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Peugeot 508 PSE
Kombi mit drei Motoren, Vierradantrieb und 360 PS

Plug-in-Hybride taugen zum rein elektrisch Pendeln und sparen CO2? Joa. Das kann der Peugeot 508 PSE auch. Vor allem aber hat er nicht nur zwei, sondern drei Motoren und kombinierte Leistung satt. Drum ist er auch das erste Modell von Peugeot Sport. Das probieren wir aus.

Peugeot 508 SW PSE
Foto: Peugeot

Der GTI ist tot, hoch lebe der PSE. Ja – so ist der Lauf der Dinge. Peugeot verabschiedet sich von seinem traditionsreichen Label, das so legendäre Modelle zierte, und setzt nun auf sportliche, aber umweltbewusste Plug-in-Hybride. An den Start geht zunächst der 508 GT mit seinem Plug-in-Motorenkonzept, verfeinert von den Ingenieuren von Peugeot Sport. So erklärt sich auch PSE: Peugeot Sport Engineered. Und die Herrschaften haben den Kombi ordentlich gedopt. Wichtigstes Element ist ein zusätzlicher E-Motor an der Hinterachse, der bis zu 83 kW (112 PS) leistet und mit 166 Nm zusätzlich anschiebt. Der E-Motor vorne bleibt weiterhin bei 81 kW, zu dem sich 200-Benziner-PS gesellen.

Unsere Highlights
Peugeot 508 SW PSE
Peugeot
auto-motor-und-sport-Redakteur Michael von Maydell durfte sich den neuen Peugeot genau anschauen - und fahren.

Der technische Aufwand ist enorm

Auch des Fahrwerks nahm sich PSE an. Größere Bremsen vorn, eine breitere Spur, zusätzliche Stabilisatoren, neu kalibrierte Fahrmodi und speziell angepasste Michelin Pilot Sport 4S sollen für ein passend sportliches Fahrverhalten sorgen. Bevor es los geht, kurz noch ein Blick auf die Hülle des 508. Denn rein äußerlich ist der PSE schon mal ein echter Krawallmacher: Allerlei Flaps, eine grimmige Front, spezielle PSE-Labels in der Farbe Kryptonit, dicke Endrohre -- der ohnehin schon auffällige, aber bislang stilvolle 508 SW mutiert als PSE zum angriffslustigen Kombi, der viele Blicke auf sich zieht.

Peugeot 508 SW PSE
Peugeot
Der 1,6 Liter große Verbrenner erzeugt 200 PS.

Nun aber los. Und da wir den 508 als klassischen Plug-in-Hybrid mit all seinen talentierten Fahrmodi schon ganz gut kennen, aktivieren wir gleich mal den Sportmodus. Der 1,6 Liter große Verbrenner (200 PS) vorne muss also ebenso schaffen wie die beiden E-Motoren. Maximale Leistung insgesamt: 360 PS. Kombiniertes Drehmoment: 520 Nm. Geht da was? Erstaunlich leise rollen wir vom Parkplatz, schnell raus aufs Land und dann voll aufs Pedal. Und ja, Herrschaften, dann geht es richtig ab. Maximale Traktion, kein Gescharre und der fast zwei Tonnen schwere Kombi schiebt gewaltig an. Viel mehr als fünf Sekunden braucht er nicht auf 100 und danach geht es gleichmäßig kraftvoll immer schneller gen 250 km/h. Natürlich erst auf der Autobahn. Dass sich der E-Motor bei 190 km/h ausklinkt, ist kaum zu spüren. Wohl aber, dass der Kombi auch mit straff gestelltem Fahrwerk immer noch genügend Restkomfort bietet und seine Insassen nicht allzu heftig durchrüttelt.

Flotte Kurven nimmt er neutral in Angriff

Dann wieder runter von der Bahn. Auf der Navi-Karte hatten wir einige Kurven entdeckt und wir sind neugierig, wie zackig der Kombi ums Eck biegt. Auch hier alles gut, aber nicht übertrieben sportlich. Die Lenkung ist direkt und nicht zu giftig, dazu liegt der schwere Kombi satt und tief auf der Straße. So folgt er sauber der Linie und untersteuert spät. Nur schnelle Wechselkurven, ein zu hektischer Gasfuß und kalte Pneus bringen den PHEV in Unruhe, wobei ein leicht lockeres Heck bei einem sportlichen Kombi nicht schadet.

Peugeot 508 SW PSE
Peugeot
Die Bedienelemente sehen schick aus.

Genug gesportelt. Zum Relaxen nutzen wir den E-Mode. Bis zu 140 km/h oder rund 40 Kilometer (natürlich nicht mit diesem Tempo) fährt der 508 mit der Kraft seiner beiden E-Motoren. Das Fahrwerk weicher gestellt, cruisen wir entsprechend gelassen und freuen uns an den gut geformten und schicken Leder-Alcantara-Sitzen, die auch für lange Strecken genug Komfort bieten dürften. Auch hier tauchen übrigens immer wieder Ziernähte in Kryptonite auf. An diese knallige Farbe müssen wir uns wohl gewöhnen. Wobei das GTI-Rot schon auch schön war.

Wer schnell fahren will, muss ordentlich zahlen

67.940 Euro verlangt Peugeot für seinen PSE. Ein stolzer Preis für einen Kombi, der ab 34.700 Euro zu haben wäre. Dafür ist er aber auch üppigst ausgestattet. Der stärkere On-Board-Charger, Typ-2-Ladekabel, Panoramadach und zwei andere Lacke gibt’s optional. Alles andere ist schon an Bord.

Peugeot 508 SW PSE
Peugeot
Das Cockpit des neuen Peugeot 508 SW PSE.

Konkurrenten? Finden sich gar nicht viele; es wären aber harte und ähnlich teure Gegner. Ein A6 55 TFSi e Quattro mit 367 PS und 500 Nm Drehmoment beispielsweise. Oder ein Mercedes E 300 e als T-Modell (320 PS, 700 Nm). In jedem Fall freuen wir uns auf die ersten Vergleichstest.

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Ein Mildhybrid passt doch - er kann auch ohne schwere Batterie rekuperieren.
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Der PHEV mag schwer sein, bringt aber für klassische Pendler die meisten elektrischen und emissionsfreien Kilometer.

Fazit

Peugeot Sport hin oder her – ein mitreißender Sportler im Sinne des alten GIT-Labels ist der Kombi eher nicht. Wohl aber ein schneller, großer und komfortabler Plug-In-Hybrid-Kombi mit einer spannenden Motorenkombination in einem hinreißenden, aber geräumigen Dress.

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