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Kia Sportage 2.0 CRDI AWD im Fahrbericht
Kias neue Kante - der Sportage 2011 wird erwachsen

Mit dem neuen Kia Sportage haben die Koreaner großes vor. Das Kompakt-SUV soll auf Augenhöhe mit der deutschen Premium-Konkurrenz spielen. Im Fahrbericht das Topmodell 2.0 CRDI AWD mit 136 PS

Kia Sportage 2.0 CRDI 2011 Fahrbericht
Foto: Kia

Sieben Jahre: Mit diesem Versprechen startet der neue Kia Sportage in den Verkauf. So lange gibt Kia auf das Kompakt-SUV Garantie und macht damit deutlich, wie überzeugt man in der Frankfurter Europa-Zentrale von der Qualität der dritten Generation ist. Der neue Sportage ist weit von Korea entfernt: Design und Entwicklung fanden in Deutschland statt, die Fertigung läuft in der Slowakei – der Sportage ist ein echter Europäer. Und trifft zielsicher die hiesigen Geschmacksnerven. Vom barocken Styling des ersten Sportage und dem bieder-braven Weltauto-Image der Generation zwei ist beim neuen Modell nichts mehr zu entdecken

Unsere Highlights

Gute Verarbeitung, günstige Extras

Im Gegensatz zum betont sportlich gezeichneten Schwestermodell Hyundai iX35 gibt der Kia Sportage den Macho. Große Flächen, niedrige Fenster, hohe Gürtellinie – der stämmige Auftritt ist gelungen. Dabei wirkt der Sportage wuchtiger als er ist: mit 4,44 Meter Länge und 1,63 Meter Höhe hat er das Attribut „Kompakt“ durchaus verdient.

Das Interieur ist gefällig gezeichnet, Verarbeitung und verbautes Material auf hohem Level. Bereits die Basisversion Attract ist recht zuvorkommend ausstaffiert, der Preis beginnt für den Diesel-Allrad bei 25.600 Euro. In den Ausstattungslinien Vision (27.200,-) und Spirit (30.600 Euro) kann der Komfort noch beträchtlich gesteigert werden, zur Wahl stehen unter anderem Xenon-Licht, Lederausstattung oder DVD-Navi. Die Aufpreis-Extras sind verhalten bepreist – 1.000 Euro für die Sechsstufen-Automatik, 750 Euro für die Lederausstattung, das hat im Marktvergleich familiären Charakter.

Der Kia Sportage 2.0 CRDI gibt sich betont sportlich

Die Fahrwerksabstimmung des Kia Sportage 2.0 CRDI ist auf der straffen Seite daheim. Auf schlechten Straßen wirkt die stramme Abstimmung fast ein bisschen zu sportlich, wozu die 18-Zoll-Niederquerschnittsbereifung (Serie beim Spirit) ihren Teil beiträgt. Das Kurvenfahrverhalten ist neutral und sicher, mit wenig Seitenneigung lässt sich der Sportage zügig bewegen. Hilfreich für forcierte Fahrweise ist der neue Allradantrieb, den Kia bei den Spezialisten von Steyr in Graz zukauft. Der Dynamax getaufte Allrad funktioniert ähnlich wie BMW’s X-Drive-System, er verteilt die Kraft bereits vorsorglich anhand von Sensordaten zwischen den Achsen, statt darauf zu warten, dass Schlupf auftritt. Die geschwindigkeitsgeregelte Servolenkung wird mit zunehmendem Tempo spürbar härter und direkter, während sie sich im langsamen Rangierbetrieb nahezu mit dem kleinen Finger bewegen lässt.

Das Raumangebot des Kia Sportage ist nicht überwältigend

Sportlichkeit zeigt der neue Kia nicht nur beim Fahrverhalten. Auch die Innenraum-Verhältnisse sind eher knackig gehalten. Während die Sitzposition vorne noch recht kommod ist, geht es auf den Rücksitzen schon deutlich kompakter zu. Die Sitze an sich bieten einen guten Komfort, allerdings ist die Kniefreiheit knapp bemessen und die Bank recht tief montiert. Das Ladevolumen (326 bis 1.353 Liter) ist in dieser Klasse ebenfalls am unteren Limit.

Der Zweiliter-Diesel geht recht munter ans Werk

Bei den Fahrleistungen gibt sich der Kia Sportage 2.0 CRDI generöser. Der Zweiliter-Motor steht mit 319 Newtonmeter gut im Futter und geht willig zur Sache, er hat auch mit weniger Gewicht zu kämpfen als beim Vorgängermodell – um ausstattungsabhängig bis zu 160 Kilo wurde das Leergewicht gegenüber der zweiten Generation reduziert. Dabei fühlt sich der Kia flotter an, als ein Blick auf die Papierwerte (0-100 11,3 Sekunden, Spitze 181 km/h) vermuten lässt. Ob sich die versprochenen 5,7 Liter Verbrauch erreichen lassen, muss allerdings der kommende ausführliche Test zeigen. Beim ersten Fahrtermin vermeldete der Bordcomputer noch deutlich höhere Werte zwischen sieben und acht Liter im Schnitt.

Für Sparfüchse liefert Kia gegen Ende des Jahres zwei kleinere Motoren nach, der Benziner (Direkteinspritzer, 1,6 Liter 140 PS) und der Diesel (1,7 Liter, 115 PS) kommen dann mit Start/Stop-System, allerdings ohne Allrad. Damit beschränken sich die ohnehin sehr verhaltenen Offroad-Ambitionen des neuen Sportage dann endgültig auf leichte Feldwege.

Fazit:

Der neue Kia Sportage hat das Zeug dazu, bei den Kompakt-SUV tüchtig abzuräumen. Stilsicheres Design, gute Ausstattung, sauberes Fahrverhalten und eine zurückhaltende Preisgestaltung stehen auf der Haben-Seite, die Sieben-Jahres-Garantie schenkt zusätzlich Sicherheit.

Technische Daten
Kia Sportage 2.0 CRDi 4WD Attract
Grundpreis25.980 €
Außenmaße4440 x 1855 x 1635 mm
Kofferraumvolumen465 bis 1353 l
Hubraum / Motor1995 cm³ / 4-Zylinder
Leistung100 kW / 136 PS bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit181 km/h
Verbrauch6,0 l/100 km
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