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Range Rover Sport 5.0 Fahrbericht
Der schärfste Range aller Zeiten

Mit dem neuen Range Rover Sport haben die Briten deutsche Power-SUV im Visier. BMW und Porsche bekommen harte Konkurrenz. Wir waren mit dem 510-PS-Topmodell auf Probefahrt.

Range Rover Sport 5.0 Supercharged MY 2013 im ersten Test
Foto: Land Rover

Früher war ein Range Rover für Komfort, Luxus und Gediegenheit bekannt. Fahrdynamik kam erst ziemlich weit hinten im Lastenheft. Das hat sich nun geändert. Der neue Range Rover Sport ist leichter, stärker und erheblich dynamischer als das Vorgängermodell. Ende September steigt mit dem Range Rover Sport des Modelljahrs 2013 ein neuer Kontrahent in den Ring, um die Krone des „Super-SUV“ einzufordern. Der schnellste und sportlichste Land Rover aller Zeiten soll vor allem die deutsche Konkurrenz schocken, und er bringt durchaus das Zeug dazu mit.

Unsere Highlights

Range Rover Sport 5.0 Supercharged

Während der bisherige Range Rover Sport noch auf dem Discovery basierte, spendiert nun der große Bruder die Grundplattform. Wie der Range Rover baut auch der Range Rover Sport auf einem Voll-Aluminium-Monocoque auf. Bis zu 420 Kilo leichter als der Vorgänger, verspricht Land Rover. Das ganze garniert mit einem Motoren-Update in Diesel und Benzin, das mit Leistung nur so um sich wirft. Top-Version: der Kompressor-beatmete Range Rover Sport 5.0 Supercharged mit 510 PS.

Der aufgeladene Achtzylinder brüllt, röhrt und schnaubt, wenn sich der rechte Fuß nach untern senkt. Und er sorgt dafür, dass die Passagiere für die komfortabel gepolsterten Kopfstützen des neuen Range Rover Sport dankbar sind, die der Nackenmuskulatur etwas Arbeit abnehmen. Der ansatzlose Vulkanausbruch, den der Range Rover Sport 5.0 Supercharged bei Bedarf produziert, wäre selbst unter Sportwagen aller Ehren wert. In dürren Worten: 5,3 Sekunden auf hundert, 250 km/h Spitze. Ja, das rockt.

Ein echtes Kurvenmonster

Noch beeindruckender ist allerdings, mit welcher Ernsthaftigkeit sich der Range Rover Sport 5.0 Supercharged Kurven vornimmt. Das wie die Karosserie aus Aluminium gefertigte Fahrwerk haben die Techniker im Vergleich zum große Range Rover einen Tick straffer abgestimmt, auch bei der Lenkung wurde nachjustiert. Dazu wird tief in die Elektronik-Trickkiste gegriffen: die Hinterachse des Range Rover Sport 5.0 beteiligt sich mit aktiver Drehmomentverteilung am Fahrgeschehen auf der Straße, ein Bestandteil des überarbeiteten Terrain Response 2-Systems. Im Ergebnis knallt der Range Rover Sport 5.0 Supercharged aufrecht und wankfrei wie ein Berserker um Biegungen, mit spektakulärer Traktion: das ESP bleibt selbst bei wirklich handfester Kurvenarbeit meist im Hintergrund, Fahrwerk und Antriebssystem erledigen die Haftungs-Aufgaben bis in einen Bereich, in dem sich normale Geländewagen längst ins Gemüse verabschiedet hätten.

Angesichts der Fahrdynamik auf der Straße ist es umso bemerkenswerter, mit welcher Akribie sich die Entwickler der Geländetauglichkeit des Range Rover Sport gewidmet haben. Das nochmals überarbeitete Terrain Response-System sammelt und verarbeitet nun sämtliche Informationen zentral, statt sie an einzelne Steuergeräte zu delegieren. Im Ergebnis fällt die Reaktion der Elektronik im Gelände schneller und feinfühliger aus, wie wir beim ersten Test auch deutlich demonstriert bekamen: ein zufällig im Gelände vorausfahrender Land Rover Discovery benötigte in einer verschlammten Bergauf-Passage zwei Anläufe, der Range Rover Sport schnürte einfach so nach oben, mit Straßenreifen.

Im Gelände eine Macht

Im Vergleich zum Vorgänger wurden alle Basiswerte verbessert. Mehr Bodenfreiheit, bessere Böschungs- und Rampenwinkel, mehr Achsverschränkung und nicht zuletzt die auf stramme 850 Millimeter gesteigerte Wattiefe.

Verpackt wird die Urgewalt in ein stylishes neues Gehäuse, das der leicht barocken Form des Vorgängers abschwört. Das Design orientiert sich am neuen Luxus-Look, den der Range Rover Evoque begann. Geduckter, breiter, hungriger lauert der Range Rover Sport auf Beute.

Im Innenraum wurde kräftig aufgeräumt. Bis auf die Steuerung der Klimaanlage und der Fahrprogramme spielt sich die komplette Einstellarbeit am Auto entweder über das Multimedia-System oder Lenkrad-Steuerung ab. Von einem Gimmick hat Land Rover allerdings Abstand genommen: statt des Drehknopfes für das Automatikgetriebe gibt es wieder einen echten Schalt-Stick, der in einer manuellen Ebene bedient werden kann – in Verbindung mit der hohen Mittelkonsole soll auch so das Sport-Feeling vermittelt werden.

Auffällig bei der ersten Kontaktaufnahme ist vor allem das Platzangebot. Insbesondere bei der Innenbreite ist der neue Range Rover Sport eine Klasse höher angesiedelt als der Vorgänger, aber auch die Beinfreiheit hat gewonnen.

Ein Kritikpunkt des bisherigen Range Rover Sport blieb allerdings beim Modellwechsel unberücksichtigt: das Navigationssystem mit seiner umständlichen, teils verwirrenden Bedienung und der angestaubt wirkenden Grafik-Darstellung hätte ein Update auf modernere Handhabung und Look gut vertragen können.

Preislich sortiert sich der Range Rover Sport mit entsprechendem Abstand zum großen Bruder ein. Das Basismodell mit dem schwächeren der beiden V6-Diesel ist in Minimal-Ausstattung mit Stoffsitzen ab 59.600 Euro zu haben. Für den Range Rover Sport 5.0 Supercharged, der nur in den Ausstattungsvarianten HSE und Autobiography zu haben ist, werden wenigstens 88.300 Euro fällig. Da dürfte der Verbrauch, im Prospekt mit 12,8 Liter angegeben und bei forscher Fahrweise entschieden darüber angesiedelt, eher weniger tangieren. Immerhin bekommt der Range Rover Sport Supercharged im Vergleich zu seinen V6-Diesel-Brüdern einen um 28 auf 105 Liter vergrößerten Tank...

Fazit:

Vor allem die süddeutschen Premium-Hersteller dürfen sich angesichts der neuen Modellgeneration des Range Rover Sport warm anziehen. In Sachen Fahrdynamik, Verarbeitungsniveau und Ausstattungsmöglichkeiten ist der neue Range Rover Sport harte Konkurrenz. Mit dem Unterschied zu Cayenne & Co., dass er auch im Gelände eine glänzende Figur macht.

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