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Fiat 500L Living 1.6 16V Multijet im Fahrbericht
Kompakter Siebensitzer mit Diesel

Inhalt von

Die Familie wächst, der Fiat 500 auch: Als 500L Living ist er länger als ein VW Golf und hat bis zu sieben Sitzplätze an Bord. Wir sind die Dieselversion mit 105 PS gefahren.

Fiat 500L Living 1.6 16V Multijet, Seitenansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Fiat 500 – da denken die meisten an den kultigen Kleinwagen aus Italien. Doch mit dem Zusatz L Living entpuppt er sich als ein voluminöser Transporter vom Format eines Ford C-Max, den optisch kaum noch etwas mit der 80 Zentimeter kürzeren, zweitürigen Ausgangsbasis verbindet. Kein Wunder, schließlich baut das jüngste Mitglied der weit gespreizten Modellfamilie auf dem vanartigen 500L auf, von dem sich der Living lediglich durch einen um 20,5 Zentimeter längeren Hecküberhang unterscheidet.

Unsere Highlights

Fiat 500L Living mit zwei Notsitzen im Heck

Bei vergleichbarer Ausstattung kosten diese zusätzlichen Zentimeter 700 Euro extra. Als Gegenwert gibt es deutlich mehr Gepäckraum, dessen Volumen je nach Position der längs verschiebbaren Rückbank unter der Abdeckung zwischen 560 und 638 Liter variiert (500L: 412 bis 455 Liter).

Für weitere 800 Euro Aufpreis packt Fiat zusätzlich zwei Notsitze ins Heck des Fiat 500L Living, die allerdings auch im eingeklappten Zustand das Ladevolumen deutlich reduzieren (416 bis 493 Liter). Trotz seiner mächtigen Erscheinung ist er mit 4,35 Meter noch ein kompaktes Auto – kein anderes Modell für sieben Personen ist kürzer.

Einen vollwertigen Siebensitzer darf man aber vom Fiat 500L Living nicht erwarten. Nach dem einfachen Entriegeln der Lehne der zweiten Reihe klappen sich die Sitze automatisch zusammen und schwenken selbstständig nach vorn. Obwohl so der größtmögliche Zugang zu den beiden Notsitzen entsteht, können nur Kinder einigermaßen bequem einsteigen und dort tatsächlich sitzen. Selbst kleine Erwachsene haben zu wenig Raum für Kopf und Beine.

Gute Übersichtlichkeit im Fiat 500L Living

Sie nehmen besser in der zweiten Reihe des Fiat 500L Living Platz, wo das Raumgefühl ähnlich hell und luftig ausfällt wie auf den (knapp bemessenen) Vordersitzen – zumal wenn das große Glasschiebedach (1.200 Euro) an Bord ist. Als Fahrer freut man sich über die schmalen, gegabelten A-Säulen und die damit verbundene gute Übersichtlichkeit, sodass einem Ausflug mit der Großfamilie nichts im Wege steht. Für die Kaffeepause muss man nicht einmal einen Rasthof ansteuern – Fiat bietet für den 500L eine spezielle, zwischen den Vordersitzlehnen eingesteckte elektrische Espressomaschine (249 Euro) an.

Für Gepäck ist bei voller Besatzung nicht mehr viel Platz, da zwischen Notsitzen und Heckklappe das Stauvolumen auf magere 168 Liter schrumpft. Bleiben die Mitfahrer zu Hause und werden alle Sitze umgeklappt, wächst die Kapazität bei dachhoher Beladung im Siebensitzer auf 1.590 Liter, im reinen Fünfsitzer auf 1.704 Liter – jedoch jeweils ohne ebenen Ladeboden. Eine flach umlegbare Beifahrersitzlehne erhöht die Variabilität weiter und zählt sogar zum Serienumfang, aber ein Sicherheitstrennnetz steht nicht einmal in der Liste der Sonderausstattungen.

Fiat 500L Living bringt leer bis zu 1,5 Tonnen auf die Waage

Da der Fiat 500L Living laut Werksangabe bereits leer bis zu 1,5 Tonnen auf die Waage bringt, ist es kein Fehler, die hubraumstärkste Motorversion der Palette zu wählen. Fiat bietet den 1,6-Liter-Diesel mit 105 und 120 PS an, doch bereits die schwächere und 700 Euro günstigere Variante (in der Ausstattungslinie Pop-Star ab 21.050 Euro) entwickelt genügend Temperament.

Das üppige, per mäßig exakter Sechsgang-Schaltung portionierte Drehmoment (maximal 320 Nm) bringt die angetriebenen Vorderräder rasch an ihre Traktionsgrenzen. So verfehlt der Fiat 500L Living die Werksangabe für den Sprint auf Tempo 100 (12,0 s) um knapp zwei Sekunden.

Aber wer es hin und wieder sportlich mag, ist beim 500L Living ohnehin an der völlig falschen Adresse. Auch ohne Familie an Bord verweigert er sich in Kurven einer dynamischen Fahrweise. Lenkung? Leichtgängig mit wenig Rückmeldung. Fahrverhalten? Jederzeit sicher, aber frühzeitig untersteuernd. Sitze? Bieten kaum Seitenhalt.

Gemütliches Gleiten liegt ihm umso mehr. Bei steigendem Tempo lässt das etwas steifbeinige Ansprechen nach, wobei Poltergeräusche des Fahrwerks den sonst ordentlichen Federungskomfort trüben. Schwächen dieser Art lassen sich mit etwas Charme relativieren. Ob dies dem großen Living jedoch ebenso gelingt wie seinem kleinen zweitürigen Bruder, bleibt fraglich.

Fazit

Für einen Fiat 500 ein riesiges Auto, doch als Siebensitzer äußerst kompakt – der Living bietet viel variabel nutzbaren Raum fürs Geld. Der Dieselmotor ist nicht gerade sparsam, aber kultiviert und ausreichend kräftig. So harmoniert er gut mit dem gemütlichen Charakter des Vans.

Technische Daten
Fiat 500L Living 1.6 16V Multijet Lounge
Grundpreis22.250 €
Außenmaße4352 x 1784 x 1667 mm
Kofferraumvolumen638 bis 1704 l
Hubraum / Motor1598 cm³ / 4-Zylinder
Leistung77 kW / 105 PS bei 3700 U/min
Höchstgeschwindigkeit181 km/h
0-100 km/h13,8 s
Verbrauch4,5 l/100 km
Testverbrauch7,2 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
Auto Straßenverkehr 13 / 2021

Erscheinungsdatum 26.05.2021

76 Seiten