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Fahrbericht Kia Sorento 2015
Großangriff aus Korea

Der neue Kia Sorento ist deutlich gewachsen und kommt mit reichlich Premium-Touch. Wir waren mit dem neuen Modell erstmals in Europa unterwegs.

Kia Sorento 2014
Foto: Kia

Da hat einer Ambitionen auf die SUV-Oberklasse: dem neuen Kia Sorento merkt man an, dass er sich nicht mehr nur mit der Konkurrenz aus Fernost anlegen möchte. Optik, Auftritt und Ausstattung machen klar: vor der dritten Generation Sorento sollen sich auch die Europäer fürchten.

Mehr Lifestyle, weniger Offroad

War der erste Kia Sorento, der 2002 auf den Markt kam, noch ein waschechter Geländewagen, änderte sich dies bereits mit der zweiten Generation 2009 sehr deutlich. Leiterrahmen, hintere Starrachse und die Geländeuntersetzung wurden gestrichen, stattdessen legte sich der Kia Sorento viel Komfort und Luxus zu. Der Verkaufserfolg gab den Entwicklern recht.

Unsere Highlights

Für den neuen Kia Sorento III wurde abermals kräftig umgestrickt. Die Kombination aus deutlichem Längenwachstum um fast zehn Zentimeter und einer reduzierten Höhe (minus 15 mm) geben dem neuen Kia Sorento eine gestrecktere, dynamischere Optik, die von der inzwischen wohl unvermeidlichen hohen Gürtellinie mit relativ kleinen Fensterflächen noch unterstrichen wird. Viel Blech, wenig Glas in der Seitenansicht, die D-Säule reckt sich oben weit bis in Höhe des Türausschnitts. Das sind nicht die einzigen Eigenständigkeiten der neuen Designsprache: auffällig sind auch der nahezu senkrecht stehende große Kühlergrill und die weit nach hinten geführten, "zugekniffenen" Scheinwerfer mit LED-Leiste.

Kia Sorento 2015: mehr Luxus

Mit der auf 4,78 Meter gewachsenen Außenlänge gewinnt der Sorento auch wieder Abstand zum Kia Sportage. Dies umso mehr, wenn die aufpreispflichtige dritte Sitzreihe bestellt wird, die aus dem neuen Kia Sorento einen Siebensitzer macht. MIt Gelände hat die dritte Generation Sorento allerdings noch weniger am Hut als der direkte Vorgänger, dem auch schon viel Kletterkunst abhanden kam. Die geringe Bodenfreiheit sowie die schwachen Rampen- und Böschungswinkel reduzieren das Einsatzgebiet des neuen Sorento auf Straße plus Schotter.

In Deutschland wird es den neuen Kia Sorento vorerst nur mit einer Motorisierung geben. Der überarbeitete Vierzylinder-Diesel mit 2,2 Liter Hubraum leistet 200 PS und liefert maximal 441 Newtonmeter Drehmoment ab. Antriebseitig besteht die Wahl zwischen einem manuellen Getriebe und einer Wandler-Automatik (jeweils sechsstufig), die Schaltgetriebe-Version ist auch mit reinem Frontantrieb zu haben. Zu unserer ersten Testfahrt trat der Sorento mit Automatikgetriebe an. Dies wird, so die Marktprognose seitens Kia, auch die Kundschaft so wollen, rund 90 Prozent der Sorentos werden mit Allrad und Automatik geordert. Schade dabei: mit Automatik darf der Sorento lediglich zwei Tonnen an den Haken nehmen, der Schaltgetriebe-Version werden 500 Kilo mehr Anhängelast genehmigt.

Der erste Eindruck des Innenraums zeugt vom großen Ehrgeiz der Entwickler. Aufgeräumt mit klar gegliederten Bedieninseln im großflächigen Cockpit, das Display des Multimediasystems ist sauber samt den Lüfterdüsen mit Chrom umrandet. Die Materialauswahl fasst sich gut und hochwertig an. Lediglich die Idee, dem geschäumten Kunststoff mittels einer Pseudo-Naht einen Leder-Look zu bescheren, wirkt etwas kurios.

Auffällig geräumig kommt der neue Kia Sorento daher. Das Längenwachstum ist vorne wie hinten deutlich spürbar. Die Sitze hinterlassen einen hochwertigen Eindruck, in der zweiten Sitzreihe ist reichlich Beinfreiheit zu vermelden. Für ein "nur" 4,8 Meter langes SUV ist die Gepäckraumlänge durchaus beachtlich. Erst wenn per Zug an einer Schlaufe die dritte Sitzreihe (getrennte Einzelsitze) aus dem Ladeboden aufpoppt, hat es sich naturgemäß mit Großeinkauf und Urlaubsgepäck erledigt.

Guter Schub, feine Federung

Der Vierzylinder-Diesel ist auch im neuen Kia Sorento kein Leisetreter. Sein Arbeitsprinzip nagelt er fröhlich in die Welt hinaus, wobei die gute Geräuschdämmung im Innenraum viel davon ausblendet. Wird der 200-PS-Motor gefordert, ist es allerdings vorbei mit vornehmer Zurückhaltung. Dabei geht es keineswegs laut zu im neuen Kia Sorento, im Gegenteil. Wenig Windgeräusche, die mechanischen Rollgeräusche sind ebenfalls in Richtung unmerklich abgedimmt, lediglich der Reifen-Singsang ist stets hintergründig präsent. Insgesamt muss sich der neue Sorento in dieser Disziplin nicht vor dem hochpreisigen Wettbewerb verstecken.

Obwohl die Automatik dem neuen Sorento ausweislich der technischen Daten etwas Nachdrücklichkeit nimmt (9,6 Sekunden auf Tempo 100, mit dem Schaltgetriebe sind es 9,0), fühlt sich das Auto ausreichend potent an. Schon aus niedrigen Drehzahlen heraus gibt es beachtlichen Schub, die Durchzugskraft ist auf hohem Niveau. Ein ähnlich hohes Niveau lässt sich dem neuen Fahrwerk attestieren. Feinfühlig abgestimmt blendet es kleine Stöße weitgehend aus und bleibt auch bei groben Verwerfungen auf der Fahrbahn komplett gelassen.

Die geschwindigkeitsabhängig geregelte Lenkung mit ihrer elektrischen Unterstützung fühlt sich etwas synthetisch an. Bei niedrigem Tempo sehr leichtgängig, später spürbar verhärtend und direkter agierend, könnte sie etwas mehr Rückmeldung vermitteln. Präzise dirigieren lässt sich der neue Kia Sorento dennoch. Mit einem Fahrmodus-Schalter, der die drei Stufen "Eco", "Normal" und "Sport" anbietet, wird die Lenkanlage noch weiter beeinflusst, außerdem ändern sich entsprechend die Schaltarbeit des Automatikgetriebes.

Optional lässt sich der neue Kia Sorento ausgesprochen üppig ausstaffieren. Neben den heute üblichen Assistenzsystemen gibt es unter anderem eine Einparkautomatik, klimatisierte Vordersitze, eine separate Klimatisierung für die dritte Sitzreihe und Nettigkeiten wie ein beheizbares Lenkrad oder den Querverkehrs-Assistenten zum gefahrlosen ausparken. Bereits die Basisversionen Edition 7 (nur Frontantrieb, ab 34.990 Euro) und Vision (ab 36.990 Euro) sind beachtlich ausgerüstet. So ist bereits bei den Vision-Modellen unter anderem ein Navigationssystem, Klima-Automatik, Sitzheizung vorne und hinten sowie eine Rückfahrkamera Serie. Topversion ist die Kia Sorento Platinum Edition (51.190 Euro), die nahezu alle verfügbaren Optionen an Bord hat. Aufpreispflichtig sind hier nur noch die dritte Sitzreihe (900 Euro) und der Metallic-Lack.

Ein wichtiges Extra gibt es jedoch ohne Aufpreis für alle Modelle: sieben Jahre Garantie. Da ist Kia der Konkurrenz deutlich voraus.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten