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Mitsubishi L200 2019 im Fahrbericht
So fährt der neue Macho-Pickup

Mit einer umfassenden technischen und optischen Überarbeitung tritt der Mitsubishi L200 ab sofort in Konkurrenz mit Ford Ranger & Co. Wir waren auf einer ersten Ausfahrt mit dem renovierten Pickup

Mitsubishi L200 Pickup Modelljahr 2019 Fahrbericht
Foto: Lena Willgalis

Nach der Premiere in Asien Ende 2018 ist es nun auch für Europa soweit: Der neue Mitsubishi L200 steht bei den Händlern. Obwohl es sich rein turnusmäßig um eine Modellpflege der 2015 erstmals bei uns angebotenen 5. Generation handelt, ist doch sehr viel anders. Und das sieht man.

Mitsubishi L200: Mehr als ein Facelift

Über 50 Prozent der Teile seien neu, so Mitsubishi, was nicht nur für die merklich maskuliner geformte Karosserie gilt, sondern auch für die Innereien. Wichtigste Neuerung ist die Maschine, der bisherige 4N15-Diesel wird von seinem kleineren Pendant 4N14 mit 2.268 Kubikzentimeter Hubraum abgelöst. Dieser Vierzylinder feierte auch erst kürzlich Deutschlandpremiere im Mitsubishi Eclipse Cross. Im neuen Mitsubishi L200 leistet der Voll-Aluminium-Motor 150 PS und erreicht mit 400 Newtonmeter Drehmoment etwas weniger als die bisherige 2,4-Liter-Maschine mit maximal 181 PS und 430 Nm. Dafür ist der neue Antrieb nach der Euro 6d-Temp homologiert, ein SCR-Kat mit AdBlue-Einspritzung liefert die Voraussetzungen dafür.

Unsere Highlights
Mitsubishi L200 Pickup Modelljahr 2019 Fahrbericht
Mitsubishi
Die Kabine entspricht dem bisherigen Modell, alles davor und dahinter wurde neu gestaltet

Die Karosserie des 2019er Jahrgangs ist ebenfalls in weiten Teilen umgestaltet. Gleich geblieben ist lediglich die Kabine mit den Türen, die komplette Ladefläche und alle Bleche ab der Frontscheibe sind hingegen komplett neu. Die steile, kantige Front endet nun vier Zentimeter höher als bisher, mit den flacheren Scheinwerfern (optional mit LED) entsteht eine völlig andere Optik als bisher. Der Innenraum wurde weniger stark überarbeitet. Die Mittelkonsole erhielt ein abgeändertes Design mit zusätzlichen Staufächern und mehreren USB-Ports, außerdem gibt es neue Instrumente und als Aufpreis-Option eine 360-Grad-Kamera. Komplett neu ist wiederum das optionale Automatikgetriebe, die klassische Wandlerautomatik verfügt nun über sechs Gänge. Auch Assistenzmäßig hat sich einiges getan:

  • Forward Collision Mitigation (FCM): erkennt Fahrzeuge und Fußgänger im Frontbereich.
  • Totwinkelwarnung (BSW mit LCA): erkennt Fahrzeuge hinter beziehungsweise schräg hinter dem eigenen Fahrzeug und unterstützt den Fahrer gegebenenfalls durch akustische und optische Warnsignale (Blinkleuchte im Fahreraußenspiegel) beim sicheren Fahrspurwechsel.
  • Rear Cross Traffic Alert (RCTA): hilft auf die gleiche Weise, beim Rückwärtsfahren Kollisionen zu vermeiden.
  • Ultrasonic Misacceleration Mitigation System (UMS): reduziert die Unfallgefahr durch zu starkes Betätigen des Gaspedals beim An- oder Rückwärtsfahren in Parkhäusern oder anderweitig beengter Umgebung.
  • Multi Around Monitor (assistiert durch Parksensoren): bietet einen komfortablen Überblick über die unmittelbare Umgebung durch Darstellung des Fahrzeugs aus der Vogelperspektive.

Mitsubishi L200 jetzt mit Offroad-Programmen

Eine weitere Neuerung sind vorwählbare Offroad-Fahrprogramme, dazu gesellt sich eine Bergabfahrhilfe. Geblieben ist es hingegen, das ist sehr zu begrüßen, beim einzigartigen Super-Select-Allradantrieb, der Heckantrieb sowie Allrad mit offenem und gesperrtem Zentraldifferential, sowohl im Straßengang als auch in der Geländeuntersetzung. erlaubt. Eine Hinterachs-Differentialsperre macht das Offroad-Angebot komplett.

Mitsubishi L200 Pickup Modelljahr 2019 Fahrbericht
Lena Willgalis
Fürs Gelände bringt der L200 neue Fahrprogramme und bewährte Antriebstechnik mit

Obwohl der 2019er-L200 beim ersten Aufeinandertreffen augenscheinlich ein völlig neues Fahrzeug ist, nach dem Einsteigen ist er ein alter Bekannter. Der 2,2-Liter-Diesel lässt nach dem Start keinen Zweifel an seinem Arbeitsprinzip, er ist deutlicher wahrnehmbar als im Eclipse Cross. Wie es dann weitergeht, entscheidet sich an den Wünschen des Käufers. Denn die jeweils mit sechs Gängen arbeitenden Getriebe, von Hand oder automatisch geschaltet, beeinflussen den Charakter des L200 sehr spürbar.

Der erste Teil der Testfahrt mit dem neuen Jahrgang gehört der Automatikvariante. Das Losfahren damit ähnelt ein bisschen dem Ablegen eines Bootes vom Steg, gleichmäßig und ohne übertriebene Hast setzt sich der L200 in Bewegung. Diese ausgesprochen komfortbetonte und in nur sehr überschaubarem Maße dynamische Fortbewegung bleibt im Automatik-L200 in allen Fahrsituationen erhalten. Die Gangwechsel geschehen weich und weit entfernt von jeder Hektik, auch dienstbares Zurückschalten an Gefällen oder dergleichen führt der Automat nicht in seinem Programm.

Die Automatik ist kein Fall für Hektiker

Einmal in Fahrt, ist der Vortrieb des neuen Dieselmotors in Verbindung mit dem neuen Automatikgetriebe durchaus brauchbar, doch der Antritt aus niedrigem Tempo oder dem Stand zieht sich ein bisschen hin. Die typische Ansprechverzögerung eines modernen Euro-6-Diesel trifft dabei auf ein betont emotionsfreies Getriebe: Vollgas, 21, 22, und schon geht es los.

Auf den ersten Metern scheint es anschließend schwer glaubhaft, dass es sich um dieselbe Maschine handelt, denn es wird in den Schaltgetriebe-L200 gewechselt. Viel spontaner, direkter hängt er am Gas, macht bei der Zwischenbeschleunigung ordentlich Druck und kommt auch beim Anfahren spürbar schneller aus dem Startblock. Wer beim Auto fahren auch einmal etwas mehr als Ruhepuls spüren möchte, hat hier die eindeutige Empfehlung.

Der neue Mitsubishi L200 im Video

Unabhängig vom Getriebe berichtet Mitsubishi auch von einer umfangreichen Überarbeitung des Fahrwerks. Neue Dämpferabstimmung, neue Federpakete hinten und geänderte Federrate vorne standen auf dem Auftragszettel der Ingenieure. Wirklich grundlegend anders als zuvor fühlt sich das aber nicht an. Das leichte Taumeln um die Längsachse und die auf groben Unebenheiten humorlos auskeilende Hinterhand teilt der Mitsubishi L200 auch weiterhin mit sehr vielen seiner Pickup-Kollegen. Bei normaler Fahrt erreicht das Fahrwerk einen ordentlichen Komfort, erst bei Herausforderungen von der Schlaglochpiste bis zur forcierten Serpentinenfahrt spürt man das Nutzfahrzeug dann doch deutlich.

So bleibt der Mitsubishi L200 auch in seiner überarbeiteten Form vom Anfühl- wie vom Nutzwertfaktor prinzipiell auf dem Level des bisherigen Modells, was sicher kein Nachteil ist. Denn der war ja bisher auch schon ein ordentliches Auto. Durch den aufwendigen Super-Select-Allradantrieb hat er auch weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal im Segment. Dafür wurden viele Details bei der Ausstattung auf den neuesten Stand gebracht und vor allem das bisher von einigen Kunden als zu brav empfundene Design erheblich dramatisiert. Dabei dürfte wohl auch der in Deutschland marktführende Pickup Ford Ranger eine Rolle gespielt haben, dessen kantige Gestaltung einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an seinem Verkaufserfolg hat.

Mitsubishi L200 Preise

Preislich zeigt sich Mitsubishi kundenfreundlich. Dank aufgewerteter Ausstattung (unter anderem mit Zentralverriegelung, Fensterhebern und Multimediasystem) ist die Basisversion ab 29.690 Euro effektiv sogar günstiger geworden. Die maximale Ausstattung (Version Top) kostet 43.390 Euro. Zur Markteinführung des neuen Modells bietet Mitsubishi Deutschland außerdem die spezielle „Intro“-Variante an. Basierend auf der Plus-Ausstattung (ab 34.890 Euro) sind die Intro-Modelle zusätzlich unter anderem mit LED-Scheinwerfern, zusätzlichen Assistenzsystemen und Klima-Automatik ausgerüstet. Auf die Intro-Variante (offiziell ab 37.990 Euro) gewährt Mitsubishi außerdem noch bis zum Jahresende einen Nachlass von 4.000 Euro.

Fazit

Mit dem neuen, kraftvollen Design reagiert Mitsubishi auf Kundenwünsche, denen der bisherige Auftritt des L200 zu brav war. Mit zusätzlichen Assistenzsystemen und dem Dieselmotor nach aktuellsten Abgasnormen ist auch die Technik wieder auf dem neuesten Stand. Das neue Automatikgetriebe ist in erster Linie gemütlichen Fahrern und für den häufigen Anhängerbetrieb zu empfehlen. Wer etwas dynamischer unterwegs sein möchte, sollte zur Schaltgetriebe-Version greifen.

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