Honda Prelude: Neuer Hybrid-Sportwagen kommt ab 2026 nach Europa

Honda Prelude 2026
Sportwagen-Klassiker kommt als Hybrid zurück

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Veröffentlicht am 22.07.2025

Endlich mal kein neuer SUV. Honda gibt mit der sechsten Auflage des Prelude dem Coupé eine Chance. Rein elektrisch? Nein, den 2+2-Sitzer, dazu später mehr, befeuert ein serieller Hybridantrieb mit 184 PS/135 kW. Wir kennen ihn prinzipiell aus dem Civic.

Weil Hybride in der Vergangenheit zwar als sparsame, aber immer ein wenig blutleere Antriebe aufgetreten sind, hat sich Honda für das neue Coupé etwas Spezielles einfallen lassen. Einen Modus, den die Japaner S+ Shift nennen. Wird er per Knopfdruck angewählt, simuliert der Honda Prelude ein achtstufiges Getriebe, dessen Gänge per Schaltpaddel am Lenkrad gewechselt werden können oder, wie bei einem Automatikgetriebe, je nach Geschwindigkeit, von der Technik des Autos selbstständig eingelegt werden. Und das gelingt überraschend gefühlsecht, obwohl die Antriebseinheit eigentlich stufenlos ausgelegt ist.

Rein elektrisch bis 130 km/h

Meist wird der Honda Prelude von seinem E-Motor (315 Nm Drehmoment) bewegt. Sein Zweiliter-Vierzylinder betätigt sich dann als Generatortriebwerk, damit der an der Vorderachse montierten E-Maschine nicht die Elektronen ausgehen. Erst bei Geschwindigkeiten jenseits der 130 km/h bekommt der Benziner einen direkten Durchgriff auf die Antriebsräder. Der Fahrer merkt davon nichts, den Übergang zwischen elektrischem und benzingetriebenem Vortrieb haben die Techniker gut verschliffen.

Honda Prelude 2026
Honda

In den beiden Modi GT und Comfort spielt der Prelude Stärken bei Langstrecken-Tauglichkeit und ansprechendem Federungskomfort aus. Aber er kann auch anders. S+ Shift beeinflusst den Antrieb, die Lenkung, aktive Dämpfer und den Sound des Antriebs. Der Fronttriebler wird für die flotte Landstraßenrunde konditioniert, er wankt weniger und erfreut mit weitgehend neutralem Handling. Er schiebt in der geschärften Abstimmung erst spät und dann gut beherrschbar über die Vorderräder, trompetet bei Gangwechseln durchaus angriffslustig, aber nicht vulgär.

Chassis stammt vom Civic Type R

Honda setzt den Prelude auf dem Chassis des Civic Type R auf, verkürzt jedoch den Radstand. Damit ist das Platzangebot im Prelude so ausgelegt, dass zwar vorn Personen bis gut 1,9 Metern Körpergröße kommod untergebracht sind, aber im Fond definitiv niemand sitzen kann, so viel zum Thema 2+2-Sitzer.

Exakte Werte für die Außenabmessungen oder das Kofferraumvolumen standen zum Zeitpunkt der Testfahrt nicht zur Verfügung. Auch der genaue Termin der Markteinführung (im Jahr 2026) und der Preis bleiben vorerst ein Geheimnis. Selbst zum Thema Wettbewerber gibt es von Honda keine definitiven Angaben. Mit der Alpine (ab 64.450 Euro) und dem BMW 2er Coupé (ab 45.700 Euro) stehen immerhin zwei potenzielle Konkurrenten beim Handel.

Einen ersten Ausblick auf einen kommenden Honda-Sportwagen lieferte das Prelude Concept, das im Vorfeld der Messe-Präsentation in Tokyo im Herbst 2023 noch als Honda Specialty Sports Concept angekündigt wurde. Zunächst war der neue Honda Prelude nur für den japanischen Markt vorgesehen. Mit der Europa-Premiere des Prelude Concept auf dem Goodwood Festival of Speed im Juli 2024 bestätigen die Japaner aber, dass der Prelude auch Teil des Honda-Modellportfolios in Europa wird. Während der Fahrpräsentation beim Goodwood Festival of Speed im Juli 2025 enthüllte Honda den Prelude vollständig und legte auch offizielle Bilder vom Innenraum nach.

Erster Blick in den Innenraum

Wenig überraschend steht auch beim Interieur der aktuelle Civic Pate. Im Prelude gibt es ein Instrumenten-Display ebenso wie einen zentralen, mittig oben auf dem Armaturenbrett thronenen Infotainment-Touchscreen. Auf der Mittelkonsole finden sich allerlei Drucktasten, darunter jene für die Getriebesteuerung und die Fahrmodi. Stark konturierten Sportsitze weisen integrierte Kopfstützen und zweifarbige Akzentstickereien auf, während das unten abgeflachte Sportlenkrad über eine Zwölf-Uhr-Markierung verfügt. Auf den hinteren Sitzen geht es im Prelude coupétypisch beengt zu.

Honda Prelude 2026
Honda

Frühere Spekulationen über Honda-Sportwagen

Bereits weit im Vorfeld der Japan Mobility Show gab es verschiedene Gerüchte über einen Elektro-Sportwagen von Honda. Tom Gardner, Honda Europa Vizepräsident, erklärte gegenüber dem britischen Magazin "Autocar", wie erfreut der japanische Autobauer über die vielen positiven Reaktionen auf den neuen Civic Type R ist. Leistung und Performance sind ein wichtiger Teil der Marke Honda. Dann folgte der Hinweis auf das bevorstehende Markenjubiläum mit dem Sidekick auf den Honda S2000, den die Japaner zum 50. Geburtstag der Marke eingeführt hatten. Auf ein konkretes neues Modell wollte sich Gardner aber nicht festlegen.

Eine Neuauflage des S2000 wurde schon mehrfach kolportiert. Bereits 2017 äußerte der damalige Honda-CEO Takahiro Hachigo großes Interesse an der Möglichkeit, den legendären Roadster von 1999 neu aufzulegen. Bei entsprechender Nachfrage könne Honda schnell so ein Modell entwickeln. Passiert ist in dieser Richtung bislang allerdings nichts.

Nach dem Aus des NSX, der zuletzt unter dem Label der Honda-Nobeltochter Acura gesegelt ist, muss allein der neue Civic Type R die sportliche Fahne bei den Japanern hochhalten. Für den Mittelmotor-Sportwagen NSX hatten die Japaner bereits einen rein elektrisch angetriebenen Nachfolger in Aussicht gestellt. Das von Gardner angedeutete Modell könnte aber in eine andere Richtung gehen, wobei auch hier ein Elektroantrieb als gesetzt gelten dürfte. Dem neuen Sportwagen könnte so die Rolle zufallen, das Type-R-Label ins Elektrozeitalter zu transferieren.

Teaser Honda Elektro-Sportwagen
Honda

Weitere Hinweise auf den Elektro-Sportwagen gab es bereits im April 2023, als die Japaner ihre Roadmap für die elektrische Zukunft ausgerollt hatten. Gezeigt wurden mit einem Teaserbild zwei Elektro-Sportler. Einer mit einem klassischen "Mittelmotor"-Layout (NSX), das zweite Modell zeigte sich unter der Plane, aber mit einer langen vorderen Haube und einem weit nach hinten versetzen Passagierabteil. Hier ergeben sich Assoziationen zum oben genannten S2000.

Patentschutz für Prelude

Mit einer Patentanmeldung beim amerikanischen Patentamt vom 13. August 2023 rückte aber eine Alternative in den Fokus. Die Japaner hatten sich damals erneut die Modellbezeichnung Prelude schützen lassen, und zwar für die Verwendung für ein Auto. Von 1978 bis 2002 hatten die Japaner den Prelude bereits in fünf Generationen am Start, stets als zweitüriges Coupé mit sportlichem Zuschnitt.