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SsangYong Tivoli Fahrbericht
Den Dacia Duster im Visier – mit Garantie

Mit dem SsangYong Tivoli will der kleinste koreanische Autobauer das am heißesten umkämpfte SUV-Segment Europas erobern. Dank eines günstigen Preises und üppiger Garantie stehen die Chancen gar nicht schlecht.

Ssangyong Tivoli Fahrbericht Rom
Foto: Ssangyong

Wer heute wissen will, wo die Musik im SUV-Lager spielt, muss nur einen Blick auf den Opel Mokka werfen. B-Segment heißt das Stichwort. Die rund 4,2 Meter kurzen Stadtwusel-SUV bringen derzeit auch den gebeutelten französischen Marken wichtigen Umsatz. Mit dem  SsangYong Tivoli wagt sich nun der erste koreanische Hersteller in den Ring und winkt der Kundschaft mit einem Preisschild, das bei manchen Wettbewerbern für Schluckauf sorgen dürfte.

Unsere Highlights

SsangYong Tivoli startet als Benziner

Nach einer, höflich ausgedrückt, bewegten Geschichte mit außergewöhnlichen Fahrzeugen hat der kleinste Autoproduzent Südkoreas mit dem Tivoli nun ein Paket geschnürt, das vor allem durch Vielseitigkeit überrascht und die Marke in Deutschland aus dem Zulassungskeller fahren soll. Der Benziner e-XGi und der Turbodiesel e-XDi, jeweils 1,6 Liter schwer, lassen sich mit Front- oder Allradantrieb, Schaltgetriebe oder Automatik kombinieren. Eine Auswahl, die der Wettbewerb nicht bietet. Den sieht Ssangyong unter anderem beim erwähnten Mokka oder auch im Renault Capture. Wir sehen bei der ersten Ausfahrt ein knuffiges Kompaktmobil, das zumindest im Auftritt auch den Mini Countryman herausfordert: wahlweise mit kontrastfarben lackiertem Dach, hohem Individualisierungsgrad und Ausstattungsoptionen, die  in dieser Klasse eher unüblich sind – bis hin zum klimatisierten Fahrersitz.

Zum Verkaufsstart bringt Ssangyong den Tivoli mit Frontantrieb und dem 128 PS starken Benziner. Diesel und Allrad werden im Herbst nachgeschoben.  Zur ersten Ausfahrt trat der 1,6er Benziner mit dem Sechsstufen-Automatikgetriebe (bei Aisin eingekauft) an. Klare Charakteristik: ein Antrieb zum cruisen. Den Vierzylinder zu zwiebeln bringt außer gehörigem Geräuschzuwachs keinen großen Vorteil, zumal der Motor für einen Saugbenziner auch untenrum mehr zu bieten hat, als das Datenblatt befürchten lässt. Im Reisemodus kann die Automatik ihre Sanftmut ausspielen, der Tivoli surft entspannt dahin. Die gemütliche Gangart ist auch deshalb zu empfehlen, weil es jenseits 130 km/h relativ laut im Ssangyong Tivoli wird, wenn sich Wind- und Abrollgeräusche zum Konzert verabreden.

Die leicht synthetisch wirkende Lenkung trifft im SsangYong Tivoli auf ein Fahrwerk, das mehr Sportsgeist als nötig beweist. Sehr straff abgestimmt werden gröbere Unebenheiten trocken nach innen durchgereicht. Im Verein mit der am Testwagen montierten Niederquerschnittsbereifung sorgt die etwas steifbeinige Abstimmung für rustikale Reaktionen.

Gute Verarbeitung, viel Platz

Echtes Verwöhnpotential hat dagegen das Innenleben des Ssangyong Tivoli. Routiniert und sauber verarbeitet, die Kunststoffflächen fassen sich ordentlich an, es gibt reichlich Ablagen und vor allem ein beachtliches Finish. Nach günstigem Kleinwagen sieht der neue SsangYong Tivoli innen ganz und gar nicht aus. Vor allem dann nicht, wenn in der Optionsliste (die endgültigen Preise stehen derzeit noch nicht fest)  ein paar Kreuze gesetzt werden – etwa für eine farblich abgesetzte Lederausstattung, ein modernes Entertainment-System oder Klimaautomatik und Sitzbelüftung. Regen- und Lichtsensor sind ebenso zu haben wie eine Ambientebeleuchtung mit sechs wählbaren Farben, es gibt Xenon-Licht, ein Start-Stopp-System und Lenkradheizung.

Das größte Erlebnis im Wortsinne bietet der Tivoli jedoch in Sachen Platzangebot. Nicht nur vorne stoßen selbst große Menschen kaum an Platzlimits, auch auf der Rücksitzbank gibt es eine geradezu fürstliche Beinfreiheit. Der Kofferraum ist klassenüblich eher kurz, dafür aber ausgesprochen tief. Zumindest beim Fronttriebler mit der platzsparenden einfachen Achskonstruktion, beim Allradler mit Multilink-Hinterachse wird das etwas anders aussehen.

15.490 Euro ruft Ssangyong für das Benziner-Basismodell auf, Schluss ist bei 22.490 Euro für die Variante mit Vollausstattung. Die Automatik kostet 2.000 Euro extra. Vergleicht man das beispielsweise mit dem ebenfalls neuen, sehr ähnlich positionierten Suzuki Vitara, liegt der Ssangyong Tivoli rund 2.500 Euro günstiger. Aber auch andernorts wird man den Tivoli genau beobachten: der als Preisbrecher bekannte Dacia Duster hat, abgesehen vom Laderaum, nicht wirklich viel mehr Platz anzubieten, unterliegt dagegen in Sachen Ausstattung und Verarbeitung klar.

Fazit

Er könnte etwas sanfter federn, doch insgesamt überzeugt der Tivoli mit einem für diese Klasse üppigen Platzangebot, bemerkenswerter Ausstattung und attraktivem Preis. Dazu gibt SsangYong satte fünf Jahre Garantie.

Technische Daten
SsangYong Tivoli e-XGi 160 2WD CrystalSsangYong Tivoli e-XDi 160 2WD CrystalSsangYong Tivoli e-XGi 160 4WD CrystalSsangYong Tivoli e-XDi 160 4WD Crystal
Grundpreis15.990 €18.490 €19.990 €20.490 €
Außenmaße4202 x 1798 x 1590 mm4202 x 1798 x 1590 mm4202 x 1798 x 1590 mm4202 x 1798 x 1590 mm
Kofferraumvolumen423 bis 1115 l423 bis 1115 l423 bis 1115 l423 bis 1115 l
Hubraum / Motor1597 cm³ / 4-Zylinder1597 cm³ / 4-Zylinder1597 cm³ / 4-Zylinder1597 cm³ / 4-Zylinder
Leistung94 kW / 128 PS bei 6000 U/min85 kW / 115 PS bei 3400 U/min94 kW / 128 PS bei 6000 U/min85 kW / 115 PS bei 3400 U/min
Höchstgeschwindigkeit181 km/h175 km/h175 km/h175 km/h
Verbrauch6,6 l/100 km4,3 l/100 km7,6 l/100 km4,7 l/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten