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VW Golf Variant im Fahrbericht
An Platz wurde nicht gespart

Mehr Kofferraum, mehr Design, eigenständiger Auftritt, modernere Motoren, günstiger Preis – der neue VW Golf Variant (Deutschland-Premiere IAA) kommt ab 18.950 Euro. Eine erste Ausfahrt mit dem 150 PS starken Zweiliter-TDI.

VW Golf Variant, Frontansicht
Foto: Karl-Heinz Augustin

Wenn die so sagenhaft erfolgreiche VW Golf -Familie bisher überhaupt so etwas wie Spätentwickler hatte, dann die Variant-Modelle. Anfangs gab es keine Kombis, dann ab Generation Golf III ein etwas lieblos wirkende Rucksack-Heck. Mehr als 20 Prozent der VW Golf-Käufer konnten sich so auch bei Generation VW Golf V nicht für den Variant erwärmen. Das soll nun mit dem VII besser werden.

Anders als bei all seinen Vorgängern wurde sein Kombiheck nicht nachträglich mehr oder weniger glücklich angehängt. Beim Design des VW Golf VII war der Variant von Beginn an Teil des kreativen Prozesses, betont man bei VW. Und ohne sich in stilistischen Betrachtungen verlieren zu wollen: Das sieht man dem neuen VW Golf Variant an. Bis zur B-Säule entspricht er der Limousine, dahinter folgt ein elegant geformtes Kombiheck mit einer markanten Bügelfalte, die durch Rückleuchten und Kofferraumklappe läuft – unter Designern Charakterlinie genannt.

Lang wirkt er, der VW Golf Variant. Die Messwerte zeigen, dass der Schein nicht trügt: Der Variant ist 30 Zentimeter länger als die Limousine, der größte Teil davon kommt allerdings dem Ladeabteil zugute. Mit durch Seitenscheiben kaschierten C-Säulen und den golftypischen dicken hinteren Dachsäulen bemüht er sich dennoch gekonnt um Familienähnlichkeit. Auffälliger Unterschied am Heck: Der VW Golf Variant trägt das Kennzeichen auf der Klappe und nicht wie die Limousine seit dem Golf IV in den hinteren Stoßfänger integriert.

VW Golf Variant mit praxisgerechten Details

Viel beachtlicher ist jedoch, was sich hinter der Klappe mit dem Kennzeichen verbirgt: ein Kofferraum mit 605 Liter Volumen, 100 mehr als beim Vorgänger; maximal passen 1.620 Liter in den VW Golf Variant. Das ist schon fast so viel, wie der wegen seines großen Stauraums gelobte Konzernbruder Skoda Octavia Combi fasst (610/1.740 Liter). Und im Übrigen deutlich mehr, als die Kofferräume der Hauptkonkurrenten Ford Focus Turnier (490/1.516 Liter) und Opel Astra Sports Tourer (500/1.550 Liter) schlucken. Die Größe allein ist natürlich nicht alles. Praxisgerechte Details, die das Alltagsleben mit dem Kombi erleichtern, erfreuen Tester und Kunden. Im Falle des VW Golf Variant etwa die serienmäßige Fernentriegelung der Rücklehne, die Staufächer für Heckrollo und Gepäcknetz unter dem Ladeboden sowie die ebenfalls bereits in der Trendline-Version serienmäßige Dachreling oder die klappbare Beifahrerlehne.

Ein durchdachter Kombi also, selbst wenn sich beim Umlegen der Rücksitzlehnen keine ganz ebene Fläche ergibt. Gut nutzbar und durch die breite Öffnung leicht zugänglich ist der Laderaum des VW Golf Variant dennoch, auch wegen der niedrigen Ladekante (63 Zentimeter) und der weit öffnenden Heckklappe. Ein weiterer, leicht zu übersehender Vorzug des neuen VW Golf Variant ist das bessere Platzangebot auf den Rücksitzen. Ein Teil des gestreckten Radstands kommt den Fondpassagieren zugute, sie logieren hinten im Variant etwas luftiger als in der Limousine. Ein Grund mehr, den Kombi in der Golf-Preisliste anzukreuzen.

Weil der VW Golf Variant nun nicht mehr in Mexiko, sondern in Zwickau vom Band läuft, verlangt er zudem weniger Kompromisse bei der Ausstattung: Praktisch alles, was für den normalen Golf verfügbar ist, kann ebenso für den Variant geordert werden. So stehen neben sämtlichen Assistenz-Systemen und dem Adaptivfahrwerk DCC bereits zum Start fünf Motorisierungsvarianten bereit, vom 85-PS-Benziner bis zum TDI mit 150 PS.

Nur wenig teurer als der Golf VI

Auf die Preise hat das keinen großen Einfluss, der VW Golf Variant ist kaum teurer als sein Vorgänger. Ab 18.950 Euro gibt es den 1.2 TSI, der billigste Selbstzünder (105 PS) ist ab 22.600 Euro zu haben. Im Falle des Testwagens mit Zweiliter-TDI und Sechsgang-DSG muss man mit mindestens 29.100 Euro rechnen, und als Highline ist er nochmal 1.750 Euro teurer.

Wenig überraschende Erkenntnis der Probefahrt mit dem üppig ausstaffierten VW Golf Variant an der Nordseeküste: Mit DSG und DCC fährt er ähnlich komfortabel und federt feine Unebenheiten auf der Autobahn ebenso gut ab wie die Limousine. Wie bei ihr müssen die schwächer motorisierten Varianten mit einer einfacheren Hinterachskonstruktion vorliebnehmen.

Dass der 150 PS starke Diesel gut mit dem Doppelkupplungsgetriebe harmoniert, weiß man aus anderen Modellen des Volkswagen-Konzerns. Bekannt ist auch das Interieur mit dem großen Navi-Bildschirm und den um Monitor und DSG-Wählhebel arrangierten Bedienelementen. Keines davon gibt Rätsel auf; jeder, der schon mal in einem neueren Volkswagen saß, wird sich mühelos zurechtfinden. Ob der VW Golf VII Variant ein Bestseller wird? Man darf drauf wetten.

Fazit

Der neue Golf Variant ist nicht nur geräumig und praktisch, er ist – anders als sein Vorgänger – kein Ableger aus Übersee, sondern ein vollwertiges Mitglied der Golf-Familie. Und eines mit vielen Talenten.

Technische Daten
VW Golf Variant 2.0 TDI Highline
Grundpreis32.525 €
Außenmaße4562 x 1799 x 1481 mm
Kofferraumvolumen605 bis 1620 l
Hubraum / Motor1968 cm³ / 4-Zylinder
Leistung110 kW / 150 PS bei 3500 U/min
Höchstgeschwindigkeit216 km/h
Verbrauch4,5 l/100 km
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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