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VW Golf Cabrio im Fahrbericht
Viersitzer mit Stoffverdeck

Mit dem neuen VW Golf Cabrio erhält der Eos starke Konkurrenz im eigenen Haus. Wie einst kommt es mit Stoffverdeck und günstigen Preisen. Aber zum Glück ohne Überrollbügel. Erste Testfahrt im neuen Wolfsburger.

VW Golf Cabrio, Rückansicht, Straßenfahrt
Foto: Achim Hartmann

In ein paar Jahren wird man wohl fragen: Wer war gleich noch mal dieser Eos? Ah, ja, richtig, der Volkswagen, der den Oben-ohne-Gedanken so schön winterfest und einbruchssicher machte. Dazu hatte VW ihm ein versenkbares Hardtop mit integriertem Glasschiebedach, einen angehängten Kofferraum sowie einen neuen Namen verpasst. Zugleich gingen die Preise stark nach oben, weshalb sich für den Viersitzer weit weniger Herzen erwärmten als für das VW Golf Cabrio früherer Tage.
 
Jenes Erdbeerkörbchen, in dem die Omas und Opas von heute verliebt knutschten und es später an ihre Kinder weiterreichten – wie ein Stück Tafelsilber auf Rädern. Zeitweise führte der offene VW Golf sogar die weltweite Cabrio-Hitliste an. Nach fast zehn Jahren sträflicher Abstinenz bringt Volkswagen im Juni ein neues VW Golf Cabrio. Ohne Überrollbügel. Ohne Rundscheinwerfer. Und ohne das gewisse Etwas.

VW Golf Cabrio basiert auf Audi A3 Cabrio

Ernüchtert stellt man fest: Volkswagen wagt auch bei einem so emotional vorbelasteten Modell wie dem VW Golf Cabrio keine Experimente. Und zieht stattdessen die risikominimierte Nummer durch, nimmt dem VW Golf das Dach ab, setzt ein fein genähtes Stoffmützchen auf, versteift die Karosse an allen Ecken und Kanten und stimmt das Fahrwerk angenehm soft ab. Dass die Silhouette an das Audi A3 Cabrio erinnert, liegt an den nahezu identischen Maßen beider Modelle, die sich eine Plattform teilen.
 
Das VW Golf Cabrio ist mit 4,25 Meter nur zwei Zentimeter länger, mit 1,42 Meter aber genau so hoch und hat mit 2,58 Metern sogar den gleichen Radstand. Dank der Entwicklungsvorarbeit von Audi trägt der Neue ein gut dämmendes Verdeck, das sich in neun Sekunden faltet (bis 30 km/h) und über dem Kofferraum elektrisch zusammenlegt. Dass zuvor nichts von Hand entriegelt werden muss, erkennt man bei der ersten Sitzprobe. Herzflattern wäre dabei unangebracht, denn hier drin sieht es aus wie in jedem Golf. Im VW Golf Cabrio erfasst man ein bekanntes Dreispeichen-Lenkrad mit Multifunktionstasten (Aufpreis), schaut auf übersichtliche Instrumente und dreht an vertrauten Klimareglern. Was im Normalfall als vorbildlich aufgeräumtes Cockpit Lob erhält, wirkt im Cabrio hingegen brav.

Sechs Motoren stehen zur Wahl

Wenn es denn wenigstens ein bisschen GTI-Schmuck gäbe. Was ist mit Karositzmustern? Einem Golfball als Schaltknauf? Frische Farben im Armaturenbrett? Stattdessen serviert VW auch die Extras aus dem Golf. Erwähnenswert sind die Sportsitze mit kräftigem Seitenhalt und ein Doppelkupplungsgetriebe für 1.800 Euro, das seine sieben Gänge schneller wechselt, als Sie Hatschi sagen können. Passend dazu die Motorenpalette des VW Golf Cabrio: Von 105 PS (Benziner oder Diesel) bis 210 PS ist für jeden Anspruch etwas dabei. Alle sechs Motoren verfügen über Direkteinspritzung und Turboaufladung. Vier davon können gegen Zuzahlung mit Start-Stopp-System ausgerüstet werden.
 
Die gefahrene 1.4 TSI-Version serviert 160 PS, die sich voller Hingabe um das 1.484 Kilogramm schwere VW Golf Cabrio kümmern. Bei jedem Gasstoß zieht das VW Golf Cabrio leichtfüßig nach vorn, lenkt willig ein und meistert auch schnelle Kurven anstandslos. Nur wer es dabei übertreibt, spürt, wie der VW gutmütig über die Vorderräder schiebt. Er ist eben kein Sportler, sondern ein Gleiter mit Frischluftgarantie. Nach guter Stoffverdeckmanier platziert er Fahrer und Beifahrer nicht unter seinem Scheibenrahmen, sondern deutlich dahinter.

VW Golf Cabrio bietet auch hinten ausreichend Platz

Der Fond des VW Golf Cabrio bleibt dabei so großzügig geschnitten, dass auch zwei Erwachsene gut unterkommen. Wahlweise lässt sich der Platz als Stauraum nutzen – wie beim A3 Cabrio sind die Rücksitzlehnen serienmäßig umklappbar, was den sonst 250 Liter großen Kofferraum erheblich vergrößert.

Die kleine Heckklappe ist das einzige Manko des VW Golf Cabrio. Beim Blick in die Preisliste kommt dagegen verhaltene Freude auf: Das neue Golf Cabrio startet mit dem ausreichend kräftigen 1.2 TSI (105 PS) bei 23.625 Euro und liegt damit 2.325 Euro unter dem Peugeot 308 CC. Den günstigsten Eos mit 122-PS-Benziner unterbietet es sogar um 4.350 Euro. Auch wenn es kein Hardtop für den Golf geben wird: Machs gut, Eos!

VW Golf Cabrio gegen VW Eos -Welchen nehmen?

Die Zahlen sprechen klar für das Golf Cabrio – es öffnet und schließt sich schneller (auch während der Fahrt), wiegt weniger, bietet ähnlich viel Platz, passt in kleinere Parklücken und kostet in der Basisversion fast 5.000 Euro weniger. Selbst mit gleichstarkem TSI-Benziner (122 PS) beträgt der Preisvorteil auf den VW Eos noch 4.350 Euro. Die Nachteile des Golf: Sein Verdeck will man nicht dem Winter aussetzen – und jeder scharfkantige Gegenstand kann es verletzen.

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