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Opel Astra Sports Tourer Fahrbericht
Caravan-Nachfolger mit Längenwachstum

Der Opel Astra als Sports Tourer wuchs im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Astra Caravan, um 18 Zentimeter und überzeugt mit fließend-eleganter Linienführung. Nur das Ladevolumen schrumpfte etwas.

Opel Astra Sports Tourer
Foto: Opel

Schon Hermann Hesse wusste, dass jedem Abschied ein Zauber innewohnt. Ob die Opel-Leute dem Astra Caravan deswegen den Traditionsnamen raubten, ihn durch Sports Tourer ersetzten? Vorbei die Caravan-Erinnerungen der Siebziger, als Steppkes vom Esso-Tankwart Klebebildchen des Taucher-Helden Hans Hass bekamen, der furchtlos den Vorstoß in die (Meeres-)Tiefe wagte. Opel dagegen wagt mit dem neuen Kombi den furchtlosen Vorstoß beim Design.

Opel Astra Sports Tourer bietet 40 Liter weniger Kofferraumvolumen

Der Opel Astra Sports Tourer verabschiedet sich mit flüssigen Linien von der nüchternen Zweckform, folgt damit der von Insignia und Opel Astra Limousine vorgezeichneten Strategie. Freunde des Astra Caravan müssen also ganz stark sein, denn der Nachfolger bietet in seiner 18 Zentimeter längeren Karosserie 40 Liter weniger Maximalvolumen. Egal, meinen Sie? Weit gefehlt. Es gibt Leute, die diskutieren stundenlang über normkonformes Auslitern und Volumentrickserei. Seis drum, der im Vergleich zum Standard-Astra 28 Zentimeter längere und überschaubare 1.100 Euro teurere Kombi hat so was nicht nötig.
 
Hinter der Heckklappe des Opel Astra Sports Tourer findet das Reisegepäck einer vierköpfigen Familie, bei der erfahrungsgemäß jeder Wochenendausflug der überstürzten Flucht vor einer herannahenden Naturkatastrophe ähnelt, ebenso Platz wie das anderer Sportsfreunde. Glattflächig und unverbaut, gegen Aufpreis mit praktischen Zurrsystemen ausgerüstet, akzeptiert der Opel Astra Sports Tourer selbst Sperrgut. Die Lehnen der Rücksitze legen sich gern auch per Zug am Hebel im Kofferraum flach, worauf man bei entfernten Sitzflächen einen flachen Boden und 1.550 Liter Maximal-Volumen erntet. Das schafft 1,85 Meter Ladelänge und Reserven – Differenz zum Vorgänger hin oder her.

Zahlreiche praktische Ablagen im Opel Astra Sports Tourer

Wirklich nachdrücklich unterscheidet sich der neue Opel Astra Sports Tourer beim Thema Ablagen. Hier hat eine ganze Abteilung bereits bei der Limousine intensiv geforscht und nicht nur für Opel neue Maßstäbe gesetzt. Sinnvoll nutzbare Türtaschen, praktische Mittelablage, ordentlich dimensioniertes Handschuhfach: Die kleinen Dinge des Lebens kommen im Opel Astra Sports Tourer problemlos unter, ohne in verborgenen Nischen für immer unterzugehen.
 
Ums Unterkommen der Passagiere kümmert sich der Astra besonders fürsorglich, speziell, wenn die aufpreisigen Ergonomiesitze an Bord sind. Diese stützen Körper unterschiedlicher Statur hervorragend und ermöglichen dank straffen, ergonomischen Polstern sowie vielfältiger Verstellung über einen großzügigen Bereich entspanntes Reisen selbst über größere Distanzen.

Fahrwerk mit gelungenem Kompromiss zwischen Komfort und Dynamik

Fondpassagiere finden ebenfalls keinen Grund zur Klage. Es muss ja nicht gleich nach Istanbul gehen, wo die Fahrpräsentation stattfindet. Selbst dort, im kompakten Stadtverkehr, lässt der Sports Tourer seine Insassen fröhlich singen: Ich fahr mit meinem Opel durch Konstantinopel. Die leistungsfähige Zwei-Zonen-Klimaanlage mit Umluft stoppt den Metropolensmog, während das nicht mehr mit einem verlängerten Radstand versehene Fahrwerk rumpelige Passagen problemlos verdaut.

Kassierte der Vorgänger speziell in der Sport-Variante Kritik für seine recht straffe Abstimmung, gelang beim Opel Astra Sports Tourer ein feiner Kompromiss zwischen Komfort und Dynamik. Opel behielt zwar grundsätzlich die Verbundlenker-Hinterachse bei, verbesserte sie allerdings durch ein zusätzliches Watt-Gestänge. Gegen Aufpreis kommen elektronisch gesteuerte Adaptiv-Dämpfer dazu, die ihre Kraft situationsabhängig einstellen. Gelüstet dem Fahrer nach Sport, stellt die Lenkung des Opel Astra Sports Tourer mittels reduzierter Servohilfe ebenfalls auf stramm, und die Instrumentenbeleuchtung wechselt auf Rot.

Bedienung des Opel Astra Sports Tourer erfordert Eingewöhnung

Thema Instrumente: Sie sind nach wie vor rund und klar gezeichnet, die Mittelkonsole gewann je nach Ausstattung allerdings einige Knöpfe hinzu. Das kann leicht als verwirrend empfunden werden. Fakt ist, dass die Bedienung des Opel Astra Sports Tourer nicht nur wegen des seltsamen Drück-Ringes am zentralen Regler einiger Gewöhnung bedarf. Beeindruckend scheint das Armaturenbrett auf jeden Fall, besonders im Dunkeln, wenn die beleuchtete Tasten-Armada sowie das Ambiente-Licht für feine Cockpitatmosphäre sorgen. Zumal der Opel Astra Sports Tourer gegen Aufpreis Verkehrsschilder liest und sein Umfeld mit Adaptivlicht effizient erhellt.
 
Insgesamt bleibt der Sports Tourer dennoch bodenständig,was auch die Motorenpalette dokumentiert. Doppelkupplungsgetriebe gibt es ebenso wenig wie direkteinspritzende Benziner. Opel vertraut aufs Saugrohr, lädt die stärkeren Versionen des 1,4- und 1,6-Liters jedoch per Turbo auf. Der ausreichend kultivierte 1.4 Turbo garantiert mit 140 PS und 200 Newtonmeter Drehmoment trotz teils zögerlichen Ansprechens zügiges Fortkommen und auch mal einen kleinen Zwischenspurt – sinnvoll nicht nur im Istanbul-Getümmel. 

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