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Smart Fortwo im Fahrbericht
Temperamentvolles Facelift für das Citycar

Der Smart Fortwo bekommt zur Halbzeit eine dezente Auffrischung. Die ändert nichts Grundsätzliches, und doch entwickelt der Fortwo mit 84 PS ungeahntes Temperament. Wir baten den neuen Stadtflitzer im Fahrbericht zur ersten Ausfahrt.

Smart Fortwo
Foto: Achim Hartmann

Ab und zu kommt der Gedanke auf, dass sich Smart etwas mehr ums Autobauen und weniger um Lifestyle-Beiwerte kümmern könnte. Etwa, wenn man beim Händler nach einem Prospekt fragt und aufgeklärt wird, das sein kein Prospekt, das sei ein „Handbuch urbane Mobilität“. Oder wenn bei dem Facelift des Smart Fortwo herauskommt, dass es dem Smart nach Meinung seiner Erbauer vor allem an einem gefehlt habe: dem Farbton Hellgrün Matt.

Smart Fortwo legt überraschend viel Temperament an den Tag

So beschränkt sich die Modellüberarbeitung beim Smart Fortwo auf Kosmetik wie LED-Tagfahrleuchten, neue Polsterstoffe und Farben. Ein, zwei tiefgreifendere Verbesserungsmöglichkeiten fallen einem schon ein, wenn es um den Smart Fortwo geht, ein Auto, das viele nur aus dem Grund kaufen, dass sie es so leicht abstellen können. Das Fahren selbst dagegen zählte nicht zu den besonders herausragenden Qualitäten des hart gefederten Zweisitzers. Fahrspaß und Smart sind sogar zwei Wörter, die sich seit den Zeiten des Roadster nicht mehr im selben Satz begegnet sind. Bis zu diesem Tag im Herbst.

Unsere Highlights

Die Autobahn ist verstopft, das neue, im Stil eines iPhone bedienbare Navigationssystem leitet auf die Landstraße und wählt eine Strecke aus, für die der Smart Fortwo gar nicht gedacht ist: schmale, verwinkelte Sträßchen, die sich über steile Hügel und durch tiefe Wälder schlängeln. Und dann fegt sein Turbomotor im Fahrbericht mit einem Wastegate-Prusten los, dass es das bunte Laub von den Bäumen weht. Mehr noch als die 13 Extra-PS im Vergleich zum nur 570 Euro günstigeren Sauger versorgt das höhere Drehmoment (120 statt 92 Nm) den leichten Smart Fortwo im Fahrbericht mit einem Temperament, das viel zu energisch ist, um es nur in der Stadt zu verschleudern.

Getriebe trübt den Fahrspaß im Smart Fortwo

Trotz der schmal-hohen Proportionen fühlt sich der Smart Fortwo im Fahrbericht in Kurven nicht kippelig an, umrundet sie neutral und immer unter strenger Aufsicht seines ESP. Viel mehr als die frühen Bremseingriffe stört bei Überlandtouren aber das Getriebe. Man hat fast den Eindruck, es rufe bei jedem Gangwechselwunsch in der Konzernzentrale in Stuttgart ein 50-köpfiges Gremium an, das erst über den Vorschlag diskutieren muss. Die langen Schaltpausen und heftigen Schaltrucke überspielen die Schaltpaddel. Der Pulse hat sie serienmäßig, ansonsten kosten sie – wie eigentlich alles am Smart Fortwo, also selbst Sidebags oder eine Servolenkung – Aufpreis, und zwar 320 Euro.

Die Hoffnung, der Smart Fortwo könnte mal eine günstige, komfortable Angelegenheit werden, kann man also aufgeben, ebenso wie die, er sei ein besonders sparsamer Wagen – ist er nicht, bei einem Verbrauch von 6,9 L/100 km. Immerhin bleibt sein Konzept – ein 2,70 Meter kurzes Stadtauto für zwei mit hohem Sicherheitsniveau – bisher einzigartig. Doch selbst nach der Überarbeitung keimt noch der Gedanke auf, dass es dafür gute Gründe gibt.

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Der Smart ist doch kein Auto
Technische Daten
Smart fortwo Coupé pulse
Grundpreis13.005 €
Außenmaße2695 x 1559 x 1565 mm
Kofferraumvolumen220 bis 340 l
Hubraum / Motor999 cm³ / 3-Zylinder
Leistung62 kW / 84 PS bei 5250 U/min
Höchstgeschwindigkeit145 km/h
0-100 km/h11,5 s
Verbrauch4,9 l/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten