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Ford Ecosport 1.5 TDCI im Fahrbericht
Fiesta lässt grüßen

Ford erweitert seine SUV-Familie um den in Südamerika entwickelten Ecosport. Kaum größer als ein Fiesta, aber deutlich wuchtiger, soll er viele neue Kunden anlocken.

Ford Ecosport 1.5 TDCI, Frontansicht
Foto: Beate Jeske

Schon erstaunlich, was Designer und Ingenieure so alles draufhaben. Oder hätten Sie gedacht, dass unter dem robust auftretenden Ford Ecosport ein Fiesta steckt? Nur 4,2 Zentimeter länger, aber satte 21,2 Zentimeter höher, gleicht der Neue mit der hohen Schnauze doch viel mehr den dicken SUV-Brüdern aus den USA. Und als wäre das nicht Offroad-Optik genug, trägt der in Südamerika entwickelte Ford sein Reserverad auf einer nach links aufschwenkenden Tür. Der zugehörige Öffner sitzt, gut getarnt als Rückfahrleuchte, rechts der Abdeckung. Nachteil des heutzutage seltenen Aufbaus: Die über einen Meter breite Tür ist nicht nur ziemlich schwer, sondern benötigt zum Öffnen entsprechend viel Platz hinter dem Fahrzeug. Also besser immer vorwärts einparken – dann klappt’s auch mit dem Beladen.

Unsere Highlights

Ford Ecosport ohne Allradantrieb

Je nach Neigung der ziemlich dünn gepolsterten, aber neigungsverstellbaren Rückbank sind standardmäßig 310 bis 375 Liter an Gepäck möglich. Maximal passen 1.238 Liter in den Ford Ecosport. Keine Fabelwerte, aber nicht schlechter als bei den Konkurrenten wie Peugeot 2008 (360–1.194 l) oder Renault Captur (377–1.235 l).

Schade nur, dass angesichts der niedrigen Zuladung von 409 Kilo nicht so viel mitdarf. Respektabler klingt da schon die angegebene Wattiefe von immerhin 550 Millimetern (aktueller Bestwert: 900 mm). Doch Achtung: Der Ford Ecosport hat trotz allem nur eine Bodenfreiheit von 180 Millimetern und keinen Allradantrieb. Auch dieser SUV soll und wird also vermehrt in den Großstädten unterwegs sein. Da passt es ganz gut, dass sich Haube sowie Heckscheibenunterkante vom höhenverstellbaren Fahrersitz recht gut einsehen lassen und Einparkmanöver relativ unkompliziert ablaufen – solange man das Reserverad am Heck nicht vergisst.

Dass der Ford Ecosport die Gene des anerkannt wendigen Fiesta in sich trägt, merkt man letztlich erst, wenn es in die ersten Kurven geht. Trotz seiner hohen Karosserie gibt sich der Ford erstaunlich flink und vermittelt so tatsächlich Fahrspaß. Die Ford-typischen Zutaten: eine direkte Lenkung sowie ein straffes, aber keineswegs holpriges Fahrwerk, das nur wenig Seitenneigung zulässt. Zudem erfreut der Ecosport mit griffigem Lederlenkrad sowie einem präzise rastenden Getriebe samt Lederschaltknauf.

Im Cockpit dominiert Hartplastik

Als Antriebsquelle dient in diesem ersten Fahrbericht ein 1,5 Liter großer Diesel mit 90 PS. Der gibt sich vom Start weg recht deutlich zu erkennen, passt aber genau deswegen gut zum rustikalen Auftritt des Ford Ecosport. Sonderlich viel Dampf generiert er allerdings nicht. 14 Sekunden sollte man für den Spurt von null auf 100 km/h schon einplanen, und die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ist nur mit viel Geduld zu erreichen. Lange will man hier oben aber sowieso nicht verweilen. Da dem Ford der sechste Gang fehlt, dreht der Diesel nahe 4.000/min und wird laut. Zudem liefert die Bremsanlage mit Werten um die 39 Meter ein mäßiges Bild ab. Also lieber runter vom Gas – zumal dann auch der Dieselkonsum deutlich unter dem Verbrauch von 6,8 l/100 km liegen dürfte.

Ansonsten fängt sich der Ford Ecosport kaum Schelte ein. Im übersichtlichen Cockpit dominiert viel, aber sauber eingepasstes Hartplastik, die Instrumente lassen sich einfach ablesen, und das Platzangebot reicht für vier große Passagiere. Nur den Vordersitzen fehlt es an Beinauflage, und der Verstellbereich der Fond-Kopfstützen fällt zu kurz aus.

Dass der als Diesel mindestens 21.200 Euro teure Ford Ecosport in Südamerika entwickelt wurde, fällt letztlich nur an seiner dünnen Preisliste auf. Ausstattungslinien gibt es keine. Optional sind ein Komfortpaket (Tempomat, Licht-/Regensensor sowie Parkpiepser, Ledersitze und ein Entertainment-System (Ford Sync) inklusive Notrufassistent und Smartphone-Verlinkung erhältlich. Mehr nicht. Navi, Notbremsassistent oder Sitzheizung werden nicht angeboten.Dafür rollt der kleine SUV ab Werk bereits gut ausgestattet vom Band. Sowohl Klimaautomatik, Lederlenkrad, elektrische Fensterheber, 12-Volt-Anschlüsse, Alarmanlage und ein höhenverstellbarer Fahrersitz sind schon an Bord. Das hätten wir übrigens auch nicht gedacht.

Fazit

Der Ecosport lockt mit frecher Optik, agilem Handling, einer üppigen Ausstattung und klassengemäßem Platzangebot. Um im deutschen Markt wirklich punkten zu können, fehlen dem solide verarbeiteten SUV aber ein kräftiger Diesel, mehr Assistenzsysteme und stärkere Bremsen.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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