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Peugeot 508 im Fahrbericht
Das kann der Nachfolger des 407

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Mit dem Peugeot 508 besinnen sich die Franzosen auf alte Stärken, statt Extravaganz zählen wieder dezenter Schick, hochwertige Qualität und ausgeprägte Wirtschaftlichkeit. Beim ersten Fahrtermin konnten Limousine und Kombi bereits weitgehend überzeugen.

Peugeot 508 SW Kombi
Foto: Peugeot

Es war einmal ein Breitmaulfrosch. Er musste sich viele Hänseleien gefallen lassen, denn er hatte ein wirklich großes Maul. Erst jetzt wird er erlöst und in einen ansehnlichen, wohlproportionierten Prinzen namens Peugeot 508 verwandelt: Mit Produktionsende der Modelle 407 und 607 gehört auch der weit aufgerissene Schlund zwischen den Scheinwerfern der Vergangenheit an.

Peugeot 508 mit sehr gelungenem Interieur

Beide Baureihen werden vom Peugeot 508 ersetzt, den es ab Mitte März als Limousine und Kombi gibt. Die Verantwortlichen setzen ihre Hoffnungen vor allem in die 4,81 Meter lange SW-Version, die ein Ladevolumen von maximal 1.598 Litern (407 SW: 1.365 L) bietet, wenn die Rücksitzbank auf Knopfdruck flachgelegt wird. Auch unser Bauchgefühl grummelt uns zu, dass der Peugeot 508 Kombi optisch besser gelungen ist. In beiden Varianten erwartet die Käufer weitgehend das gleiche Interieur, bequeme Sitze mit gutem Seitenhalt und eine saubere Verarbeitung, die keinen Vergleich mit der deutschen Konkurrenz scheuen muss.

Unsere Highlights

Ein großes Panorama-Glasdach lädt im Peugeot 508 wie bisher beim SW zur Sternenkunde ein, gehört aber nun nicht mehr zur Grundausstattung. Zum Problem gestaltet sich die Suche nach dem Knopf für das farbige Head-up-Display, der in einer Art Mini-Handschuhfach links vom Lenkrad versteckt ist. Wenig praxisgerecht wirken im Peugeot 508 neben dem Startknopf ebenfalls links vom Lenkrad auch die Schaltpaddel, mit denen die Gänge der Sechsgangautomatik manuell gewechselt werden können: Sie sind nicht am Volant selbst, sondern fest an der Lenksäule verankert und deshalb nur bei Geradeausfahrt vernünftig bedienbar.

Fahrwerk des Peugeot 508 bietet guten Komfort

Ansonsten weiß der Peugeot 508 seinen Fahrer mit Charme und gutem Komfort zu überzeugen. Selbst grobe Wellen absorbiert er behutsam federnd, ohne dabei schwammig zu wirken. Wenn die Kinder mal wieder nicht einschlafen können, hilft meist schon eine kurze Fahrt mit dem 508, bis sie tief und fest schlummern. Auf der Autobahn stören jedoch bereits ab etwa 130 km/h unangenehme Windgeräusche. Wie schnell und mühelos man in höhere Geschwindigkeitsbereiche vorstößt, hängt natürlich von der Motorisierung ab.

Vier Diesel und zwei Benzinmotoren von 112 bis 204 PS

Neben zwei Vierzylinder-Benzinern mit 120 oder 156 PS stehen für den Peugeot 508 vier Dieselmotoren zwischen 112 und 204 PS zur Wahl, für die Peugeot die meisten Bestellungen erwartet. Schließlich ist der 1,6-Liter- HDi mit 112 PS und 240 Nm nur 900 Euro teurer als der vergleichbare Basisbenziner (120 PS, 156 Nm) und konsumiert im Mittel 1,5 L/100 km weniger. Im Paket mit der Start-Stopp-Automatik gibt es für 1.000 Euro extra ein automatisiertes Schaltgetriebe, das zwar den Verbrauch nochmals von 4,7 auf 4,4 Liter senken soll, aber mit unsensiblen Schaltvorgängen nervt.

Spürbar mehr Reserven auf Langstrecken und bei voller Beladung bietet der Peugeot 508 mit dem Zweiliter-HDi mit 140 PS und Sechsgangschaltung, der als Kombi mit dem Ausstattungspaket Active für 28.600 Euro angeboten wird. Zu den Standards im Peugeot 508 gehören je sechs Airbags, ESP, ABS, Tempomat, Multifunktionslenkrad, Berganfahrhilfe und Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Preislich gesehen liegen die Franzosen damit unter der Konkurrenz im eigenen Haus, denn Citroën verlangt für den identisch motorisierten C5 Tourer mit ähnlicher Ausstattung etwas mehr (29.990 Euro). Der Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTi mit 130 PS steht hingegen schon ab 27.740 Euro in der Liste, der VW Passat Variant 2.0 TDI Trendline mit 140 PS ab 29.025 Euro.

Neue Topmotorisierung für den Peugeot 508

Statt des früheren 2.7 V6 HDi mit 204 PS bildet im Peugeot 508 jetzt ein gleich starker 2,2-Liter-Biturbo die Topmotorisierung, die jedoch nur mit Sechsstufenautomatik und dem luxuriösen GT-Paket (Bixenon, Navigation, Head-up-Display) geliefert wird. Auch das Automatikgetriebe bietet eine Sportstufe, die aber kaum einen Unterschied macht. Schon 2012 soll zudem eine Hybridversion kommen. Die Kombination aus Diesel- und Elektromotor verhilft dem Peugeot 508 nicht nur zu 200 PS, sondern auch zum Allradantrieb.


Fazit

Optisch ansprechend, gediegen, preiswert: Der Peugeot 508 ist eine attraktive Alternative zu VW Passat und Co. Finger weg vom automatisierten Schaltgetriebe.

Die aktuelle Ausgabe
Auto Straßenverkehr 13 / 2021

Erscheinungsdatum 26.05.2021

76 Seiten