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Fahrbericht Kia Sportage Diesel Automatik 2016
Der neue SUV-Rivale

Der Kia Sportage war bereits zuvor ein SUV mit Anspruch. Der Neue soll nun auch bei Premium-Kunden anklopfen. Klappt das? Wir haben den 136-PS-Diesel mit Automatik ausprobiert.

Kia Sportage MY 2016 Fahrbericht
Foto: Wolfgang Groeger-Meier

Es ist, man kann es nicht anders nennen, eine Erfolgsstory. In weniger als 20 Jahren hat Kia sich vom Anbieter leicht verschrobener Günstig-Autos zu einem ernstzunehmenden Wettbewerber entwickelt. Besonders deutlich wird das im Angesicht des meistverkauften Modells der Marke in Deutschland – das ist der Sportage. Betrachtet man den 1994 in Deutschland erstmals angebotenen "Ur"-Sportage der ersten Generation, wird die rasante Markenentwicklung greifbar. Denn statt des damaligen, ein bisschen merkwürdig designten Simpel-Geländewagens steht mit der Generation 4 nun ein hochmodernes SUV bei den Händlern, vor dem sich mancher Wettbewerber zu Recht fürchten dürfte.

Unsere Highlights
Kia Sportage MY 2016 Fahrbericht
Wolfgang Groeger-Meier
Der neue Kia Sportage entfernt sich bewusst vom Design des Vorgängermodells.

Designt und entwickelt in Deutschland, gebaut in der Slowakei – der Kia Sportage ist ein waschechter Europäer. Bei der Gestaltung der neuen Generation hat das Team um Desigchef Peter Schreyer speziell bei der Frontpartie eine deutliche Abkehr vom Vorgängermodell gewählt. Dabei sind zwei Varianten verfügbar. Die Standardmodelle bis zur Ausstattung "Spirit" blicken vergleichsweise konventionell drein, beim Topmodell GT Line gibt es speziell wegen der ungewöhnlichen Vierfach-Nebelscheinwerfer mehr Erklärungsbedarf.

Kia Sportage 2016

Zum Fahrbericht trat der neue Kia Sportage diesmal als "goldene Mitte" an: Der Zweilitermotor in der 136-PS-Ausführung, Automatikgetriebe, Spirit-Ausstattungslevel. 35.290 Euro stehen hierfür in der Preisliste. Der Testwagen machte sich innen besonders schick: mit der neuen Generation lässt sich wahlweise ein zweifarbiges Paket wählen, bei dem Teile der Verkleidungen und der Sitze beige gefärbt sind.

Für den Spirit lässt sich nicht mehr all zu viel in der Optionsliste ankreuzen, er ist vom großen 8-Zoll-Navi bis hin zu den Xenonscheinwerfern eigentlich ein ziemlich komplett ausgestattetes Auto. Generell überrascht der neue Kia Sportage mit einer Ausstattungsfülle, die man bislang eher mit sogenannten Premium-Marken in Verbindung brachte. Selbstredend ist alles an moderner Assistenz verfügbar, der Kia Sportage blickt in alle Richtungen um sich, hilft beim Parken, Lenken und in Notfällen beim Bremsen.

Kia Sportage MY 2016 Fahrbericht
Wolfgang Groeger-Meier
Überzeugende Verarbeitung und beim getesteten Spirit eine sehr üppige Ausstattung.

Die Einrichtung im Kia Sportage Spirit kann beeindrucken. Blitzssaubere Verarbeitung und einwandfreie Haptik, das sieht gut aus und fasst sich auch gut an. Und Knöpfe mögen sie bei Kia, sehr sogar. An (großen) Tasten rund um den Fahrersitz herrscht kein Mangel, alleine 18 Bedienelemente kümmern sich um alle Belange der Klimatisierung.

Empfehlenswerte Automatik

An anderer Stelle sollte man jedoch schalten lassen. Es ist speziell beim 136-PS-Diesel keinesfalls ein Fehler, zusätzlich 1.800 Euro in das sechsstufige Automatikgetriebe zu investieren. Denn die Zweilitermaschine ist kein Kandidat für das große Drama auf der Rennstrecke, sondern ein kultivierter Antrieb mit recht überschaubarem Temperament. Am liebsten ist es dem Motor, wenn er gar nicht erst gedreht wird. Jenseits der 3.000-Touren-Marke fungiert das Gaspedal eher als Lautstärkeregler denn als vortrieberzeugendes Instrument.

Speziell angesichts des ambitionierten Fahrwerks ist das ein wenig schade, denn das kann deutlich mehr, als der Diesel zu liefern vermag. Neutrales, gutmütiges Handling (auch dank des reaktionsschnellen Allradantriebs), eine präzise Lenkung und die fast schon zu sportliche Abstimmung von Federn und Dämpfern wecken beim Fahrer des neuen Kia Sportage durchaus Kurvenlust.

So bleibt es jedoch beim Einsatz als gemütlicher Reisewagen. Ein Versprechen, das der neue Kia Sportage auch dank der lobenswerten Geräumigkeit problemlos erfüllt. Nur wer ständig mit Termindruck auf der Autobahn Meilen machen möchte, ist bei der 136-PS-Variante relativ fehl am Platz und sollte die leistungsstärkere Version bevorzugen. Denn jenseits 120 Km/h Tempo aufzubauen verlangt bei der hier getesteten Version etwas Geduld. Keine große Änderung bringt dabei das Einschalten des Sportmodus, bei dem die Gaspedalreaktion spürbar zackiger wird und die Gänge der Automatik weiter ausgedreht werden.

Gutes Antriebssystem

Eine überraschend kompetente Vorstellung liefert der neue Kia Sportage übrigens dort ab, wo moderne SUV oft nicht mehr hin wollen: abseits befestigter Wege. Sieht man von der mageren Bodenfreiheit ab, die extreme Klettereien verbietet, überzeugt das Antriebssystem. Der beim österreichischen Spezialisten Magna zugekaufte Allradantrieb arbeitet mustergültig ohne irgendwelchen Rechenpausen, er lässt sich zudem per Knopfdruck auf eine fixe Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse sperren. Eine Bergab- und -anfahrkontrolle bringen zusätzlich Sicherheit.

Fazit:

Die Verkaufszahlen sprachen schon beim Vorgängermodell eine deutliche Sprache, der Kia Sportage ist beliebt in Deutschland. Die neue Generation wird das ohne Zweifel noch verstärken. Ausstattung, Verarbeitung und technische Umsetzung bei Fahrwerk und Antrieb sind auf dem Niveau der deutschen Edel-Konkurrenz, dazu gibt es sieben Jahre Garantie. Ein Ladenhüter wird das sicher nicht.

Fazit

Die Verkaufszahlen sprachen schon beim Vorgängermodell eine deutliche Sprache, der Kia Sportage ist beliebt in Deutschland. Die neue Generation wird das ohne Zweifel noch verstärken. Ausstattung, Verarbeitung und technische Umsetzung bei Fahrwerk und Antrieb sind auf dem Niveau der deutschen Edel-Konkurrenz, dazu gibt es sieben Jahre Garantie. Ein Ladenhüter wird das sicher nicht.

Technische Daten
Kia Sportage 2.0 CRDi 4WD Spirit
Grundpreis35.490 €
Außenmaße4480 x 1855 x 1645 mm
Kofferraumvolumen503 bis 1492 l
Hubraum / Motor1995 cm³ / 4-Zylinder
Leistung100 kW / 136 PS bei 2750 U/min
Höchstgeschwindigkeit184 km/h
Verbrauch5,2 l/100 km
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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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