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Skoda Kodiaq (Facelift 2021)
Weiter mit Bedacht

Seit vier Jahren dient der Skoda Kodiaq als hochgeschätzter Familientransporter oder praktischem SUV für die lange Strecke. Jetzt steht eine Modellpflege an, doch die hält sich sehr in Grenzen.

Skoda Kodiaq Facelift 2021
Foto: Hans-Dieter Seufert

Gutes noch besser zu machen war ja noch nie ein leichtes Unterfangen. Derzeit verstärkt sich leider der Eindruck, dass viele Hersteller es hierbei im Übereifer schlichtweg übertreiben. Zum Nachteil der Kunden, denn meist betrifft es die Bedienung im Fahrzeug. Dabei meinen wir gar nicht mal die teils tief versteckten Assistenzsysteme oder die Einrichtung von Streamingdiensten. Nein, es geht um das Nullen des Bordcomputers, Lautstärkereglern, Klimaanlage, Navigation – die Grundfunktionen also. Fast täglich stürzen in den Testwagen die Rechner ab, die ach so brillanten Touchscreen oder sensiblen Slider reagieren erst beim dritten Versuch, oder bei der Wahl eines Komfortmodus startet der Fahrersitz eine ungewollt, ungemütliche Massage der Lendenwirbel.

Unsere Highlights

Im überarbeiteten Kodiaq lies Skoda vieles beim Alten. Neu sind beispielsweise virtuelle Instrumente, die selbst in der klassischen Ansicht nicht mehr so gut ablesbar sind oder belüftete Komfortsitze für die Topmodelle.

Skoda Kodiaq Facelift 2021
Hans-Dieter Seufert
Größter Vorteil des virtuellen Cockpits ist die breite Kartendarstellung vor dem Fahrer.

Die Mittelkonsole mit ihrer konservativ gestalteten Klimaautomatik, großen Fächern und weiteren Tastenleisten bleibt hingegen so praktisch wie immer.

Hoher Reisekomfort trifft auf Allrad und starke Diesel

Am hoch geschätzten Raumangebot für die Passagiere und dem üppigsten Ladevolumen (835 bis 2065 Liter) dieser Klasse hat sich ohnehin nichts geändert. Die dritte Sitzreihe baut Skoda weiterhin ein. Ebenso die verschiebbare Rückbank, ein variabler Ladeboden oder Sonnenschutzrollos in den Fondtüren.

Nur beim sportlichen RS-Modell tut sich was: Der bisher angebotene und kraftvolle Biturbo-Diesel (240 PS/500 Nm) muss weichen und ein 245 PS starker Turbobenziner übernimmt ganz oben das Kommando. Und keine Sorge, das gelingt dem wohlerzogenen Motor gut, auch wenn ihm der charismatische Diesel-Punch fehlt. Der Benziner ist 60 Kilo leichter, dreht geschwind auf 6000 Touren; oder liefert über ein breites Drehzahlband (1.600 bis 4.300 U/min) ein solides Drehmoment von 370 Nm ab. Lässiges Cruisen oder mit aller Macht die Kehren hoch? Der Skoda Kodiaq RS kann beides, tatkräftig unterstützt von Allradantrieb, gekonnt eingestelltem Adaptiv-Fahrwerk und einer direkten Progressiv-Lenkung. Alles übrigens Serie, nicht zu vergessen, die wirklich gelungenen Sportsitze, die gut abstützen, aber nicht einengen. Oder der Dynamic Sound Boost, der den Skoda (je nach Fahrmodus) etwas krawalliger klingen lässt. So oder so eilt der SUV in 6,5 Sekunden von null auf 100 km/h und ist bis zu 234 km/h schnell.

Dass die realen Verbräuche bei einem bis zu zwei Tonnen schweren Allradler und flotter Fahrweise weit über zehn Liter liegen können (NEFZ: 7,4 l) sollte allerdings jeder RS-Interessent verinnerlichen. Kaufpreis des stärksten Kodiaq: 48.990 Euro.

Top-Diesel ist teuer

Das übrige Motorenportfolio ist unverändert breit gefasst; mit minimal geringeren Emissionswerten. Basismotor bleibt der 1,5 Liter große Benziner mit Zylinderabschaltung und Schaltgetriebe, der in der karg ausgestatteten Active-Variante für werbewirksame 29.990 Euro zu haben ist. Mehr Power entwickelt der 2.0 TSI mit DSG, Allrad und 190 PS für 41.950 Euro in der top ausstaffierten Style-Variante. Oder der ebenso starke 2,0 TDI, der mit 400 Nm Drehmoment an den eingestellten RS-Diesel erinnert. Mit einem Grundpreis von 44.710 Euro ist der Diesel allerdings überaus teuer eingepreist.

Weitaus günstiger ist die 150-PS-Variante mit 360 Nm, Doppelkupplungsgetriebe und Frontantrieb. Nicht ganz frei von Traktionsproblemen auf Nässe, fährt der SUV ansonsten flott genug, ist leise, kurvt gelassen und federt komfortabel. Bleibt also gut und genau so, wie ihn viele Kunden schätzen werden.

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Fazit

Skoda ist clever und beschränkt sich beim beliebten Kodiaq auf Änderungen im Detail. Serienausstattung und Antriebspalette bleiben bis auf den neuen RS nahezu unangetastet. Und aus sportlicher Sicht macht ein drehfreudiger Benziner weitaus mehr Sinn als ein gewichtiger Selbstzünder

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