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Skoda Superb Combi im Fahrbericht
Überholt, aber nicht ganz neu

Skodas Topmodell fährt sparsamer und schicker in die zweite Lebenshälfte. Ein paar bekannte Schwächen des Superb wurden jedoch nicht behoben.

Skoda Superb Combi, Frontansicht
Foto: Hersteller

Winfried Vahland ist keiner, der lang um den heißen Brei redet. Im Rahmen der Rapid-Vorstellung ließ der Skoda-Chef im kleineren Kreise wissen, dass ihn zwei Dinge am Skoda Superb stören: zum einen die unharmonische Heckpartie der Limousine und zum anderen, dass er für seine Länge ein bisschen zu schmal geraten sei.

Die Karosserie-Proportionen zu ändern wäre für ein Facelift viel zu teuer, doch immerhin ging es der ersten Störquelle an den Kragen: So sind Combi und Limousine nun an drei C-förmigen Lichterketten in den Heckleuchten zu erkennen, während Octavia und Rapid mit zwei beziehungsweise einem C auskommen müssen. Zudem wird die Fahrzeugbreite des Skoda Superb durch eine tiefe Sicke in der Heckklappe stärker betont. Vorn soll eine neue Front mit kantigerer Motorhaube, größeren Lufteinlässen und auffälligen LED-Tagfahrleuchten besser zu den stattlichen Abmessungen des Skoda Superb passen als die bisherige Nase.

Skoda Superb wird deutlich sparsamer

Doch auch unter dem Blech wurde Hand angelegt: Dank verbesserter Aerodynamik, leichter Gewichtsreduktion und Feinschliff am Antriebsstrang konnten die Normverbräuche um bis zu 19 Prozent gesenkt werden. Selbst bei Obersparer Greenline ging der CO2-Ausstoß um zehn auf 109 Gramm/km zurück. Die manuellen Getriebe sind nun länger übersetzt, während das DSG früher einen Gang hochschaltet. Darüber hinaus gehören Leichtlaufreifen ab sofort zum allgemeinen Serienumfang, während ein Start-Stopp-System sämtlichen Dieselmotoren und dem 1.4 TSI beim Spritsparen in der Stadt helfen soll.

Fahrwerk und Lenkung des Skoda Superb blieben hingegen unangetastet. Daher überzeugt der Skoda Superb nach wie vor mit hoher Agilität, gelassenem Geradeauslauf und wirkungsvoller Geräuschdämmung. Vom gefahrenen Zweiliter-TDI mit 140 PS ist selbst bei forciertem Autobahntempo nur ein leises Brummen zu hören. In puncto Fahreigenschaften bestand also kein Handlungsbedarf.

In früheren Vergleichstests musste sich der Skoda Superb jedoch ab und an Kritik für seinen rauen Federungskomfort gefallen lassen. Und tatsächlich gehört das Fahrwerk immer noch zur strafferen Sorte, weshalb kurze Querrippen und Frostaufbrüche spürbar durchklopfen. Die bei Konzernbruder VW Passat angebotenen Adaptivdämpfer sind für den Superb nicht zu haben.

Superb mit veraltetem Infotainment

Auch die meisten Fahrerassistenzsysteme oder die jüngste Infotainment-Generation von VW sucht man im Skoda Superb vergebens. Im Gegensatz zum komplett neu entwickelten Octavia muss sich der renovierte Skoda Superb weiterhin mit den betagten Navigationssystemen samt ihren veralteten TMC-Staudiensten begnügen. Immerhin hat der verbesserte Parklenkassistent Einzug gehalten, der den Superb jetzt auch in Lücken kurbelt, die quer zur Fahrtrichtung liegen. Ansonsten beschränken sich die Änderungen am Interieur auf das Lenkraddesign, Dekorelemente und die Sitzbezüge.

Über die Größe des Innenraums im Skoda Superb dürfte sich hingegen niemand beschweren, wenn das Facelift-Modell zu leicht angehobenen Preisen (Basismodell 360 Euro teurer) Ende Juni zum Händler kommt. Mit seinem oberklassigen Platzangebot vor allem in Reihe zwei, bequemen Sitzen und dem XL-Laderaum samt ebenem Boden setzt der Skoda Superb Combi nach wie vor die Maßstäbe in seiner Klasse. Wer einen größeren Gepäckraum oder eine deutlich bessere Verarbeitung möchte, muss schon zu einem wesentlich teureren T-Modell der Mercedes E-Klasse greifen.

Für noch mehr Beinfreiheit im Fond deskoda Superb lässt sich der Beifahrersitz nun optional von hinten elektrisch verschieben und umklappen – ein Wunsch des chinesischen Marktes, wo 40 Prozent aller Skoda Superb verkauft und überwiegend als Chauffeurslimousine eingesetzt werden. Mangels Nachfrage wurde der Skoda Superb Combi in China bisher noch nicht einmal angeboten, soll jedoch nach seinem Facelift ins Programm genommen werden.

Hierzulande entscheiden sich hingegen 93 Prozent der Skoda Superb-Käufer für die Huckepack-Variante. Doch vielleicht sorgt ja das harmonischere Heck der Limousine in Zukunft für einen höheren Zuspruch.

Fazit

Dezente Karosserieretuschen und Feinschliff beim Antrieb: Positiv formuliert könnte man sagen, dass der geliftete Superb seinen Vorgänger nicht alt aussehen lässt. Bei der Elektronik-Ausstattung und dem Federungskomfort hätten die Modifikationen jedoch ruhig ein wenig tiefer gehen können.

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