Mini Cooper Cabrio: Neue Generation kommt 2025

Mini Cooper Cabrio (2025)
Ohne Dach im Go-Kart-Modus

Veröffentlicht am 20.11.2024

Mit dem neuen Cooper Cabrio ergänzt Mini die aktuelle Modellfamilie um eine bekannte Variation. Das Cooper Cabrio fährt mit dem bekannten Mini-Zuschnitt, wie gehabt vier Sitzplätzen sowie einem vollautomatischen Stofffaltverdeck vor. Also rollt es nun los, das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet rasch hoch, es besteht kein Grund zur Eile. Selbst als Cooper S nicht.

Mini Cabrio
Bernhard Filser

Das Cabrio rollt straff, aber geräuscharm und mit ordentlichem Federungskomfort über Unebenheiten. Die Sitzposition passt, du richtest dich rasch ein im Cockpit, ärgerst dich über das nutzlose Head-up-Display (kleine Zusatzscheibe wegen der steilen Windschutzscheibe), sonst aber nichts. Alle Informationen, die einem ein Auto heute unbedingt geben möchte, lassen sich prima von dem hochauflösenden zentralen Rund-Display mit 240 mm Durchmesser ablesen – und alle, die du brauchst auch. Die Geschwindigkeit zum Beispiel. Weil so als Cooper S, da sollte ja schon ein bisschen was gehen.

Also in den Sport-Modus schalten (sie können es nicht lassen, den weiterhin "Go Kart" zu nennen), Gas geben. Was dann folgt, ernüchtert doch arg, denn das maximale Drehmoment von 300 Nm lässt sich bestenfalls erahnen. Wuchtiger Durchzug? Quirliges Ansprechen? Packende Beschleunigung? Nö, eher nicht. Letztlich schaltet dazu auch das Getriebe etwas zu zögerlich. Das künstliche Ploppen aus der Abgasanlage beim Gaswegnehmen reißt’s sicher nicht raus. Aber in Kurven, da geht was? Och, na ja. Klar, der Mini will dir mit zackig ansprechender Lenkung suggerieren, dass er sich wüst-entschlossen in jede Kehre verbeißt. Letztlich geht der Viersitzer das Thema aber eher engagiert-sicher an. So sei es. Also wieder zurück in den Entspannungs-Modus, das Offenfahren genießen – und das geht wunderbar im Mini. Er strubbelt dich nicht durch, lässt dich jedoch jederzeit gerne an der Frischluft teilhaben. Schön. Wirklich. Eben auch, weil solche Gelegenheiten rar geworden sind.

Bekannte Optik, neues Heck

Formal fügt sich das Cooper Cabrio nahtlos in die neue Mini-Linie ein. Die Frontgestaltung mit in LED-Ringe gefassten LED-Rundscheinwerfern, dem achteckigen Kühlermaul mit fetter Querspange und ansonsten glatten Flächen deckt sich 1:1 mit dem des geschlossenen Mini Cooper. Gleiches gilt für die Seitenansicht des Zweitürers. Eigenständigkeit kommt am Heck ins Spiel. Sofort ins Auge fallen die neu gezeichneten LED-Rückleuchten. Die am Cabrio nach unten öffnende Heckklappe liegt zwischen den Leuchten, trägt mittig ein neu gezeichnetes Kennzeichenfeld und darüber nur noch eine schmale Griffleiste statt der durchgehenden Blende am geschlossenen Pendant. Die entsprechend neu geformte Heckschürze gibt sich rundlicher, verzichtet auf die integrierten Rückstrahler, reduziert den Diffusor-Anteil und punktet dafür mit einem schwarzen Querband.

Verdeck mit zwei Optionen

Das vollautomatische Verdeck lässt sich in zwei Optionen öffnen. Stufe eins agiert wie ein Schiebedach und fährt nur den vorderen Dachteil geschwindigkeitsunabhängig um 40 Zentimeter nach hinten. In Stufe zwei wird das Verdeck vollständig geöffnet und auf dem Kofferraum abgelegt. Das klappt auch in Bewegung, solange das Tempo 30 km/h nicht übersteigt. Für die vollständige Verwandlung veranschlagt Mini 18 Sekunden. Auf Knopfdruck schließt sich der Mini in nur 15 Sekunden. Der 215 Liter große Kofferraum schrumpft bei geöffnetem Verdeck auf 160 Liter. Das Stoffverdeck selbst ist in Schwarz oder optional mit grauem Union-Jack-Muster zu haben. Ein integriertes Überrollschutzsystem ist unsichtbar hinter den Rücksitzen montiert. Ein zwischen die Frontsitze montierbarer Windschutz reduziert Luftverwirbelungen und Windgeräusche bei offener Fahrt.

Die Cockpit-Landschaft stammt wie auch das Außendesign vom Mini Cooper. Im Cabrio dominiert ebenfalls das große runde Zentral-OLED-Display. Hinzu kommen ein sportlich gezeichnetes Lenkrad sowie die neue Kippschalterleiste. Weitere Informationen liefert dem Fahrer ein Head-up-Display. Die restliche Ausstattung und extra bezahlbaren Optionen entsprechen dem normalen Mini Cooper.

Vorerst nur drei Verbrenner

Die Antriebspalette für das Mini Cooper Cabrio umfasst zunächst nur drei Verbrenner. Alle treten mit zwei Litern Hubraum – verteilt auf vier Zylinder – an. Im Cooper-C-Basismodell stehen 163 PS und 250 Nm bereit. Damit erreicht das Cabrio aus dem Stand in 8,2 Sekunden 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 220 km/h. 204 PS und 300 Nm schieben im Cooper S Cabrio an. So gerüstet erreicht es eine Höchstgeschwindigkeit von 237 km/h und spurtet in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die dritte Option hört auf den Namen John Cooper Works, oder kurz JCW. Dessen Turbo-Triebwerk leistet 231 PS und 380 Nm. Damit geht es in 6,4 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 245 km/h. Geschaltet wird durchweg per Siebengang-Automatik, angetrieben werden ausschließlich die Vorderräder.

Wer aktuell eine elektrische Antriebsoption vermisst, muss sich noch gedulden: Sie kommen mit Verzögerung. Was kommen könnte, gibt der elektrische Cooper bereits vor. Die geschlossene Variante bietet 135 bis 160 kW (184 bis 218 PS) Antriebsleistung und dazu Reichweiten von 293 bis 402 Kilometer.

Die John Cooper-Works-Version

Neben dem bereits oben erwähnten stärksten Verbrenner im Programm kennzeichnen den JCW eine verstärkte Bremsanlage mit rot lackierten Sätteln, ein Hochglanz-schwarzer Grill mit breiten Belüftungsschlitzen und eine Frontschürze mit zusätzlichen Lufteinlässen und roten Reflektoren. Die LED-Scheinwerfer tragen im JCW einen horizontalen Tagfahrlichtstreifen. Die Rückansicht wird von einem schwarzen Heckdiffusor geprägt. Das Auspuffendrohr zeigt sich zentral positioniert. Exklusive Felgendesigns in den Größen 17 und 18 Zoll runden das sportliche Exterieur-Design ab. Weiter individualisieren lässt sich der JCW mit farblich abgesetzten Außenspiegelkappen und Streifen-Dekors auf der Haube.

Das JCW-Interieur setzt auf die Farbkombination schwarz-rot und mixt Kunstleder mit gestrickten Textiloberflächen. Hinzu kommen ein Sportlenkrad und Sportsitze. Der neue Go Kart-Modus trimmt Beleuchtung und Anzeigen auf Performance.

Marktstart und Preise

In Deutschland ist das neue Mini Cooper Cabrio ab Februar zu Preisen ab 31.200 Euro in den drei Ausstattungsvarianten Classic, Favoured und JCW zu haben. Zur Wahl stehen zwölf Lackfarben, die Außenspiegel können dabei farblich abgesetzt werden. Die JCW-Version kostet ab 44.650 Euro.

Dass das neue Mini Cabrio seine Käufer finden wird, gilt als sicher, war doch 2023 jeder fünfte verkaufte Mini ein Cabrio. Zudem, so ein Sprecher, sei die offene Version des Kleinwagens das Auto im Markenportfolio, mit dem die Kunden vergleichsweise höhere Jahres-Fahrleistungen abspulen.