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Fahrbericht neuer VW Golf GTI Clubsport S
So geht GTI heute

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Mit 310 PS, ausgeräumten Interieur, ultra-straffem Fahrwerk und einer Portion Abtrieb knackte der Golf GTI Clubsport S den Rekord für Fronttriebler auf der Nordschleife des Nürburgrings. Und wie fährt er sich?

05/2016, Rundenrekord VW Golf GTI Clubsport S Sperrfrist 4.5. 00.00 Uhr
Foto: VW

Nach den Vorfällen der jüngsten Unternehmensgeschichte scheint Transparenz das neue Lieblingswort von Volkswagen zu sein – zumindest für die Entwicklungsmannschaft des heißesten Golf GTI aller Zeiten. Früh wurden wir als exklusive Prüfinstanz auserkoren, um die Frage zu klären, was den normalen GTI Clubsport von dem auf 400 Exemplare limitierten Sondermodell Clubsport S unterscheidet.

VW Golf GTI Clubsport S: Danke für den Mut!

Die Entstehung des Clubsport S erinnert fast an die Erfindung des ersten GTI. 1973 haben sich fünf VW-Mitarbeiter in einer Wolfsburger Privatwohnung getroffen und bei Schnittchen und Bier den ersten Sport-Golf erfunden. Auch die Idee Clubsport S begann im Juli 2013 mit ersten Fahrversuchen als ein "Quasi-Hobby-Projekt", das von einem kleinen Team mit viel Herzblut durch die Instanzen bis hoch zum Vorstand getragen und dann auch realisiert wurde. Danke für den Mut!

Unsere Highlights

Und wo genau liegen jetzt die Unterschiede zwischen den beiden GTI-Verwandten? Bis auf den Clubsport-S-Schriftzug an den Flanken tragen beide Clubsport-Modelle das identische Karosseriekleid. Im Vergleich zu den bisher bekannten GTI-Modellen der siebten Generation kennzeichnen die Clubsport-Brüder unter anderem einen komplett neuen Frontstoßfänger mit einem Splitter sowie Luftleitelementen mit sogenanntem Air-Curtain.

Der erste Golf, den die Luft auf den Asphalt presst

Dahinter stecken Luftkanäle, welche die Luft durch den Stoßfänger führen und die Umströmung des Vorderwagens optimieren sollen. Außerdem tragen die Clubsport-Modelle neue Seitenschweller, einen neuen Heckdiffusor sowie einen zweiteiligen Dachkantenspoiler. Die neue Aerodynamik beschert dem GTI erstmals Abtrieb an beiden Achsen.

Jetzt ein echter Unterschied: Anders als den normalen Clubsport gibt es den Clubsport S ausschließlich mit Sechsgang-Handschalter. Gehört das emotionale Zusammenspiel von Schaltstock und präzisen Gassen schon bald der Vergangenheit an? Gerüchten zufolge sollen bei den sportlichen VW-Modellen die Handschalter gestrichen werden und nur noch DSG-Getriebe zum Einsatz kommen. Liebe Entscheidungsträger: Überlegt euch das gut, die Meinungsstärke der kleinen, aber feinen Nische der Hardcore-Fans solltet ihr nicht unterschätzen. Im Vergleich zum DSG spart das manuelle Getriebe übrigens auch 20 Kilo.

Gegenüber einem vergleichbar ausgestatteten Clubsport-Modell beläuft sich der Gewichtsvorteil eines Clubsport S normalerweise auf circa 30 Kilo. Die Details der Schlankheitskur: Entfall Rücksitzbank minus 29 kg, kleinere Batterie minus 2,5 kg, Entfall Dämmung minus 3,5 kg, Entfall variabler Lade­boden minus 3,5 kg, Entfall Hutablage minus 1,5 kg, Alu-Hilfsrahmen an der Vorderachse minus 3,0 kg, Bremsscheiben vorne mit AluTöpfen minus 2,0 kg. Dafür muss der Clubsport S aber Gewichtseinbußen durch die 19-Zoll-Räder mit Cupreifen gegenüber den serienmäßigen 18-Zoll-Leichtmetallrädern des Clubsport (plus 8 kg) und durch sein Adaptivfahrwerk hinnehmen (plus 7 kg). Den normalen Clubsport gibt es ausschließlich mit konventionellem Fahrwerk.

05/2016, Rundenrekord VW Golf GTI Clubsport S Sperrfrist 4.5. 00.00 Uhr
VW
Herzhaft: Im Clubsport S geht es nicht samtig zu. Er ist laut, hart, schnell und immer noch ein GTI.

VW Golf GTI Clubsport S mit Overboost und 310 PS

Und wer grummelt da hinter dem klassischen Wabengittergrill? Wie in allen GTI-Modellen und dem R-Modell der siebten Golf-Generation arbeitet im Clubsport sowie Clubsport S der Zweiliter-TSI namens EA888, allerdings in verschärften Ausprägungen. Der Clubsport S legt sowohl akustisch als auch leistungstechnisch im Vergleich mit der Basis-Version noch einen drauf: Mit 310 PS ist sein Aggregat eng verwandt mit dem des Audi TTS, wurde aber natürlich auf den Einsatz mit Vorderradantrieb speziell abgestimmt.

Während sich die GTI bisher eher akustisch zurückgehalten haben, brabbelt und grollt das S-Modell beim Gaslupfen oder Verzögern, vor allem aus hoher Drehzahl, frech vor sich hin. Die Leistungssteigerung des Clubsport S erzielten die Motorentechniker unter anderem durch eine neue Abgasanlage, die dank größerem Rohrquerschnitt (65 statt 55 mm) den Gegendruck reduziert. Nebeneffekt: endlich mal ein richtig kerniger GTI-Sound.

Auch bei den Bremsen hat sich einiges getan: An der Vorderachse kommen gebaute Stiftscheiben mit Aluminiumtöpfen zum Einsatz. Rundum trägt der Clubsport S andere Bremsbeläge. Vorteilhaft für die Querdynamik: Durch die Aluminium-Bremstöpfe verringern sich die ungefederten Massen pro Rad um ein Kilo. Und dass die Clubsport-Brüder Fahrdynamikexperten sind, zeigt sich schon hier in Lahr. Mit 140 km/h im Slalom und 162 km/h im Ausweichtest ist der Clubsport S genauso schnell wie ein Porsche 991.1 Turbo S. Erstaunlich: Auch der normale Clubsport ist nur minimal langsamer.

VW Golf GTI Clubsport - Clubsport S - Kompaktsportwagen - sport auto 7/2016
Hans-Dieter Seufert
Einzigartig: In sport auto 7/2016 unterziehen wir den GTI Clubsport einem ganz besonderen Supertest.

VW Golf GTI Clubsport S mit mega-mäßigem Grip

So: Endlich geht’s für uns mit dem Clubsport S zum ersten Mal auf die Rennstrecke. Wüsste man nicht, in welchem Fahrzeug man hier gerade hockt, würde man glatt auf eines der ehemaligen Rennfahrzeuge aus dem Scirocco R-Cup tippen – mit einer derartigen Steifigkeit ist noch nie ein kompaktes Serienmodell zuvor angetreten.

Nicht nur in Hockenheim, auch am Ring setzt der Clubsport S im Vergleich zu seinem normalen Clubsport-Bruder noch einen drauf. Fahrwerk, Lenkung, Bremse – hier fühlt sich alles noch präziser, noch stabiler und noch kerniger an. Dafür modifizierten die Fahrwerksentwickler das Fahrwerk nochmals im Detail. Ähnlich wie in Hockenheim fallen sofort die geringeren Karosseriebewegungen des Clubsport S im Vergleich zum normalen Clubsport auf. Anders als in Hockenheim, wo im straffen Race-Modus gefahren wird, haben die Entwickler für den Nordschleifen-Ausflug eine spezielle Nürburgring-Dämpferabstimmung im Individualmodus hinterlegt. Curbs, Sprünge und Bodenwelle verdaut der GTI Clubsport S gelassen, und man kann über fast alles drüberfahren, ohne dass der scharfe GTI mit hektischen Bewegungen außer Fassung gerät.

Kein Wunder, dass VW mit ihrem Werksfahrer eine 7:49 Minuten erzielen konnten, Rekord für frontgetriebene Fahrzeuge. Honda, Seat und Renault haben das Nachsehen, werden aber bestimmt erneut versuchen, zu kontern. (Alle Rekorde auf der Nordschleife gibt's hier)

Supertest des VW Golf GTI Clubsport in sport auto 7/2016

Das Programm für das einstündige Nordschleifen-Zeitfenster ist ambitioniert. Welche Zeit wir mit dem VW Golf GTI Clubsport S in Hockenheim und auf der Nürburgring-Nordschleife gefahren sind, lesen Sie in der sport auto, ab Freitag 10. Juni 2016 am Kiosk – und das alles in einem einzigartigen Supertest. Sie dürfen gespannt sein!

In der Bildergalerie stellen wir den härtesten Serien-GTI etwas genauer vor.

Technische Daten
VW Golf GTI Clubsport S GTI Clubsport
Außenmaße4268 x 1790 x 1452 mm
Kofferraumvolumen380 bis 1270 l
Hubraum / Motor1984 cm³ / 4-Zylinder
Leistung228 kW / 310 PS bei 5800 U/min
Höchstgeschwindigkeit265 km/h
Die aktuelle Ausgabe
Sport Auto 03 / 2022

Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten