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Neuer VW Arteon im Fahrbericht
So fährt das feine Topmodell

Nach dem Ende von Phaeton und CC fehlt VW ein feines Topmodell. Mit dem neuen Arteon, einer schmuckvollen Limousine, will man diese Lücke schließen. Ob das gelingt? Fahrbericht.

VW Arteon Fahrbericht
Foto: Arturo Rivas

Nein, wir wollen gar nicht lang diskutieren, ob Volkswagen gerade jetzt eine neue Status-Limousine braucht. Das wird der Markt schon zeigen. Daher lieber einige Fakten zwecks korrekter Einordnung. Also: Der Arteon basiert auf der MQB-Plattform, kommt als Fünfsitzer und ist zehn Zentimeter länger als die gewiss nicht kleine Passat Limousine. Zudem verfügt der 4,86 Meter lange Viertürer, der mittels feschen Coupé-Designs, rahmenloser Türen und großer Heckklappe durchaus eigenständig wirkt, über einen Radstand von 2,84 Metern. Entsprechend dieser Konstellation bietet der Fond opulent viel Beinfreiheit, während das sich früh absenkende Dach Kopffreiheit raubt. Der im Vergleich zu einer konservativen Limousine leicht zugängliche Laderaum fasst 563 bis 1.557 Liter Gepäck (Passat: 586 – 1.152 Liter). Klingt zunächst vielversprechend, die schräge Klappe dürfte den Transport von größerem Ladegut aber einschränken.

Unsere Highlights

VW Arteon mit kraftvollen Motoren

In Grenzen hält sich auch (noch) das Motorenangebot. Ein 280 PS starker Turbobenziner (2.0 TSI) und zwei Varianten des 2.0 TDI (150 und 239 PS) sind bereits bestellbar. Später im Jahr folgen noch weitere Antriebe, darunter auch der neue 1.5 TSI mit 150 PS und Zylinderabschaltung. Für unsere erste Ausfahrt steht der 2.0 TSI in der Elegance-Ausführung bereit. Natürlich beeindruckt der Zweiliter mit druckvollem Antritt in allen Lebenslagen. Zumal der Motor immer mit Siebengang-DSG und Allradantrieb ausgeliefert wird. Nullhundert in unter sechs Sekunden? Kein Problem. Zwischenspurt von 160 auf 190 km/h? Gerne doch.

VW Arteon Fahrbericht
Arturo Rivas
Für das Basismodell sind frecherweise weder Fahrerassistenzsysteme noch adaptive Dämpfer oder das große Navi zu haben.

Die Gangwechsel: schnell, passend und sehr ruckarm. Dabei müsste der rund 1,7 Tonnen schwere Fünfsitzer gar nicht viel schalten. Seine 350 Nm (ab 1.700 Touren) reichen auch so für ordentlich Schubkraft. Dazu untermalt der laufruhige Vierzylinder kräftigere Tätigkeiten mit angenehm brummeligem, sattem Sound. Wer den Sport-Modus anklickt, hört unter Last sogar ein gelegentliches Turbozwitschern heraus und freut sich über sportlich anmutende Zwischengasaktionen beim Abbremsen vor Kurven oder Ampeln. Ideal dazu: die Schaltpaddel, die zum Gängeflippern verleiten. Da beim 2.0 TSI adaptive Dämpfer schon an Bord sind und die Lenkung präzise agiert, flitzt es sich im Arteon schneller über Autobahn und Land, als manch einer vermutet.

Anspruchsvolle Preise für den Gran Turismo

Aber genug des Sports. Der Arteon soll ja vielmehr ein Gran Turismo sein. Hier empfiehlt sich das Komfort-Set-up. Einmal aktiviert, gleitet die Limousine leise und sanftmütig über schlechte Straßen und behelligt ihre Insassen nicht weiter. Die räkeln sich derweil in ihren bequemen Sitzen und können sich zudem besonders sicher fühlen. Denn der Arteon ist der erste VW, der zur Ausrichtung von Adaptivtempomat und LED-Scheinwerfern zusätzlich Daten von Frontscheibenkamera und GPS einbezieht.

Ein Schnäppchen ist der VW naturgemäß nicht. Wie erwähnt vorerst nur mit starken Motoren zu haben, startet der Arteon bei fast 40.000 Euro. Wobei kaum einer tatsächlich für diesen Preis vom Hof rollen dürfte. Für das Basismodell sind frecherweise weder Fahrerassistenzsysteme noch adaptive Dämpfer oder das große Navi zu haben. Wirklich gehoben ausgestattete Exemplare im Stile des Testwagens sind da schnell 20.000 Euro teurer. Womit wir wieder bei der anfänglichen Statusfrage wären.

Fazit

Der Arteon ist rein sachlich betrachtet nur ein Passat, der mehr Fußraum und neue, teure Extras bietet. Zum echten Luxusliner aus dem Hause VW reift die Limousine erst durch ihr charismatisches Design.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten