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Range Rover Evoque (2019) im Fahrbericht
Jetzt noch nobler ins Gelände

Der Range Rover Evoque ist ein Erfolgsmodell, 800.000 Exemplare wurden seit 2011 gebaut. Also gibt es keine Design-Experimente bei der zweiten Generation. Dafür viel neue Technik unterm wohlgeformten Blech.

Range Rover Evoque 2019
Foto: Dino Eisele

Manchmal ist es nicht schlecht, wenn der Neue seinem Vorgänger recht ähnlich sieht. Beim Range Rover Evoque zum Beispiel. Mit dem erfand Land Rover vor beinahe neun Jahren das Marktsegment des noblen Design-Kompakt-SUV. Mit Erfolg, denn der Evoque ist der mit Abstand meistgebaute Range Rover. Klar, dass man da beim Nachfolger keine großen Design-Experimente macht. Dennoch wirkt der neue Evoque modern und frisch, ein paar Velar-Zitate veredeln das Design: die versenkten Türgriffe und die schmale LED-Augen etwa.

Unsere Highlights

Doch der Neue ist weit mehr als ein Facelift, wie es auf einen flüchtigen Blick erscheinen mag. Fast alles sei neu am Range Rover Evoque, das Fahrwerk zum Beispiel. Mit dem neuen Evoque kommt auch eine komplett neuen Plattform, sie wird konzernintern Premium Transverse Architecture (PTA) genannt, verfügt über quer eingebaute Motoren, eine McPherson-Vorderachse sowie eine Mehrlenker-Hinterachse. Doch vor allem bietet sie Raum für elektrifizierte Antriebe. Die erste Maßnahme dabei: Fast alle lieferbaren Antriebe des Evoque kommen mit 48-Volt-Bordnetz und Mildhybridisierung. Einzige Ausnahme ist der Einstiegs-Diesel mit Frontantrieb und 150 PS. Zudem schiebt Range Rover in der zweiten Jahreshälfte eine Plug-in-Version mit Drei­zylinder-Benziner nach.

Fahreindrücke wie im größeren Velar

Der Testwagen hat den stärksten Diesel an Bord, 240 PS leistet der Zweiliter aus der konzerneigenen Ingenium-Baureihe, serienmäßig mit Neunstufenautomatik und Allradantrieb. Daneben sind Varianten mit 150 und 180 PS erhältlich, den Zweiliter-Benziner gibt es mit 200, 250 oder 300 PS. Der Selbstzünder rollt mit Riemenstartergenerator an, gleichzeitig zündet der Verbrenner, die Automatik wirft unauffällig und geschmeidig die Gänge nach. Das erinnert stark an den Fahreindruck im größeren Velar. Überhaupt ist das Bemühen unübersehbar, den Evoque qualitativ und stilistisch näher an seine Markenbrüder heranzurücken.

Range Rover Evoque 2019, Innenraum, Cockpit
Dino Eisele
Das Interieur ist elegant und aufgeräumt. Zwei große Bildschirme in der Mittelkonsole dienen zum Anzeigen und Anwählen vieler Funktionen. Den Automatikdrehknopf des Vorgängers ersetzt ein griffiger Wählhebel.

Entsprechend elegant und aufgeräumt das Interieur, zwei große Bildschirme in der Mittelkonsole dienen zum Anzeigen und Anwählen vieler Funktionen. Das sorgt für eine cleanes Ambiente, ist jedoch einer möglichst überschaubaren Bedienung nicht immer zuträglich. Das trifft auch hier zu, doch mit den wesentlichen Funktionen ist der Fahrer rasch vertraut.

Da kann man sich rasch aufs Fahren konzentrieren, die Straße wird kurviger, biegt sich einen kleinen Pass hoch. Fahrprogramm auf Dynamik, Getriebe auf manuell, ab geht’s. Mit feinfühliger Lenkung lässt sich der Range flüssig um die Kehren bewegen, das etwas straffere Abrollen im sportlichen Modus stört hier nicht (Adaptive Dynamics, 1.145 Euro). Die Automatik wechselt so fix die Fahrstufen, dass manuelle Eingriffe nicht angebracht scheinen. Ansonsten verzichtet auf den Automatikdrehknopf des Vorgängers, er hat einen griffigen Wählhebel, auch das ist eine willkommene Neuerung.

Kamerasystem erlaubt Sicht auf die Vorderräder

Unter Volllast wird der sonst leise und geschmeidige Zweiliter-Turbodiesels etwas laut und rau. Probleme mit der Traktion aus engen Kehren hat er nicht, das Verteilergetriebe wirft rechtzeitig den Hinterradantrieb an. Nach der Passhöhe folgt eine Schotterpassage samt Wasserdurchfahrt. Mit Terrain Response der neuesten Generation wirklich kein Hindernis für den Range Rover Evoque.

Neuer Spaß dabei: die virtuelle Sicht auf die Vorderräder durch das Surround-Kamerasystem namens Clear Sight Ground View (460 Euro Aufpreis). Ein weiteres System mit etwas weniger Unterhaltungswert blendet auf Knopfdruck ein Kamerabild in den Innenspiegel.

Abseits befestigter Pfade ist der Evoque also ebenfalls talentiert, das gehört hier zum Marken-Erbgut. Meist reicht es, den Terrain-Response-Drehknopf aufs passende Programm zu drehen, den Rest macht das Auto fast allein – ganz gleich, ob er Schotter, Sand oder eine Wasserdurchfahrt überwinden soll.

Apropos Schotter: Der Evoque ist nicht billiger geworden, er kostet als Range Rover Evoque D240 ab 48.400 Euro, mit HSE-Ausstattung 63.142 Euro. Es geht freilich auch deutlich preiswerter: Das Basismodell steht bereits ab 37.350 Euro in der Liste.

Fazit

In der Neuauflage ist der Range Rover Evoque etwas geräumiger und nobler geworden. Im Gelände kann er mehr, als man ihm zutraut. Ein echter Range Rover, auch bei den Preisen.

Technische Daten
Range Rover Evoque D240 AWD
Grundpreis49.150 €
Außenmaße4371 x 1904 x 1649 mm
Kofferraumvolumen591 bis 1383 l
Hubraum / Motor1999 cm³ / 4-Zylinder
Leistung177 kW / 240 PS bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit225 km/h
Verbrauch5,9 l/100 km
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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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