Jetzt steht der neue Ford Mondeo endlich vor uns. Materialanmutung und Verarbeitung haben sich gegenüber dem Vorgänger verbessert. Die Premium-Konkurrenz in der Mittelklasse und der neue VW Passat wirken allerdings nobler.
Die einstige Knopf-Armada aus der Mittelkonsole hat Ford aufgelöst. Ein Acht-Zoll-Touchscreen (Serie ab Titanium) organisiert auch die Smartphone-Anbindung. Das sieht alles gut aus und funktioniert einwandfrei. Was hingegen nervt, sind die Warntöne – ein durchdringendes Kontrollgebimmel als Hinweis, sich anzuschnallen oder die Türen zu schließen. Dafür fällt das Beladen des Kofferraums leicht. Die Ford Mondeo-Klappe schwingt elektrisch weit nach oben, dann stehen bis zu 1.630 Liter Kofferraum zur Verfügung.
Ecoboost-Motor im Ford Mondeo braucht Drehzahlen
Technisch hat der Ford Mondeo nun zu seinen Mitbewerbern aufgeschlossen. Unter der Haube arbeiten moderne Motoren. Darunter ein Hybrid (nur bei der Limousine) und der neue 160 PS starke 1.5 Ecoboost mit Aluminium-Zylinderblock. Der Vierzylinder verlangt beim Anfahren ordentlich Drehzahlen. Unter 2.700 Umdrehungen hat der Turbo-Benziner Mühe mit dem 1,5 Tonnen schweren Kombi. Ab 3.000 Umdrehungen spürt man dann kräftigen Druck.
Wenn der Mondeo richtig in Fahrt kommt, überzeugen die überarbeitete Integrallenker-Hinterachse und die elektro-hydraulische Lenkung. Beide sind direkt und fein abgestimmt, vermitteln angenehme Sportlichkeit.
Der Ford Mondeo zeigt auf kurvigen Landstraßen, dass er beileibe kein Langweiler ist. Die Feder-Dämpfer-Einheit schluckt auch kurze Stöße recht gut. In engen Kurven neigt der Kombi relativ spät zum Untersteuern, bis dann pünktlich das ESP eingreift. Der Mondeo ist, alles in allem, gewohnt leicht zu beherrschen. Zügiges Schalten in der Sechsgang-Box fördern derweil nicht nur den Vortrieb, sondern auch den Bedienspaß.
Als Benziner-Alternative stehen ein 2.0 Ecoboost mit 203 PS und 240 PS zur Wahl. Die Leistung der vier Diesel-Varianten bewegt sich zwischen dem 1.6 TDCi mit 115 PS über 150 PS bis zu 180 PS mit zwei Liter Hubraum. Außerdem gibt es drei Spritsparmodelle „Econetic“. Nächstes Jahr kommen der 1,0-Liter-Dreizylinder mit 125 PS, ein 2.0 TDCi mit 210 PS und noch eine Allradvariante hinzu.
Technisch und optisch kennen wir den Mondeo längst. Der breite Kühler im Aston-Martin-Look, die flachen Scheinwerfer und die vier Powerdomes auf der Motorhaube gefallen auf den ersten Blick.
Ford Mondeo mit vielen Sicherheits- und Assistenzsystemen
Auf der Höhe der Zeit sind nun auch die Assistenzsysteme. Im Mondeo schützen Helfer wie Spurhalteassistent, Abstandsregler, automatisches City-Bremssystem, Fußgänger-Erkennung, Einparkassistent und ein Totwinkelwarner vor Unfällen. Zusätzliche Sicherheit bieten außerdem LED-Scheinwerfer für Abblend- und Fernlicht (1.250 Euro). Ganz neu sind übrigens die integrierten Airbags in den beiden Fond-Gurten (300 Euro) des Familien-Ford.
Das Warten auf den neuen Ford Mondeo hat sich gelohnt. Trotz der Verzögerung zeigt sich die Mittelklasse taufrisch, verbessert sich bei Assistenzsystemen und verwendeten Materialien. Das Fahrwerk ist gewohnt sportlich. Doch der 1.5 Ecoboost verlangt höhere Drehzahlen.
Noch mehr Fahreindrücke zum neuen Ford Mondeo lesen Sie in auto motor und sport, Heft 22/2014, ab dem 16. Oktober im Handel.
Ford Mondeo 1.5 EcoBoost Trend | Ford Mondeo 1.5 EcoBoost Titanium | |
Grundpreis | 28.150 € | 32.100 € |
Außenmaße | 4871 x 1852 x 1482 mm | 4871 x 1852 x 1482 mm |
Kofferraumvolumen | 541 bis 1437 l | 541 bis 1437 l |
Hubraum / Motor | 1498 cm³ / 4-Zylinder | 1498 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 118 kW / 160 PS bei 6000 U/min | 118 kW / 160 PS bei 6000 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 222 km/h | 222 km/h |
Verbrauch | 5,8 l/100 km | 5,8 l/100 km |