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Skoda Rapid Facelift (2017) im Fahrbericht
Das kann der Kompakte mit 3-Zylinder und Online-Navi

Der Rapid bekommt einen Dreizylinder, neue Heckleuchten und geht künftig auch online. Weil das alles Geld kostet, wird die Basis 200 Euro teurer. Fahrbericht.

Skoda Rapid Spaceback Facelift (2017)
Foto: Markus Heimbach/Skoda

Skoda hat den Rapid Spaceback 2013 als Einstiegsmodell in der Kompaktklasse positioniert. Die günstige Alternative zum VW Golf nutzt die gleiche technische Basis wie der Skoda Fabia und rollt mit diesem in Mlada Boleslav vom Band. Die Kleinwagen-Plattform macht einen günstigen Preis möglich, die Hauptkonkurrenten sind Fiat Tipo, Hyundai i30 und Kia Cee’d. Zum Facelift bekam der Rapid einen neuen Einstiegs-Benziner mit drei statt vier Zylindern, ein neues Navi mit Online-Funktionen und Lampen mit frischer Optik. Uns sind während der ersten Testfahrt zehn Punkte aufgefallen.

Unsere Highlights

1. Der neue Basis-Motor hat drei statt vier Zylinder und 200 Kubikzentimeter weniger Hubraum. Der Turbo-Direkteinspritzer der Baureihe EA 211 stammt aus dem Modularen Querbaukasten. Der Zylinder weniger ist kein Verlust, aber auch kein Gewinn. Sanft trommelnd legt der Triple energisch los, dreht fleißig hoch und hängt aufmerksam am Gas. Dass er einen Dreizylinder fährt, merkt der Fahrer an gelegentlichen, leichten Vibrationen im Lenkrad.

Skoda Rapid Spaceback Facelift (2017)
Markus Heimbach/Skoda
Der neue Basismotor hat drei statt vier Zylinder und fünf PS mehr.

2. Der Einstieg in den Rapid wurde 200 Euro teurer. Skoda begründet das mit der Mehrleistung von fünf PS, verschweigt dabei aber, dass Drehmoment und Höchstgeschwindigkeit gleich geblieben sind. Normverbrauch und Beschleunigung fallen jeweils zwei Zehntel günstiger aus. Das mag so sein, spürbar ist das nicht.

3. Die neue Navigation rechnet fix, stellt Routen auf dem 6,5-Zoll-Bildschirm knackscharf dar und lässt sich einfach bedienen. Der Bildschirm sitzt außerdem griff- und blickgünstig weit oben im Armaturenbrett. Die Testwagen hatten alle einen Datenstick, der beim Schalten in den ersten Gang etwas sperrig im Weg stand. Dafür geht das Navi nun auch online und per App kann der Rapid hupen oder blinken. Nützlich sind die zwei USB-Ports am hinteren Ende der Mittelkonsole: So können Mitfahrer zum Beispiel ihre Smartphones oder Tablets laden. Mit der neuen Infotainment-Generation aus dem Konzernbaukasten ist der Rapid im Hier und Jetzt angekommen.

4. Neue Türtafeln und Zierleisten, frisch gezeichnete Leuchten: Modellpflege-Standards hakt der Rapid lässig ab. In der Frontschürze sitzen neue Nebelscheinwerfer und eine Chromspange, mit einer breiteren C-Grafik in den Rückleuchten enden die Äußerlichkeiten.

5. Schlichtes Inneres: nacktes Blech, harte Kunststoffe: Der Rapid ist ein unprätentiöses Auto zum Benutzen. Daran hat sich auch mit dem Facelift nichts geändert. Ambitionen nach oben überlässt er anderen und das macht ihn sympathisch.

6. Beim Benutzen hilft, dass der Rapid fast so viel Platz bietet wie ein Golf: Das Wort Spaceback für den 4,30 Meter langen Fünftürer wirkt keineswegs übertrieben, das Kofferraumvolumen für den Fünftürer liegt mit 415 bis 1.381 Liter auf Kompaktklasse-Niveau. Hinten sitzt man mit angenehmer Bein- und Kopffreiheit. Nur für drei würde es eng, da macht sich schmale Karosserie bemerkbar.

7. Beim Fahren auf engen Landstraßen ist die schmale Karosserie von Vorteil. Das Fahrwerk mit McPherson Vorder- und Verbundlenker-Hinterachse stammt aus Fabia und Octavia. Der Mix funktioniert gut, mit knapp 1,2 Tonnen hat der Rapid eine natürliche Handlichkeit und Leichtigkeit. Fuhren die ersten Modelle noch etwas rumpelig, so federt der Rapid nun relativ geschmeidig. Dafür wankt er bei engagierter Fahrt. Auf Lastwechsel hin dreht sich das Heck leicht ein. Das bleibt jedoch alles ungefährlich und beherrschbar. Insgesamt entspricht der Komfort einem gut gemachten Kleinwagen. Dem Golf wird der Rapid hier nicht gefährlich.

Skoda Rapid Spaceback Facelift (2017)
Skoda
Außer dem Spaceback gibt es auch eine Limousine. Die ist 18 Zentimeter länger, 100 Euro teurer und in anderen Märkten erfolgreich.

8. Bi-Xenon: Wo alle auf LED setzen, führt Skoda zum Facelift im Rapid optionale Bi-Xenon-Scheinwerfer ein. LED gibt’s auch, und zwar als Tagfahrlicht mit neuer Grafik.

9. In Deutschland entscheiden sich drei Prozent der Rapid-Käufer für die Limousine. Deshalb nur kurz zur Information: Die 18 Zentimeter längere Variante hat eine große Heckklappe, unter der sich 550 bis 1.490 Liter Kofferraumvolumen verbergen. Wer also viel zu transportieren hat und dies in einem Auto mit stufig geschnittenem Heck tun möchte, bekommt den Rapid ohne Spaceback für 100 Euro mehr ab 15.890 Euro.

10. Genügen fünf Zentimeter für einen Klassenunterschied? Skoda meint schon. Der Rapid gehöre in die Kompaktklasse, der Fabia Combi sei ein Kleinwagen. Nun, so gesehen genügen für den Aufstieg 1.190 Euro. Abzüglich der 200 Euro, die Skoda für den neuen Einstiegsmotor berechnet, kostet so ein Rapid also knapp 1.000 Euro mehr als ein Fabia Combi. Da wird die Abgrenzung schon schwer.

Fazit

Anfangs war nicht ganz klar, wo Skoda mit dem Rapid hinwill. Inzwischen hat der Spaceback seine Kunden gefunden. Ob die allerdings bereit sind, für einen kleineren Motor 200 Euro mehr zu bezahlen, sei dahingestellt. Ein echter Fortschritt ist hingegen das neue Navigationssystem. Was den Rest des Autos angeht, brauchen sich Besitzer des Vorfacelift-Modells nicht zu ärgern: Der Unterschied ist gering.

Technische Daten
Skoda Rapid Spaceback 1.0 TSI Active
Grundpreis16.450 €
Außenmaße4304 x 1706 x 1459 mm
Kofferraumvolumen415 bis 1381 l
Hubraum / Motor999 cm³ / 3-Zylinder
Leistung70 kW / 95 PS bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit184 km/h
Verbrauch4,4 l/100 km
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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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