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Mercedes CLS 63 AMG-Fahrbericht
Luxussportler mit 557 PS starkem V8-Herz

Mit dem Mercedes CLS 63 AMG kommt im März der viertürige Mercedes CLS in seiner stärksten Version mit bis zu 557 PS auf den Markt. auto motor und sport war bei der letzten Erprobungsfahrt in Kalifornien dabei.

1210, Mercedes CLS 63 AMG
Foto: Dirk Weyhenmeyer

Luxusautos gehören zum Wilshire-Beverly-Hills-Hotel wie die Luxusshops auf der anderen Straßenseite. Nobelkarossen stehen hier täglich Schlange. Meist schwarz, weiß oder silber, selten rot. Schon deshalb ist der Mercedes CLS 63 AMG der absolute Hingucker.

Ola Källenius, der neue AMG-Chef, und Entwicklungschef Tobias Mörs haben sich zur letzten Testfahrt mit dem Mercedes CLS 63 AMG verabredet. Es geht über die feinen Boulevards in Beverly Hills, über Highways, über verwinkelte Sträßchen hinauf in die Berge und wieder zurück an die Küste nach Santa Monica.

Mercedes CLS AMG lässt sich auch scharf schalten

Dabei soll, so Källenius, der neue Mercedes CLS 63 AMG vor allem eines beweisen: „Dass er cruisen kann.“ Auf kurzen Zwischensprints in den Bergen darf der neue AMG aber auch seine böse Seite zeigen. Dann stellt Källenius den Mercedes CLS 63 AMG „scharf“: Motor-Getriebe-Schalter auf „Sport Plus“, damit wird die Schaltzeit auf die Dauer eines Wimpernschlags reduziert. Für die Wechselkurven lassen sich auch die Dämpfer des Mercedes CLS 63 AMG in drei Stufen anpassen. Und der AMG-Boss, der früher in Brixworth den Mercedes-Formel 1-Ableger Performance Engines geleitet hat, spricht aus Erfahrung, wenn er verrät: „Für die Nürburgring-Nordschleife sollte man nicht mehr als Stufe zwei wählen.“

Wer möchte, kann im Mercedes CLS 63 AMG auch das ESP in zwei Stufen entschärfen: Mit „ESP Sport“ lassen sich selbst auf Rennstrecken ordentliche Rundenzeiten hinzaubern. „ESP off“ ist etwas für die Könner am Volant. Denn damit sind ordentliche Drifts möglich. Aber auch dann ist der elektronische Rettungsanker nicht ganz deaktiviert, sondern nur in einer Art Wachsam-Modus. Tobias Mörs beruhigt: „Normalerweise kommt man auch bei Renntempo auf der Nordschleife nicht in den Regelbereich.“ Nur wer richtig brutal bremst oder das Steuer extrem verreißt, aktiviert den elektronischen Schutzengel.

Mercedes CLS 63 AMG kann Cruiser und Sportwagen sein

Der Mercedes CLS 63 AMG hat zwei Seiten. In Beverly Hills gibt er den zahmen Cruiser. Er ist zwar sportlich straff abgestimmt, nervt aber nicht mit unnötiger Härte. Wer die Getriebe-Stufe C (Controlled Efficiency) wählt, der startet im zweiten Gang, aktiviert das Start-Stopp-Programm für die Ampelpausen – und könnte den Neuen Europäischen Fahrzyklus mit einem Verbrauch von gerade mal 9,9 Liter auf 100 Kilometer absolvieren.

Über den Nürburgring lässt sich das viertürige Mercedes CLS 63 AMG-Coupé aber auch in knapp unter acht Minuten und zehn Sekunden prügeln – mit den Serien-Pneus, versteht sich, den Conti Sport Contact 5. Im S-Modus stößt der aufgeladene Achtzylinder dann einen solch satten Motorsound aus, wie man ihn eigentlich nur von großen Saugmotoren kennt. Geschaltet wird mit knackigen Zwischengasstößen, und geht man vom Gas, verfällt die fein abgestimmte Soundanlage in ein wohliges Blubbern.

Erprobung des Mercedes CLS 63 AMG auf der Nordschleife

Das Fahrwerk des Mercedes CLS 63 AMG verfügt vorn über Stahlfedern und hinten über Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung. Die Vorderachse ist gegenüber der Serie um 24 Millimeter breiter. Und die elektromechanische Lenkung bringt nicht nur eine Ersparnis von 0,3 Litern im Verbrauchszyklus, sondern bietet in allen Tempobereichen variabel, je nach Fahrwerksmodus die passende Servounterstützung an. „Wichtig ist für die richtige Lenkcharakteristik aber zunächst die Elastokinematik“, verrät Mörs, der das komplette Fahrwerk und die elastischen Elemente der Radaufhängungen für die AMG-Ansprüche überarbeitet hat.

Mit einer Grobauslegung ging es zunächst auf die Teststrecke nach Papenburg, danach zum Nürburgring. „Zwei Runden auf der Nordschleife, anschließend auf die Eifel-Landstraßen, dann weiß man alles über ein Fahrwerk“, erklärt der Experte. Dass dann trotzdem für die reine Fahrwerksabstimmung 15.000 bis 20.000 Kilometer zusammengekommen sind, liegt auch an der Feinabstimmung der unterschiedlichen ESP-Stufen. Insgesamt hat es der Mercedes CLS 63 AMG bei seiner Entwicklung zum Kilometer-Millionär gebracht. Allein 500.000 Kilometer sind dabei bei Dauerläufen angefallen. Die sind bei AMG ein besonderes Stressprogramm, schließlich geht es dabei bis Tempo 300.

Performance-Paket sorgt im CLS 63 AMG für Extra-PS

Der normale Mercedes CLS 63 AMG wird zwar bei 250 km/h elektronisch eingebremst, wer aber das so genannte Performance-Paket wählt, der bekommt den Ladedruck von ein auf 1,3 bar angehoben. Statt 525 PS liegen dann satte 557 PS an. Dazu lässt sich das AMG Driver’s Package addieren: Es beinhaltet für den Mercedes CLS 63 AMG die Heraufsetzung der Höchstgeschwindigkeit auf 300 km/h und für den Fahrer die Teilnahme an einem Fahrertraining der AMG Driving Academy.

Mögen die Highspeed-Tests eine Herausforderung für den Mercedes CLS 63 AMG-Antrieb sein, so sind die 10.000 forcierten Kilometer auf der Nürburgring-Nordschleife eine Tortur, die jedes neue AMG-Modell vor dem Serienanlauf absolvieren muss. Dafür sind die letzten Testkilometer auf dem Beverly-Hills-Boulevard eine eher entspannte Übung, auch wenn sich Tobias Mörs dabei einige Notizen gemacht hat. Alles Punkte, die er bis zum Serienstart noch abarbeiten möchte.

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Technische Daten
Mercedes CLS 63 AMG
Grundpreis123.939 €
Außenmaße4996 x 1881 x 1406 mm
Kofferraumvolumen520 l
Hubraum / Motor5461 cm³ / 8-Zylinder
Leistung410 kW / 557 PS bei 5750 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Verbrauch9,9 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten