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Skoda Octavia RS230
Pampersbomber auf der Rennstrecke

Skoda hat den Octavia RS aufgepeppt und dem neuen Octavia-Flaggschiff RS230 eine Vorderachs-Quersperre und eine Leistungsspritze von 10 PS verpasst. Macht sich das Technik-Update auf der Rennstrecke bemerkbar? Erste Probefahrt auf dem Slovakiaring.

Skoda Octavia RS230
Foto: Skoda / Uli Sonntag

Die Rollen im Volkswagen-Konzern sind klar verteilt. Audi lässt sich den Vorsprung durch Technik teuer bezahlen. VW baut DAS Auto für jeden Geschmack. Seat-Autos sollen laut Markenclaim vor allem Spaß machen. Und wie ist das Image von Skoda? Genau, simply clever. Hoher Nutzwert, kleiner Preis. Aber weder emotional noch besonders sportlich. Zumindest wollen uns das die konzerneigenen Marketing-Experten glauben machen.

Skoda Octavia RS mit sportlicher Optik

Doch da haben sie die Rechnung ohne die Designer aus Mladá Boleslav gemacht. Schon beim ersten Blick auf den neuen Skoda Octavia RS230 werden sorgsam gepflegte Vorurteile blitzschnell über Bord geworfen. Als wollten die Designer die Schere zwischen Markenimage und Modelloptik maximal aufspreizen, haben sie der biederen Kompaktlimousine ordentlich Kriegsbemalung verpasst.

Unsere Highlights

Kühlergrill, Auspuffrohre, Spiegelkappen und Heckspoiler erhielten einen böse-schwarzen Anstrich. Getreu dem alten Motto von Henry Ford – sie können jede Farbe haben, solange es schwarz ist – wurden auch die 19-Zoll-Alus per Pulverbeschichtung verdunkelt. Die Räder im Lamborghini-Look (Design-Bezeichnung: „Extreme“) wirken fast etwas überdimensioniert für die Radkästen. Dazu kommt eine neue, soundtechnisch optimierte Auspuffanlage, die den dynamischen Auftritt auch akustisch unterstützt.

RS230-Probefahrt auf der Rennstrecke

Doch was steckt hinter der Fassade? Um das herauszufinden ließ uns Skoda auf den Slovakia-Ring ein wenig mit dem neuen Octavia-Flaggschiff spielen. Und siehe da: Die Ingenieure haben das langweilige Vertreter-Auto tatsächlich ein Spaßmobil für die ganze Familie verwandelt.

Verantwortlich dafür ist – neben der Leistungssteigerung von 220 auf 230 PS – vor allem die neue elektro-hydraulische Vorderachs-Quersperre, die zwischen Differential und Antriebswelle gepflanzt wurde. Sie hilft der 4,65 Meter langen Limousine dabei, ohne großes Gezerre und Gescharre aus engen Ecken zu beschleunigen. Nach Aussage der Ingenieure soll der Octavia RS230 die Nordschleife mit der Traktionshilfe gut 10 Sekunden schneller umrunden als ohne.

In einen echten Sportwagen verwandelt der kleine Techniktrick den Octavia RS230 aber nicht. Vor allem am Kurveneingang machen sich der im Vergleich zur Golf-Bruderschaft verlängerte Radstand (+4,3 Zentimeter) und die massiven Überhänge bemerkbar. Um das Dickschiff in schnelleren Kurven zum Richtungswechsel zu zwingen, braucht es am Lenkrad schon etwas Nachdruck. Zickig wird der Octavia aber nie. Geht es über den Grenzbereich hinaus schubbert der Tscheche gemäßigt über die Vorderachse.

Preisaufschlag von 3.000 Euro für den Skoda Octavia RS230

Dank des 10-PS-Power-Updates für den 2,0 TSI-Motor (mehr Ladedruck, höhere Einspritzmengen, weniger Staudruck im Auspuff) ist erst bei 250 km/h Schluss. Der RS230 ist damit der erste Octavia, dem eine Tempo-Drosselung eingepflanzt werden musste.

Das Technik- und Optik-Facelift lässt sich Skoda mit einem Aufpreis von rund 3.000 Euro im Vergleich zum normalen Octavia RS bezahlen. Damit ist der Kombi sogar einen Tick teurer als ein vergleichbar ausgestatteter Seat Leon ST Cupra, der im Fond und um Kofferraum zwar etwas weniger Platz mitbringt aber satte 50 PS mehr unter der Haube zu bieten hat.

Der Skoda Octavia RS230 wird aber sicher trotzdem seine Fans finden. Vom normalen RS der aktuellen Octavia-Generation wurden bereits 57.000 Exemplare an den Mann gebracht. Damit rollt fast jedes zehnte Modell mit dem RS-Kürzel am Heck vom Band. Die Folge sind traditionell hohe Lieferzeiten.

Ab dem 10. September lässt das neue Top-Modell auf der Skoda-Webseite konfigurieren und bestellen. Dann erfahren die Kunden auch, welche Features genau im Basispreis von 33.490 Euro für die Limousine und 34.150 Euro für den Kombi zu enthalten sind.

Technische Daten
Skoda Octavia RS 230 2.0 TSI RS
Grundpreis33.490 €
Außenmaße4685 x 1814 x 1449 mm
Kofferraumvolumen590 bis 1580 l
Hubraum / Motor1984 cm³ / 4-Zylinder
Leistung169 kW / 230 PS bei 4700 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Verbrauch6,2 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten