Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind Sie eventuell schon einer jener 8.200 Menschen hierzulande, die – so schätzen zumindest die fleißigen Marketinghellseher bei Toyota – bis Ende des Jahres einen neuen Toyota Verso mit nach Hause nehmen. Rund 7.000 wiederum dürften sich für die sicherlich sinnvolle Ausstattungsvariante Life entscheiden, und 2.000 Langstreckenfahrer werden laut Toyota wohl den stark überarbeiteten Zweiliter-Diesel im neuen Toyota Verso wählen.
Diesel ist sparsam und kräftig
Die machen in jedem Fall nichts falsch. Denn auch wenn 124 PS in einem kompakten Siebensitzer wenig reißerisch klingen, so schiebt der Turbodiesel den Toyota Verso doch überraschend druckvoll an und bietet selbst an langen Autobahnsteigungen genug Kraftreserven. Möglich macht dies ein solider Drehmomentberg von 310 Newtonmetern, der sich bei 1.600/min aufbaut und immerhin bis 2.400 Touren anhält. Dabei hält sich der Selbstzünder akustisch immer vornehm im Hintergrund und verlangt nicht ungebührlich viel Diesel. Im Testmittel genügten dem Toyota Verso 6,9 L/100 km. Wer es etwas gemütlicher angehen lässt, kommt dem NEFZ-Verbrauch von 4,9 L/100 km aber locker um einen Liter näher. Einzig dem Sechsgang-Schaltgetriebe fehlt es etwas an Präzision. Ebenfalls mehr Biss vertragen die Bremsen des Toyota Verso: 38,2 Meter für eine Vollbremsung aus 100 km/h verdienen kein Lob.
Toyota Verso mit ordentlichem Fahrwerk und starker Verarbeitung
Allen Toyota Verso gemeinsam ist hingegen ein hinreichend komfortabel abgestimmtes Fahrwerk, das nur bei langsamer Fahrt teils stößig reagiert und zusammen mit der verbesserten, aber immer noch indirekten Lenkung zu einer gesitteten Fahrweise erzieht.
Mehr Gewöhnung erfordern da schon die nun klarer ausgestalteten, aber immer noch mittig positionierten Instrumente im Toyota Verso. Der erste Blick fällt daher immer auf die graue Kunststofffläche und wandert dann nach rechts. Wer hier ein Foto seiner Liebsten anbringt, dürfte es aber schnell verschmerzen.
Ansonsten fehlt es weder an einer solideren Verarbeitung, bequemen Sitzen, großen Ablagen noch an einer praxisgerechten Ausstattung. Denn zum Preis von 25.900 Euro offeriert der Toyota Verso 2.0 D4-D Life bereits eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik sowie Sitzheizung, Rückfahrkamera, eine Multimedia-Anlage sowie drei um fast 20 Zentimeter verschiebbare Fond-Einzelsitze.
Zusätzlich empfehlen wir nur noch das Touch&Go-Navi (550 Euro), das mit einer klaren Kartendarstellung via Smartphone auch Benzinpreise abfragen oder Parkplätze suchen kann. Die im Toyota Verso-Testwagen eingebauten Minisitze im Heck kosten 650 Euro sowie 44 Liter Kofferraumvolumen. Mangels Kopf- und Beinfreiheit empfiehlt sich die Mitfahrt aber nur für kleine Passagiere. Die Sitze lassen sie sich schnell und einfach versenken und ergeben zusammen mit den umgeklappten Fondsitzen eine ebene Ladefläche.
Rund 2.400 Toyota Verso, so hofft Toyota, sollen so vom Band laufen. Zumindest hier ist nun Skepsis angebracht. Kann gut sein, dass die asiatischen Hellseher die Körpergröße der Deutschen falsch eingegeben haben.
Fazit
Na also. Der aufgefrischte Verso lockt nun nicht nur mit Preis und Ausstattung, sondern auch mit einem klasse Diesel.
Toyota Verso 2.0 D-4D 7 Sitzer Life | |
Grundpreis | 26.600 € |
Außenmaße | 4460 x 1790 x 1620 mm |
Kofferraumvolumen | 178 bis 1696 l |
Hubraum / Motor | 1998 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 91 kW / 124 PS bei 3600 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 185 km/h |
Verbrauch | 4,9 l/100 km |