cm³ / 4-Zylinder
Leistung141 kW / 192 PS bei 4200 U/min
Höchstgeschwindigkeit236 km/h
Verbrauch6,0 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
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Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten