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Skoda Fabia RS im Fahrbericht
180 PS Druck aus dem Osten

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Der Skoda Fabia RS setzt mit identischer Technik, aber günstigerem Startpreis seine Konzernbrüder VW Polo GTI und Seat Ibiza Cupra unter Druck. Fahrbericht des Fabia-Topmodells mit 180 PS.

Skoda Fabia RS
Foto: Skoda

Ein Fiat steht oft in der Werkstatt, japanische Autos sind billig verarbeitet, und mit einem Skoda kann man sich auch nicht wirklich sehen lassen. Grund: Kein schlechtes Image, sondern überhaupt kein Image. Die Vorurteile von gestern sind meist die Irrtürmer von heute. Während Fahrzeuge von Skoda früher als bieder und technisch veraltet galten, bieten sie heute solide VW-Technik zu attraktiven Preisen. Bestes Beispiel: der neue Skoda Fabia RS.

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Skoda Fabia RS zum Kampfpreis

Der tschechische VW-Spross rollt mit einem Kampfpreis und mächtig Rückenwind auf die Kleinwagenbühne. Als erster Skoda überhaupt konnte die Fabia-Baureihe 2009 mehr als 100.000 Neuzulassungen in einem Jahr verzeichnen. Abwrackprämie sei Dank. Auf einen ähnlichen Kaufbeschleuniger kann das neue Sportmodell nicht hoffen. Daher soll es nun der günstige Basispreis richten. Mit einem Grundpreis von 21.890 Euro kostet der Skoda Fabia RS genau 1.950 Euro weniger als sein Konzernbruder Ibiza Cupra. Für den VW Polo GTI müssen ebenfalls 1.350 Euro mehr bezahlt werden. Kann der Skoda Fabia RS trotz des Preisdumpings mit seinen sportlichen Verwandten mithalten?

Unter der Karosserie des Skoda Fabia RS versteckt sich die gleiche Antriebstechnik wie bei GTI und Cupra. Downsizing heißt hier das Zauberwort. Auch das Fabia-Topmodell wird von dem bereits bekannten doppelt aufgeladenen Vierzylinder-Reihenmotor mit 1,4 Liter Hubraum und 180 PS befeuert. Damit wird der Name der Sonderlackierung "Sprint-Gelb" scheinbar zum Programm. Bei der ersten Fahrt spurtet der 1.318 Kilogramm schwere Skoda Fabia RS jedenfalls aufgeweckt los. Für den guten Durchzug ist feinste Motorentechnik verantwortlich.

Skoda Fabia RS ist für Alltagseinsatz ausgelegt

Während im unteren Drehzahlbereich bis maximal 2.400 Umdrehungen ein Kompressor aktiv ist, übernimmt ab spätestens 3.500 Touren ein Abgasturbolader die Arbeit im Skoda Fabia RS. Dank des Schulterschlusses der beiden Lader sind "Anfahrschwäche" oder "Turboloch" fast Fremdwörter für den Skoda Fabia RS. Das kleine Triebwerk dreht gleichmäßig und schnell bis zur Drehzahlgrenze von 7.000/min hoch. Die Werksangabe von 7,3 Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h erscheint glaubhaft. Dampf hat der kleine Tscheche also ausreichend.

Die Kraftübertragung erfolgt über ein Siebengang-DSG. Für den Alltagsgebrauch ist das ausschließlich angebotene Doppelkupplungsgetriebe mit schnellen und ruckfreien Gangwechseln eine perfekte Lösung. Der Skoda Fabia RS-Pilot kann entweder im Automatikmodus in hohen Gängen und mit niedrigem Verbrauch entspannt cruisen oder die Gänge im manuellen Getriebemodus S nach eigenen Vorlieben per Schaltwippen am Dreispreichen-Lenkrad (Aufpreis 160 Euro) selbstständig anwählen. Eifrige Rennstreckenbesucher werden dem kleinen Skoda Fabia RS allerdings das autonome Hochschalten bei Erreichen der Drehzahlgrenze ankreiden.

Die Getriebe-Softwareabstimmung hat der Skoda Fabia RS unverändert von seinen Technik-Spendern geerbt. Kurvengierige dürfen sich dafür auf das sportliche Fahrwerkssetup freuen. Dank kürzeren Federn mit höheren Federraten kauert das Sportmodell 14 mm niedriger über dem Asphalt als die normalen Fabia-Brüder. Trotz der strafferen Federung überlässt der RS Motorsportambitionen lieber seinem Rennkumpel Fabia Super 2000, der unter anderem in der Rallye-DM für Furore sorgt. Dass der Skoda Fabia RS konsequent für den Alltagseinsatz getrimmt wurde, zeigt die Vielzahl an elektronischen Fahrhilfen.

Auch Kombiversion des Skoda Fabia RS im Programm

Wie bei Polo GTI und Ibiza Cupra lässt sich das ESP nicht vollständig abschalten. Auch die elektronisch simulierte Differenzialsperre XDS ist mit an Bord. Ob die Software-Abstimmung auf der Rennstrecke funktioniert, muss später der Test klären. Bei der ersten Ausfahrt auf öffentlichen Straßen punktete der Fronttriebler jedenfalls mit ordentlicher Traktion. Warum ein Polo GTI oder auch der Ibiza Cupra sich trotz des höheren Grundpreises nicht verstecken müssen, wird beim Blick ins Skoda Fabia RS-Cockpit besonders deutlich. Während die technisch verwandten Modelle hier mit ihrer Verarbeitung glänzen, treffen sensible Testerhände im Skoda Fabia RS auf grober verarbeitete Kunststoffe.

Doch das ist konzernintern durchaus gewollt: VW will Skoda wieder stärker als Basismarke positionieren. Die serienmäßigen Sportsitze haben zwar eine gute Seitenführung, die Polsterung könnte jedoch straffer sein. Auch wenn der Skoda Fabia RS mit seinen weichen Gesichtszügen dem kantigen GTI-Gesicht oder der aggressiven Cupra-Linienführung hinterherhinkt, überholt er seine Konkurrenten zumindest beim Thema Familienplanung - für ambitionierte Väter und Mütter hat Skoda für 600 Euro Aufpreis auch eine Kombiversion des Skoda Fabia RS im Programm.

Technische Daten
Skoda Fabia RS RS
Grundpreis22.300 €
Außenmaße4029 x 1642 x 1492 mm
Kofferraumvolumen300 bis 1163 l
Hubraum / Motor1390 cm³ / 4-Zylinder
Leistung132 kW / 180 PS bei 6200 U/min
Höchstgeschwindigkeit224 km/h
Verbrauch6,2 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
Sport Auto 03 / 2022

Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten