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Land Rover Discovery Sport (2020) Fahrbericht
Feiner Brite mit neuer Technik

Der Land Rover Discovery Sport erhält eine kompett neue Basis und viel neue Technik. Auf einer ersten Ausfahrt in der zweiten Generation checken wir, was der schicke SUV drauf hat

Land Rover Discovery Sport MY 2019 Fahrbericht
Foto: Land Rover

Einen Bestseller zu renovieren ist keine leichte Aufgabe, und ein solcher Bestseller ist der Discovery Sport für Land Rover definitiv: Rund 475.000 Exemplare konnten die Briten bislang weltweit absetzen. Das hat den 2015 erstmals als Nachfolger des Freelander vorgestellten Kompakt-SUV prompt an die Spitze der Land Rover-Verkaufsstatistik katapultiert. Entsprechend behutsam fallen die optischen Änderungen aus, was Außenstehende zu der Fehlinterpretation führen kann, hier handele es sich lediglich um ein Facelift.

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Land Rover Discovery Sport MY 2019 Fahrbericht
Land Rover
Auch innen ganz neu: Die zweite Generation des Discovery Sport

Tatsächlich steht aber zum Herbstbeginn die zweite Generation des Discovery Sport bei den Händlern, die auf einer neuen Plattform aufbaut. Diese „PTA“ (Premium Transverse Architecture) genannte Basis wird bereits für den Range Rover Evoque eingesetzt und wurde auch im Hinblick auf die Elektrifizierung (aus der bisherigen, noch von Ford geerbten Plattform heraus) entwickelt, um ausreichend Platz für eine Traktionsbatterie bereitzustellen. Ein weiteres wichtiges Markmal dieser neuen Rohbau-Stuktur ist deren höhere Steifigkeit, Land Rover spricht von einer Verbesserung um 13 Prozent.

Die im Vergleich zum Vorgänger markantesten Karosserieänderungen sind an den Leuchten zu entdecken, die hinten wie vorne mit einem neugestalteten Design für die LED-Bänder auffallen. Außerdem wurde mit neuen Ablagen und neu konstruierten Sitzen mehr Platz im Innenraum geschaffen, obwohl sich die Abmessungen der zweiten Generation nur um wenige Millimeter von den Maßen des Vorgängers unterscheiden.

Land Rover Discovery Sport jetzt als Mildhybrid

Zum technischen Rüstzeug gehören außerdem neue Motoren. Mit Ausnahme des frontgetriebenen Basismodells des Land Rover Discovery Sport erhalten die übrigen Varianten (Zweiliter-Turbobenziner mit 200 oder 249 PS, Zweiliter-Turbodiesel mit 150, 180 oder 204 PS) aktuelle Mildhybrid-Technik mit Riemen-Startergenerator und 48-Volt-Teilsystem angeschnallt. Im Frühjahr 2020 soll schließlich ein Plug-in-Hybrid folgen, zu dessen Daten (Reichweite, Verbrauch, Leistung) bislang bei Land Rover jedoch noch eisernes Schweigen herrscht.

Land Rover Discovery Sport MY 2019 Fahrbericht
Land Rover
Formal unterscheidet sich der Discovery Sport kaum von der ersten Generation

Völlig neu gestaltet wurde auch der Innenraum des Discovery Sport. Volldigitale Instrumente und die bereits optisch um mindestens eine Generation verjüngte Mittelkonsole mit dem neuen Bedienkonzept fallen im Vergleich zum Vorgänger als Erstes ins Auge. An anderer Stelle gab es einen Schritt zurück: Der automatisch herausfahrende Drehschalter zur Getriebesteuerung der Automatikmodelle (nur die Frontantriebs-Dieselbasis gibt es mit einem Handschalt-Getriebe) ist nun Geschichte. Er weicht einem klassischen, aber letztlich deutlich besser bedienbaren Schalthebel.

Die Mittelkonsole beherbergt im oberen Teil ein stark in die Breite gezogenes Multimedia-Display, das darunter liegende glattflächige Bediendisplay reduziert die mechanischen Schalter und Regler stark. Interessant und nach kurzer Eingewöhnung problemlos bedienbar ist die Mehrfach-Belegung der beiden Drehschalter, die sich zur Gebläse- und Temperatursteuerung ebenso einsetzen lassen wie für die Sitzklima-Bedienung oder zur Einstellung der verschiedenen Gelände-Modi des Terrain Response-Systems. Im Vergleich dazu wirkt das Multimediasystem weniger überschaubar und mit vielen, durch das ungewöhnliche Bildschirmformat sehr kleinen Funktionssymbolen überfrachtet.

Land Rover Discovery Sport MY 2019 Fahrbericht
Land Rover
Neues Bedienkonzept in der Mittelkonsole

Beim Raumangebot für die Passagiere bietet der neue Land Rover Discovery Sport in der Praxis keine großen Unterschiede. Die optionale dritte Sitzreihe ist für Kinder und Jugendliche bis 1,5 Meter Größe konzipiert, auf der Haupt-Rücksitzbank finden auch Erwachsene genügend Raum zur Entfaltung. In der ersten Reihe wird man spürbar von Tür und hochgezogener Mittelkonsole eingerahmt, die seitliche Bewegungsfreiheit speziell für die Beine ist damit ein bisschen limitiert. Das schafft allerdings auch ein gewisses „Trutzburg“-Feeling.

Viel mehr Cruiser als Sportler

Bei der ersten Ausfahrt standen die beiden Top-Motorisierungen des neuen Land Rover Discovery Sport zur Verfügung, der D240 MHEV-Diesel und der P250 MHEV-Benziner. Im direkten Vergleich lautet das erste, etwas ungewöhnliche Fazit: Weltbewegende Unterschiede zwischen den beiden Motorkonzepten gibt es nicht wirklich. Wie bereits die Papierwerte erahnen lassen (der 250-PS-Benziner schafft Nullhundert in 7,6 Sekunden, der 240-PS-Diesel in 7,7 Sekunden) kann man beim Kaufentscheid zwischen Diesel und Benziner die dynamischen Eigenschaften problemlos ignorieren. Das liegt auch daran, dass der 240-PS-Diesel mit Twinturbo und Startergenerator praktisch kein „Turboloch“ kennt und über den gesamten Drehzahlbereich gleichmäßig anschiebt.

Gleichermaßen für beide Varianten gilt jedoch auch, dass man dem Discovery-Beinamen „Sport“ zumindest im ursprünglichen Sinne keine übermäßige Bedeutung zumessen sollte. Wirklich sportlich ist weder der Antritt an sich noch das Schaltverhalten der in allen Versionen identisch übersetzten Neunstufen-Automatik, das Lenkgefühl (stark gedämpft) und das Kurvenverhalten des Fahrwerks (eher mit leichter Schlagseite) schließen sich dem an. Im Umkehrschluss kann jedoch festgestellt werden, dass man den Discovery Sport eigentlich besser Discovery Cruiser getauft hätte. Denn eben dieses Cruising beherrscht der neue Kompakt-Land Rover auf sehr hohem Niveau.

Der neue Land Rover Discovery Sport im Video

Eine ausgezeichnete Schalldämmung lässt weder das Abroll- noch das Motorgeräusch markant ins Innere dringen, auch der Fahrtwind streicht kaum hörbar ums Gehäuse. So sind Diesel und Benziner selbst akustisch während der Fahrt kaum auseinander zu halten. Der neue Land Rover Discovery Sport ist innen ein sehr leises Auto (in dem der lauteste Blinker-Klicker ever um so mehr auffällt) und er federt auch sehr kommod. Sowohl mit dem aufpreispflichtigen adaptiven Dämpfersystem als auch mit dem Standardfahrwerk ist es aller Ehren wert, was die Entwickler an Komfort aus dem Stahlfeder-Fahrwerk geholt haben. Das spürt man auf der Straße bei Unebenheiten ebenso wie bei der flotten Fahrt auf unbefestigten Wegen.

Land Rover Discovery Sport Preise

Bei den Preisen des Land Rover Discovery Sport, Modelljahr 2020, wurde ebenfalls nachgelegt. Den theoretischen Einstieg markiert das handgeschaltete Frontantriebs-Modell mit 150-PS-Diesel, der wohl kaum auf irgendeinem Einkaufszettel landen wird – 37.050 Euro. Die günstigste Allrad-Variante liegt, ebenfalls mit 150-PS-Selbstzübnder, aber bereits automatisch schaltend, bei 42.150 Euro. Ans Ende der Preisliste gelangt man mit dem, jetzt wird es lang, Land Rover Discovery Sport R-Dynamic HSE für 63.650 Euro (Benziner, 250 PS) oder 64.050 Euro (Diesel, 240 PS).

Fazit

Die zweite Generation des Discovery Sport überzeugt als familienfreundliches, komfortables Reiseauto, aber eher nicht als besonders sportlicher Kurvenräuber. Die Entscheidung zwischen Benziner und Diesel lässt sich nicht anhand der Fahrleistungen treffen, auch preislich gleichen sich die Varianten. Eventuell hilfreich: Die starken Diesel dürfen 500 Kilo mehr ziehen als die Benziner.

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