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Cadillac CT6 im Fahrbericht
Coole Luxus-Limousine aus den USA

Pinke Heckflossen baut Cadillac schon lange nicht mehr, die GM-Marke zeigt seit Jahren ganz cool Kante und bringt mit dem CT6 einen neuen Konkurrenten für BMW 7er, Jaguar XJ, Lexus LS und natürlich die Mercedes S-Klasse. Die Markteinführung in Deutschland ist am 5. September. Wir haben die große US-Limousine auf einer ersten Test-Fahrt ausprobiert.

Cadillac CT6
Foto: Cadillac

Der Cadillac CT6 ist etwa so groß wie ein BMW Siebener, bietet ein wirklich eigenständiges Design, viel Platz, noch mehr Ausstattung – und ein konkurrenzfähiges Chassis: Es ist nicht mehr bleischwer wie frühere Straßenkreuzer, fährt an seiner Größe gemessen flink. In Verbindung mit einem zeitgemäß aufgeladenen Dreiliter-V6 samt 417 PS und 555 Nm dürften keine exorbitanten Verbräuche zu erwarten sein.

10 Punkte, die uns am Cadillac CT6 aufgefallen sind

1. Der CT6 wankt nicht wie ein Straßenkreuzer. Er torkelt auch nicht unterdämpft über die deutschen Straße, sondern fährt sich mit seiner Raumlenker-Hinterachse im positiven Sinne europäisch. Glücklicherweise haben die GM-Entwickler das Fahrwerk andererseits auch nicht zu straff abgestimmt, im Gegenteil: Auch im Sportmodus des adaptiven Fahrwerks federt der CT6 noch angenehm – selbst mit den montierten 20-Zoll-Rädern unseres Testwagens.

Unsere Highlights

2. Trotz des prinzipiellen Lobes am Fahrwerk: Die elektrische Lenkung zeigt sich als Schwachstelle des Cadillac. Zwar liegt der CT6 auch bei forciertem Autobahntempo stabil, doch auf der Landstraße fehlt es an Rückmeldung und Gespür für den tatsächlichen Lenk- und Schwimmwinkel der Vorderräder.

Achtstufen-Automat mit Ruckneigung

3. Acht Gänge ermöglichen eine situationsgerechte Gangwahl. Das serienmäßige Wandlergetriebe verfügt über eine drehzahlsenkende, aber nicht vortriebslähmende Geammtübersetzung. Nichts mit einschläfernd langem Overdrive. Die in der Oberklasse mittlerweile erwünschte Kombination aus verschliffenem Anfahren in der Stadt und zackigen Gangwechseln bei Volllast erreicht der CT6 allerdings nicht: Ab und zu fiel uns zudem leichtes Ruckeln auf.

4. Die Verarbeitung im Innenraum ist alles andere als schludrig. Meterweise spannen sich Kuhhäute und Alcantara-Flächen über Sitze und Armaturenbrett, den Dachhimmel sowie die Säulen. Die meisten Nähte sind akkurat gesetzt, das Leder faltenfrei verklebt, Knöpfe und Monitor spielfrei eingepasst – und alles aufpreisfrei.

5. Der Coolness-Faktor des Cadillac CT6 ist hoch. Hier und da eine gekonnt gesetzte Bügelfalten im Blech, dazwischen spannungsgeladene Flächen ohne Design-Firlefanz – das ist einfach lässig. Genauso innen: So wie die ganze Limousine ruht auch das Armaturenbrett in sich, muss nicht mit aufgesetzt wirkendem Zierrat und Geschmeide protzen. Es herrscht eine angenehm entkrampfte Atmosphäre.

Cadillac CT6
Cadillac
Wer im Cadillac CT6 hinten sitzt, darf sich wie ein Vorstand fühlen.

6.Wer im Fond des Caddy Cool sitzt, darf sich (zumindest in der Platinum-Ausstattung) wie ein Vorstand fühlen, der sich gerade chauffieren lässt, was nicht nur an der großzügigen Beinfreiheit liegt. Die beiden Einzelsitze lassen sich sich elektrisch in der Position verstellen, zudem gibt es diverse Massagefunktionen sowie Sitzheizung und -belüftung. Dafür zahlt man in der deutschen Oberklasse Tausende von Euros extra.

Soundsystem von Bose mit 34 Lautsprechern

7. Das Panaray genannte Soundsystem von Bose (nur in Platinum) macht ordentlich Druck. 34 Lautsprecher haben die Akustiker im Innenraum verteilt, somit ergibt sich ein surroundartiges Hörerlebnis – wie man es von einem US-Car erwartet mit enormen Bassreserven.

8. Interessenten müssen sich nicht durch lange Optionslisten quälen, um ihr Wunschauto zu konfigurieren; es stehen genau zwei Ausstattungslinien (Luxury und Platinum) zur Wahl, deren Preise (73.500 und 94.500 Euro) fair kalkuliert sind – beide kommen serienmäßig mit Allradantrieb. Einzig die Farben gilt es auszuwählen. Somit bleibt der typische Schock beim Zusammenaddieren der gewünschten Extras aus. Nachteil: Einen individuellen CT6 kann man sich nicht zusammenstellen.

Cadillac CT6
Cadillac
Gekonnt gesetzte Kanten und spannende Flächen sorgen für einen hohen Coolness-Faktor.

9. Stolz ist Cadillac auf den Rückspiegel – beim Abblenden erscheint die Darstellung zweier Kameras im Heckdeckel. Das verbreitert das sichtbare Bild enorm, hat allerdings einen großen Nachteil: Es fehlt die dreidimensionale Wirkung eines Spiegelbildes; man kann Entfernungen nicht wirklich abschätzen. Zudem muss das Auge von der Ferne des Verkehrsgeschehens auf die Nähe des Rückspiegel-Bildschirms fokussieren, was länger dauert und anstrengender ist als bei einem tatsächlichen Rückspiegel.

Aufgeräumtes CUE-Entertainment

10. Weil das Cockpit mit wenigen Schaltern, Tastern und Knöpfen auskommt, versammeln sich die meisten Funktionen im Infotainmentsystem, CUE-Interface genannt. So ist das Cockpit angenehm aufgeräumt, was zur Coolness beiträgt. Es lässt sich via berührungsintensivem Display bedienen. Logisch, dass dies Vielfalt des Angebotes hier eine längere Einarbeitungszeit erfordert.

Fazit

Es gibt am CT6 mehr zu loben als zu kritisieren. Cadillac bringt eine eigenständige Oberklasse-Limousine nach Deutschland, die vor allem mit ihrem Preis-Ausstattungs-Verhältnis überzeugt und – nicht zu vergessen – dem ausdrucksstarken Design.

Technische Daten
Cadillac CT6 3.0 Luxury
Grundpreis73.500 €
Außenmaße5184 x 1880 x 1472 mm
Kofferraumvolumen433 l
Hubraum / Motor2997 cm³ / 6-Zylinder
Leistung307 kW / 417 PS bei 5700 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Verbrauch9,6 l/100 km
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