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Mercedes A-Klasse Fahrbericht
Erste Fahrt mit dem Facelift-Modell

Äußerlich kaum verändert, soll die Mercedes A-Klasse mit ihrem neuen Adaptiv-Fahrwerk spürbar komfortabler werden. Ob´s stimmt, klären wir auf einer ersten Fahrt.

Mercedes A-Klasse Facelift, 09/15, Fahrbericht, Front
Foto: Arturo Rivas

Ein subtiler Hinweis auf die Rückkehr zu alten Tugenden? Dieselmodelle tragen bei Mercedes kein CDI oder Bluetec mehr am Heck, sondern nur noch ein schlichtes „D“ – wie in den guten, alten Vorkammer-Zeiten, als ein Benz gern gemütlich sein durfte und nicht mit seinen Konkurrenten um die Wette wedeln musste. Dass man es bei der Abstimmung der 2012 vorgestellten A-Klasse übertrieben hat, weiß Mercedes inzwischen selbst.

Schon das Basis-Fahrwerk federt sanfter

Aus diesem Grund wurde das Fahrwerk bei der Modellpflege komfortabler abgestimmt, zudem stehen adaptive Dämpfer zur Wahl (1.238 Euro), deren Härtegrad sich regulieren lässt.

Unsere Highlights

Den silbernen Dynamic-Select-Schalter unseres A 220 Diesel daher gleich mal auf Comfort gestellt und los. Was sofort auffällt: Auf Querfugen und Frostaufbrüchen spricht die neue Federung sehr sensibel an, ohne weich zu wirken. Selbst den starken Anregungen tiefer Schlaglöcher nimmt sie die Spitzen, wodurch üble Rüttelpisten erträglich werden. Möglich wurde der Komfortgewinn unter anderem durch elektronisch gesteuerte Ventile in den Dämpfern, die den Durchfluss und damit die Härte regulieren.

Im Notfall wird es hart

Die Vorauswahl wird jedoch überstimmt, sobald Sensoren heftige Aufbaubewegungen oder Gierraten melden. In solchen Momenten stellt die Elektronik auf hart, um dem Fahrer die Kontrolle zu erleichtern. Derartige Situationen bleiben uns hier im Dresdner Umland, wo Mercedes erstmals Journalisten hinters Steuer der neuen A-Klasse lässt, zum Glück erspart. Wir genießen daher die gleichmäßig dahinschlängelnden Landstraßen, die wir dank gefühlvoller, nicht übertrieben spitz ausgelegter Lenkung präzise durchpflügen und freuen uns über den stabilen Geradeauslauf auf der Autobahn. Der durchzugskräftigen 177-PS-Diesel (sieben PS mehr als bisher) hat erwartungsgemäß keine Mühe mit dem A, beim Ausdrehen klingt er jedoch recht kernig.

Das grobe Abrollen über sächsisches Kopfsteinpflaster ist hingegen den mächtigen 18-Zoll-Rädern geschuldet. Kleinere Räder dürften den Komfort daher weiter erhöhen.

Mercedes A-Klasse mit unterschiedlichen Fahrmodi

Was ebenso auffällt ist, wie stark die Fahrmodi den Charakter des ganzen Autos beeinflussen: Auf Sport wird nicht nur die Federung härter, der 2,1-Liter-Diesel reagiert auch wesentlich motivierter auf Gaspedalbewegungen, während die Servolenkung ihre Unterstützung zurück fährt. Auf Eco wiederum verkneift sich das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe hektisches Zurückschalten soweit es geht und nutzt stattdessen lieber die 350 Nm Drehmoment des Dirkteinspritzers.

Ansonsten halten sich die Änderungen in Grenzen: Die neuen Schürzen und Lampen-Designs (vorn mit LED- statt Xenon-Licht als Option) dürfte nur Experten auffallen, ebenso der größere Navigations-Monitor. Ab Anfang 2016 soll das Infotainment immerhin Apps vom Smartphone über die Schnittstellen Apple Carplay und Mirrorlink wiedergeben. Da auch Navigations-Apps laufen, dürften sich viele A-Klasse-Käufer den happigen Aufpreis von über 3.500 Euro für das Comand Online sparen.

Ebenfalls sparen lässt sich mit dem neuen Basis-Benziner im A 160 (1,6-Liter mit 102 PS) der den Einstandspreis auf 23.746 Euro reduziert. Am anderen Ende der Leistungsskala bekam der Zweiliter-Turbo im A 45 AMG 21 Extra-PS und leistet jetzt 381 PS.

Das neue Design kommt gut an

Platzangebot und Übersichtlichkeit bewegen sich jedoch nach wie vor auf bescheidenem Niveau, was dem Absatz der A-Klasse jedoch nicht geschadet hat: Im Vergleich zum pragmatischen Hochsitz-Vorgänger legte der Baby-Benz um 60 Prozent zu, während der Altersschnitt der Käufer um 13 Jahre sank. Zusammen mit den neuen Varianten wie dem CLA verkauft Mercedes mehr als doppelt so viele Fronttriebler wie früher. Ein komplettes Zurück zu alten Tugenden wird es also trotz „D“ am Heck nicht geben.

Technische Daten
Mercedes A 220 d Kompaktlimousine
Grundpreis35.545 €
Außenmaße4299 x 1780 x 1433 mm
Kofferraumvolumen341 bis 1157 l
Hubraum / Motor2143 cm³ / 4-Zylinder
Leistung130 kW / 177 PS bei 3600 U/min
Höchstgeschwindigkeit224 km/h
Verbrauch4,0 l/100 km
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten